Jahresbericht des Kantonalen Labors 2021

Das Kantonale Labor Zürich (KLZH) hat 2021 über 20'000 Lebensmittel und Gebrauchsgegenstände analysiert. Das Amt der Gesundheitsdirektion war hierbei auch an unerwarteten Orten unterwegs: nebst 8'000 Lebensmittelbetrieben wurden etwa Gartencenter, Golfplätze, Nachtclubs und Duschen in Hotelzimmern inspiziert. Der Jahresbericht 2021 gibt einen Einblick in den Alltag des KLZH, beleuchtet aussergewöhnliche Fälle und rückt das Thema Lebensmittelverpackungen in den Fokus.

Das KLZH ist unter anderem für die Lebensmittelkontrolle, den Vollzug der Chemikaliengesetzgebung und die Kontrolle des Badewassers in Oberflächengewässern im Kanton Zürich zuständig. Es ist ein Amt der Gesundheitsdirektion und steht somit im Dienst der Gesundheit der Zürcher Bevölkerung.

Aussergewöhnliche Ereignisse

Lebensmittelkontrollen im Nachtleben, eine illegale Hinterhof-Kebab-Produktion, zwei Tonnen ungekühltes Rindfleisch auf Achse, ein Tierarzt, der es mit der Händehygiene nicht so genau nahm – das Spektrum an aussergewöhnlichen Fällen, mit denen sich das KLZH im Jahr 2021 befasst hat, war gross. Zudem beurteilte es eine ganze Reihe seltsamer Produkte: von magischen blauen Pillen für den Mann, über vermeintlich harmlose CBD-Öle, «biologische» Morcheln mit Pestizidrückständen bis hin zu einem Handdesinfektionsmittel, das in Weinflaschen verkauft wurde.

Im Fokus: Lebensmittelverpackungen

Es gibt Themen im Zuständigkeitsbereich des KLZH, die oftmals nicht die notwendige Aufmerksamkeit erhalten, wie zum Beispiel Lebensmittelverpackungen. Aus diesen können verschiedene Stoffe ins Lebensmittel gelangen, so dass ein Teil der Verpackung von den Konsumierenden mitgegessen wird. Das KLZH hat 2021 mit einem internationalen Workshop die europäischen Vollzugsbehörden hierauf sensibilisiert und rückt das Thema in den Fokus seines Jahresberichts.

Schwerpunkt: Prüfung von Lebensmitteln und Gebrauchsgegenständen

Ein Schwerpunkt der täglichen Arbeit des KLZH liegt auf den stichprobenweisen Analysen und Beurteilungen von Lebensmitteln und Gebrauchsgegenständen im Labor. Das Lebensmittelinspektorat kontrolliert Restaurants und andere Verpflegungsbetriebe, Detailhändler, Produktions- und Handelsfirmen sowie Importeure.

2021 wurden über 200 Schwerpunktkampagnen durchgeführt und dabei mehr als 20'000 Proben im Labor untersucht. In rund zehn Prozent der Fälle musste eine Beanstandung ausgesprochen werden. Fast die Hälfte dieser Proben wurden aufgrund mikrobiologischer Mängel beanstandet, weitere aufgrund von Rückständen, der Kennzeichnung oder der Zusammensetzung. Die hohe Beanstandungsquote zeugt nicht von einer schlechten Qualität der Lebensmittel auf dem Markt, sondern bestätigt den risikobasierten Ansatz, nach welchen die Proben für die Kontrollen ausgewählt werden.

Das Lebensmittelinspektorat führte zudem über 8’000 Betriebskontrollen durch. Auch im vergangenen Jahr wurden die Kontrollen von der Pandemie beeinflusst: viele Betriebe mussten zeitweise schliessen oder versuchten mit neuen Geschäftsideen wie beispielsweise einem Lieferservice die schwierige Zeit zu überbrücken. Dass dies mit besonderen Herausforderungen verbunden ist, zeigte ein Betrieb, der aufgrund der unhygienischen Zustände in der Küche gleich zweimal geschlossen werden musste. Bei den Lebensmittelkontrollen wurden jeweils auch die Covid-19-Schutzkonzepte der Gastronomie überprüft.

Kontrolle von Trink- und Badewasser – Vorsicht bei trübem Wasser!

Die Kontrolle von Trink- und Badewasser ist ein weiterer wichtiger Aspekt der täglichen Arbeit des KLZH. Wie bereits im Vorjahr wurde das Trinkwasser unter anderem auf Chlorothalonil-Metaboliten untersucht. Diese Kontrollen zeigen, dass sowohl die Trinkwasser- wie auch die Badewasserqualität im Kanton grundsätzlich sehr gut ist. Die Bevölkerung ist jedoch aufgefordert, bei trübem Wasser Vorsicht walten zu lassen: hier besteht die Gefahr, dass Blaualgen giftige Stoffe abgeben, weshalb davon abgeraten wird, in solchen Gewässern zu baden. Auch Hunde sind davon fernzuhalten.

Im Rahmen einer Schwerpunktkampagne wurde ausserdem Duschwasser aus Hotels auf Legionellen-Bakterien untersucht: Vor allem kleinere und mittlere Betriebe haben Nachholbedarf in Sachen Duschwasserqualität.

Abwassermonitoring im Dienste der Pandemiebewältigung

Im Frühjahr hat das KLZH ein Abwassermonitoring für SARS-CoV-2 umgesetzt. Dieses System bietet ergänzend zum Fallzahlen-Monitoring eine weitere Möglichkeit zur Erkennung der epidemiologischen Lage. Auch können durch das Abwassermonitoring frühzeitig neu auftretende Virusmutationen festgestellt werden. Diese Analytik wurde innert kürzester Zeit etabliert.

Der Jahresbericht 2021 sowie weitere Informationen rund um das Kantonale Labor Zürich sind online verfügbar: zh.ch/kl.
 

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