Feierlicher Durchstich des Hochwasser-Entlastungsstollens Sihl-Zürichsee

Es geht vorwärts beim bedeutendsten je im Kanton Zürich realisierten Hochwasserschutz-Bauwerk. Heute durchbrach die Tunnelbohrmaschine nach sieben Monaten Arbeit im Berg die letzten Zentimeter Fels und trat in Thalwil zurück ans Tageslicht. Sie hinterlässt eine fixfertige Stollenröhre, durch die dereinst Hochwasserspitzen der Sihl in den Zürichsee umgeleitet werden – zum Schutz des unteren Sihltals und der Stadt Zürich.

Eine Gruppe von Mineuren und Regierungsrat Martin Neukom feiern vor dem Bohrkopf den erfolgreichen Durchstich
Eindrücke zum Durchstich Entlastungsstollen Sihl-Zürichsee

Durch den fortschreitenden Klimawandel werden Hochwasserereignisse intensiver und häufiger. Verschiedene Teile Europas wurden dieses Jahr von Hochwasserkatastrophen heimgesucht. Auch die Schweiz blieb nicht verschont. Bei einem Extremhochwasser der Sihl drohen im unteren Sihltal und in der Stadt Zürich verheerende Überschwemmungen. Zu befürchten sind Schäden von über 6 Milliarden Franken. Darum baut der Kanton Zürich einen Entlastungsstollen, der Hochwasserspitzen der Sihl in den Zürichsee überleitet. Damit reduziert er das mit Abstand grösste Hochwasser-Risiko im Kanton Zürich erheblich. Seit Mai 2024 frisst sich eine gewaltige Tunnelbohrmaschine durch den Zimmerbergfels von der Sihl bei Langnau am Albis nach Thalwil am Zürichsee. Das 160 Meter lange Ungetüm ist eine eigentliche fahrende Fabrik. Die Maschine bricht nicht nur einen kreisrunden Stollen aus dem Fels, sondern kleidet ihn gleich auch mit vorgefertigten Betonelementen aus. Zurück bleibt eine fixfertige Betonröhre. Das ausgebrochene Gestein wird zum Stolleneingang an der Sihl befördert und von dort umweltfreundlich mit der Bahn abtransportiert. Der Stollen hat einen Durchmesser von 6,6 Metern und ist 2,1 Kilometer lang.

Regierungsrat Neukom gratuliert zur Topleistung

Nach rund siebenmonatiger Fahrt durch den Zimmerberg traf die Tunnelbohrmaschine heute in Thalwil am Zürichsee ein und trat zurück ans Tageslicht. Gross war der Jubel der Mineure, als sich der riesige Bohrkopf durch die letzten Zentimeter Fels frass und exakt um 10.14 Uhr vor grossem Publikum im bereits fertiggestellten Tunnelportal zum Vorschein kam. Die Tunnelbohrmaschine arbeitete sich zügig und ohne grössere Zwischenfälle durch den Berg und erreichte das Stollenende sogar einige Tage früher als geplant. Regierungsrat Martin Neukom gratulierte den Arbeitern zu ihrer beeindruckenden Leistung und bedankte sich herzlich für deren harte Arbeit zum Schutz der Zürcher Bevölkerung vor Hochwasser.

Nun folgen die Arbeiten zur Fertigstellung des Einlauf- und Auslaufbauwerks. Ab 2026 ist der Stollen einsatzsatzbereit und das untere Sihltal und die Stadt Zürich selbst vor einem sehr seltenen, extremen Hochwasser der Sihl geschützt.
 

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