Widerstandsfähiger Arbeitsmarkt

Der Zürcher Arbeitsmarkt bleibt trotz der schwächeren Konjunktur in einer guten Verfassung. Die Arbeitslosigkeit lag im November bei saisonal tiefen 1.9%. Die Wirtschaftslage im Kanton Zürich hat sich im Verlaufe des Jahres abgekühlt, die Geschäftserwartungen liegen aber nach wie vor im positiven Bereich.

Der kräftige Konjunkturaufschwung, der nach dem Ende der Coronapandemie einsetzte, ist abgeklungen. Die aktuelle Geschäftslage liegt aber in den meisten Branchen noch immer im positiven Bereich. Auch die Geschäftserwartungen für die nächsten sechs Monate haben sich stabilisiert: Eine Mehrheit der Unternehmen und Branchen erwartet eine unveränderte oder leicht verbesserte Lage.

Die Zürcher Wirtschaft dürfte damit gemäss heutigem Stand auch 2024 ein zwar tiefes, aber dennoch positives Wachstum verzeichnen. Prognostiziert wird ein reales BIP-Wachstum von 0,8%. Eine Ausnahme bildet die Industrie: Die stark exportorientierte Branche spürt das Nachlassen der weltweiten Konjunktur, besonders beim wichtigen Handelspartner Deutschland.

Wertschöpfungsverlust mehr als kompensiert

Die Zürcher Wirtschaft hat 2023 mehr erwirtschaftet und bleibt auf einem höheren Wachstumspfad, als vor der Corona-Krise prognostiziert wurde. Dies zeigen neue Berechnungen im Zürcher Wirtschaftsmonitoring der Fachstelle Volkswirtschaft im Amt für Wirtschaft und Arbeit (AWA). Der Wertschöpfungsverlust durch die Corona-Krise im Jahr 2020 war zwar gross, wurde aber mehr als kompensiert durch den darauffolgenden starken Aufschwung.

Der Arbeitsmarkt bleibt trotz der schwächeren Konjunktur in einer guten Verfassung. Die Arbeitslosigkeit ist seit dem Tiefpunkt im Frühjahr nur leicht gestiegen. Im November erreichte die Arbeitslosenrate 1.9% (1.8% im Oktober). Die Zahl der Arbeitslosen hat gegenüber dem Vormonat um 527 Personen zugenommen. Der Anstieg ist fast ausschliesslich saisonal bedingt.

Schwächerer Zusammenhang zwischen Konjunktur und Arbeitsmarkt

Der bisherige Anstieg der Arbeitslosigkeit ist geringer, als aufgrund des Konjunkturverlaufs zu erwarten wäre. Der anhaltende Arbeitskräftemangel und der Strukturwandel hin zu einer dienstleistungsorientierteren und damit weniger zyklischen Wirtschaftsstruktur tragen dazu bei, dass der historisch enge Zusammenhang zwischen Wachstum und Beschäftigung schwächer wird. «Die Zürcher Unternehmen sind anscheinend immer mehr bereit, Personal auch über eine konjunkturelle Schwächephase hinweg zu halten, da der Verlust von wertvollem Know-how wegen dem Arbeitskräftemangel und der demografischen Entwicklung mit hohen Kosten verbunden ist», sagt Volkswirtschaftsdirektorin Carmen Walker Späh. Dennoch findet keine Entkoppelung statt: Die Arbeitslosigkeit im Kanton Zürich dürfte in den nächsten Monaten saisonbedingt weiter leicht ansteigen.
 

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