Stabile Wirtschaft, ausgetrockneter Arbeitsmarkt

Die Wirtschaftslage im Kanton Zürich bleibt weiterhin erfreulich. Jedoch haben sich angesichts einer angespannten Energieversorgungslage die Geschäftserwartungen eingetrübt. Nach wie vor auf Hochtouren läuft der Arbeitsmarkt. Die Arbeitslosenquote ist im August weiter gesunken, von 1,7 Prozent auf 1,6 Prozent. Gleichzeitig hat sich der Fachkräftemangel akzentuiert.

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Die Zürcher Wirtschaft entwickelt sich auch im dritten Quartal dieses Jahres sehr stabil, wie die heute erschienene neue Ausgabe des Zürcher Wirtschaftsmonitorings zeigt. Die Geschäftslage liegt in allen Branchen im positiven Bereich – das Gastgewerbe konnte sogar weiter zulegen. Insgesamt sind die Zürcher Unternehmen wesentlich positiver eingestellt als in anderen Kantonen. Der Index zur Geschäftslage lag im August mit 37 Punkten neun Punkte über dem Schweizer Wert (28). «Die Wirtschaftsentwicklung verläuft über alle Zürcher Branchen hinweg dynamischer als auf Gesamtschweizer Ebene. Das zeigt, wie gut die Wirtschaft im Kanton Zürich unterwegs ist», sagt Volkswirtschaftsdirektorin Carmen Walker Späh.

Getrübte Geschäftserwartungen

Im kommenden Winter ist allerdings mit einer gewissen Abkühlung der Wirtschaft zu rechnen. Die angespannte Energieversorgungslage drückt auf die Geschäftserwartungen der Zürcher Unternehmen; sie sind seit Anfang Sommer gesunken. Allerdings überwiegt nach wie vor die Zahl der Unternehmen, die von einer Verbesserung der Geschäftslage ausgehen. Auch hier liegen die Werte wesentlich höher als in der Gesamtschweiz: Der Index der Zürcher Geschäftserwartungen lag im August bei 14 Punkten und somit acht Punkte über dem Schweizer Wert.

Wie stark das Wirtschaftswachstum abgebremst wird, ist aufgrund der vielen Unsicherheitsfaktoren derzeit unklar. Die Zürcher Wirtschaft dürfte aber selbst bei einer Gasmangellage nicht in eine Rezession schlittern. Wesentlich stärker hingegen würde sich eine Strommangellage auswirken, falls es zu einer beträchtlichen Unterversorgung oder gar temporären Netzabschaltungen käme.

Wenig Arbeitslose, viele Vakanzen

Wenig von der bevorstehenden Abkühlung ist derzeit auf dem Arbeitsmarkt zu spüren. Ende August waren 14›205 Personen bei den Regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) des Kantons Zürich als arbeitslos gemeldet. Das sind 258 Personen weniger als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote sank auf 1,6 Prozent und erreichte dadurch erneut einen Tiefstwert.

Die historisch tiefe Zahl an Arbeitslosen fällt derzeit zusammen mit einer sehr hohen Zahl an offenen Stellen. Das Verhältnis dieser beiden Grössen ist im Kanton Zürich fast doppelt so hoch wie vor der Corona-Krise. «Auf jeden Stellensuchenden kommen mittlerweile fast 1,2 offene Stellen. Das zeigt, dass sich der Fachkräftemangel weiter verschärft hat», sagt Regierungsrätin Carmen Walker Späh.

Auch wenn das Wirtschaftswachstum gegen Ende des Jahres abgebremst wird und sich saisonale Effekt bemerkbar machen werden, dürfte der Arbeitsmarkt weiterhin ausgetrocknet bleiben. Alle Zürcher Branchen rechnen damit, dass sie ihre Belegschaft in den nächsten drei Monaten aufstocken werden. Die Arbeitslosigkeit dürfte folglich tief bleiben und die Unternehmen weiterhin mit Rekrutierungsschwierigkeiten zu kämpfen haben.
 

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