Arbeitskräftemangel prägte 2023 den Zürcher Arbeitsmarkt

Im Kanton Zürich ist die Arbeitslosenquote im Dezember leicht gestiegen und lag bei 2,0 Prozent. Im Jahresrückblick zeigt sich ein stabiler Arbeitsmarkt, der trotz schwächerer Konjunktur von einer tiefen Arbeitslosigkeit und vielen offenen Stellen geprägt ist.

Ende Dezember waren 17’426 Personen bei den Regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) des Kantons Zürich als arbeitslos gemeldet. Das sind 1’392 Personen mehr als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich um 0,1 Prozentpunkte auf 2,0 Prozent. Diese Zunahme ist primär saisonal bedingt und in den Wintermonaten üblich. Bereinigt um saisonale Effekte nahm die Zahl der Arbeitslosen um 164 Personen zu.

Zunahme geprägt durch Baugewerbe

Der leichte Anstieg der Arbeitslosenquote lässt sich hauptsächlich auf die saisonalen Entwicklungen im Baugewerbe zurückführen. Im Vergleich zum Vormonat hat die Zahl der Arbeitslosen in dieser Branche deutlich zugenommen (+400). Gestiegen sind die Arbeitslosenzahlen auch bei den sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen (+165) und den freiberuflichen, technischen und wissenschaftlichen Dienstleistungen (+121).

Die Anzahl der bei den RAV gemeldeten offenen Stellen hat im Dezember wie bereits im Vormonat abgenommen (-523) und liegt bei 5’278 Stellen. Am höchsten liegt die Zahl der offenen Stellen bei den Berufsgruppen des Reinigungspersonals und der Hilfskräfte (1’654) sowie bei den Handwerks- und Baufachkräften (1’018).

Stabiler Arbeitsmarkt im Jahr 2023 trotz schwächerer Konjunktur

Im Jahr 2023 lag die Arbeitslosenquote im Kanton Zürich im Durchschnitt bei gut 1,7 Prozent und verblieb damit auf dem tiefen Niveau des Vorjahres. Obwohl der Aufholeffekt nach den Pandemiejahren langsam abflachte und sich die Geschäftserwartungen im Verlaufe des Jahres zunehmend abkühlten, blieb der Arbeitsmarkt stabil. So stieg die Arbeitslosigkeit in der zweiten Jahreshälfte zwar leicht an, die Zunahme war jedoch deutlich schwächer als aufgrund des Konjunkturverlaufs zu erwarten war. Die Zahl der bei den RAV gemeldeten Stellen lag zwar unter dem Rekordwert des Vorjahres, blieb jedoch mit durchschnittlich 7’072 offenen Stellen immer noch über dem Vorkrisenwert. Das Jahr 2023 war so vor allem geprägt durch einen spürbaren Arbeitskräftemangel.

Positive Beschäftigungserwartungen

Die Geschäftslage der Zürcher Unternehmen hat sich gegen Ende des letzten Jahres etwas abgekühlt, bleibt aber nach wie vor im positiven Bereich. In den kommenden Monaten ist mit einem eher unterdurchschnittlichen Wachstum zu rechnen, vor allem aufgrund der verhaltenen Wirtschaftsentwicklung in den wichtigsten Exportmärkten. Eine Rezession zeichnet sich aber nicht ab.

Die Auswirkungen der konjunkturellen Eintrübung auf den Zürcher Arbeitsmarkt dürften sich in Grenzen halten. Auch wenn die Arbeitslosigkeit in den nächsten zwei Monaten saisonal bedingt noch etwas steigen könnte, dürfte sie im langjährigen Vergleich weiterhin tief bleiben. Das zeigt sich auch in den Beschäftigungserwartungen der Zürcher Unternehmen: In den meisten Branchen gehen nach wie vor mehr Unternehmen von einem Aus- und nicht einem Abbau ihrer Belegschaft aus. Volkswirtschaftsdirektorin Walker Späh resümiert: «Der Zürcher Arbeitsmarkt zeigte sich im letzten Jahr robust und auch 2024 wird die Wirtschaft zusätzliche Arbeitsplätze schaffen.»
 

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