Schlieremer Wolf dingfest gemacht

Der erste Wolf im Kanton Zürich nach über hundert Jahren überlebte nur als Präparat. Als solches bleibt der 2014 in Schlieren von einem Zug überfahrene Zeitzeuge der Nachwelt im Zoologischen Museum der Universität Zürich erhalten. Heute war die offizielle Übergabe.

Regierungsrat Martin Neukom bei der Übergabe des Wolfs
Regierungsrat Martin Neukom bei der Übergabe des Wolfs Quelle: Baudirektion

In der Nacht auf den 18. Juni 2014 wurde in Schlieren ein junges, hundeartiges Tier von einem Zug überfahren. Ein aufmerksamer Jagdaufseher benachrichtigte die Fischerei- und Jagdverwaltung, die den Kadaver kurz vor der Entsorgung sicherstellte. Bei genauem Hinsehen bestätigte sich die Vermutung: es handelte sich um einen Wolf. Damit wurde erstmals seit deren Ausrottung im 19. Jahrhundert wieder eines dieser stolzen, sagenumwobenen Grossraubtiere im Kanton Zürich nachgewiesen. Es war das aus dem Bündner Calanda-Rudel abgewanderte männliche Jungtier mit der Bezeichnung M43, das auf der Suche nach einem neuen Revier mitten durch den Grossraum Zürich streifte. Auf seinem Weg nach Zürich hatte der einstige Welpe des Wurfs 2013 im Glarnerland und in Ausserschwyz Schafe gerissen, wie sich später herausstellte.

Dauerhaft für die Bevölkerung zugänglich

Nach Abschluss der genetischen Untersuchungen liess die Fischerei- und Jagdverwaltung des Kantons Zürich den Kadaver vom renommierten Tierpräparator Marcel Nyffenegger aus Flurlingen fachgerecht rekonstruieren. Denn für die Baudirektion war immer klar: hier handelt es sich um einen wertvollen Zeitzeugen. Er soll dauerhaft der Zürcher Bevölkerung zugänglich gemacht werden. Heute hat Regierungsrat Martin Neukom, Vorsteher der Baudirektion, den «Schlieremer Wolf» dem Direktor des Zoologischen Museums der Universität Zürich, Prof. Dr. Lukas Keller, übergeben. Das Präparat wird einen Platz in der wissenschaftlichen Sammlung einheimischer Wildtiere im Zoologischen Museum erhalten. Das Präparat wird ab März 2023 in der Sonderausstellung «Schatzkammer Wald» des Museums Burghalde in Lenzburg zu sehen sein. Anschliessend kann es im Altbau der Universität Zürich an der Karl-Schmid-Strasse 4 bestaunt werden. Der Eintritt ist frei.

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