Kleine Schriften zur Zürcher Denkmalpflege: Der «Löwenpavillon» in Feldbach

Seit mehr als hundert Jahren bekrönt ein liegender Löwe den steinernen Pavillon am Seeufer bei Feldbach in Hombrechtikon. «Löwendenkmal» wird das Arrangement heute genannt, zu dem auch mehrere auf der Ufermauer sitzende Adlerfiguren gehören. Es handelt sich um Exponate der Kantonalen Gewerbeausstellung, die 1894 in Zürich auf dem heutigen Sechseläutenplatz stattfand. Mit der Schrift zum «Löwenpavillon» legt die kantonale Denkmalpflege das 13. Heft der seit 1998 erscheinenden Reihe der Kleinen Schriften zur Zürcher Denkmalpflege vor.

Während der Kantonalen Gewerbeausstellung im Jahr 1894 stand der Pavillon zwischen dem eben vollendeten Stadttheater (heute Opernhaus) sowie den Ausstellungsgebäuden und veranschaulichte die Produktepalette der 1873 gegründeten Firma Borsari & Co.,Zollikon. Die Tierfiguren hingegen waren Teil der spektakulären Brunnenanlage «Fontaine Lumineuse», die extra für die Ausstellung erstellt worden war.

Nach dem Ende der Ausstellung gelangte der Pavillon nach Feldbach und wurde auf einem privaten Grundstück direkt am Seeufer wiederaufgebaut. Zum pittoresken Arrangement gehören seither auch einer der liegenden Löwen sowie vier Adlerskulpturen, die allesamt die Steinfabrik Zürich in Kunststein gefertigt hatte. Der spätklassizistische Pavillon und sein Figurenschmuck sind seit 1995 als Schutzobjekt von kantonaler Bedeutung im Inventar verzeichnet.

Umfassende Restauration durch Denkmalpflege

2017–2018 wurde der «Löwenpavillon» mit fachlicher Begleitung durch die kantonale Denkmalpflege und finanziell unterstützt durch die kantonale Baudirektion umfassend restauriert. Die vorliegende Publikation stellt die Ergebnisse dieser Restaurierung vor und skizziert eine restauratorische Herangehensweise, die nicht nur das originale Objekt behandelt, sondern auch die Auseinandersetzung mit einer bereits früher durchgeführten Restaurierung.

Der Fokus wird hierbei auf das Thema «Kunststein» gerichtet. Der Feldbacher «Löwenpavillon» steht stellvertretend für das damals aktuelle Wissen zur Kunststeinherstellung. Über die Anfänge dieses Werkstoffs in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ist nur wenig bekannt. Für die Anfertigung der Tierfiguren aus Kunststein hatte man dafür den stadtbekannten Tierbildhauer Urs Eggenschwyler (1849–1923) engagiert. Seine Biographie und sein

künstlerisches Wirken, insbesondere in der Stadt Zürich und der Umgebung wird hier vertieft beleuchtet.
 

Kleine Schriftenreihe zur Denkmalpflege, Heft 13
Der «Löwenpavillon» in Feldbach: Erforschung und Restaurierung eines Kunststeinmonuments

Diverse Autoren
100 Seiten, reich illustriert
Preis Fr. 22.- / Euro 20.-
ISBN 978-3-906299-72-3
Bezug: Verlagsshop auf www.fo-shop.ch

Die vorliegende Publikation erscheint erstmals auch als Open-Access-Ausgabe: https://doi.org/10.20384/zop-64

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