Versicherungen sind ein wichtiger Pfeiler des Zürcher Finanzplatzes

Der Versicherungsstandort Zürich gehört gemessen an seiner Wertschöpfung zu den grössten weltweit. Die neue Studie «Finanzplatz Zürich 2021/2022» zeigt überdies, dass die Corona-Pandemie auch am Finanzsektor nicht spurlos vorübergehen wird.

Medienkonferenz vom 2. Februar 2021

Der Finanzplatz ist bedeutend für den Wohlstand in der Region Zürich und eine tragende Säule des Arbeitsmarktes. In kaum einer anderen Region trägt der Finanzsektor so viel zur gesamten Wirtschaftsleistung bei wie in Zürich. Der Finanzsektor erwirtschaftete im Jahr 2019 jeden sechsten Wertschöpfungsfranken und stellte jeden zehnten Arbeitsplatz in der Region zur Verfügung.

Neben dem bedeutsamen Bankenplatz beheimatet der Finanzplatz Zürich auch einen gewichtigen internationalen Versicherungscluster. Dieser gehört gemessen an seiner Wertschöpfung zu den grössten Versicherungsplätzen weltweit und liegt fast auf gleichem Niveau wie der Standort London. In der Region Zürich tragen die Versicherungen gleich viel zur regionalen Wertschöpfung bei wie die Banken. Dadurch unterscheidet sich der Finanzplatz Zürich strukturell von internationalen Top-Finanzzentren wie New York, London, Hong Kong oder Singapur, bei denen der Wertschöpfungsbeitrag der Banken deutlich grösser ist als derjenige der Versicherungen. 

Stadt Zürich ist das Zentrum des Finanzplatzes

In der Stadt Zürich sind neben den Grossbanken UBS und Credit Suisse die beiden Konzerne Zurich Versicherung und Swiss Re ansässig, die in ihrem Bereich zu den grössten Versicherungsgesellschaften weltweit zählen. Sie tragen entscheidend dazu bei, dass die Stadt das unbestrittene Zentrum des regionalen Finanzplatzes bildet: Fast 60 Prozent der Wertschöpfung und 65 Prozent der Arbeitsplätze des regionalen Finanzsektors entstammen der Stadt Zürich. Doch auch in den Bezirken Bülach, Horgen, Uster und Winterthur ist der Finanzsektor ein sehr gewichtiger Teil der Wirtschaft. Während in der Stadt Zürich die Banken die grösste Teilbranche des Finanzsektors ausmachen, sind es in diesen Bezirken die Versicherungen.

Weltweit bedeutender Rückversicherungshub

Mehr als die Hälfte der rund 200 Versicherungsunternehmen in der Schweiz ist in der Region Zürich angesiedelt. Die Verfügbarkeit von Fachkräften, eine gut ausgebaute Infrastruktur sowie stabile Rahmenbedingungen sind bei der Standortwahl entscheidend. Dies zeigt eine im Rahmen der Studie durchgeführte Online-Befragung von Branchenexpertinnen und -experten. Neben der geografischen Konzentration besteht auch eine hohe Marktkonzentration innerhalb der einzelnen Versicherungszweige, denn ein Grossteil des Prämienvolumens wird jeweils durch wenige grosse Versicherungsunternehmen erwirtschaftet. Die Marktführer innerhalb der einzelnen Versicherungszweige sind überwiegend im Kanton Zürich ansässig. Dazu zählt mit der Swiss Re auch eine der weltweit grössten Rückversicherungen, die gemeinsam mit nationalen und internationalen Ansiedlungen einen der weltweit bedeutendsten Rückversicherungscluster bildet. 

Pandemie hinterlässt auch im Finanzsektor Spuren

Insgesamt konnte der Finanzsektor in der Region Zürich seit der Finanzkrise wachsen, wobei sich die Entwicklung der Teilbranchen stark unterscheidet. Aufgrund des Strukturwandels der vergangenen Jahre und der starken Betroffenheit durch die Finanzkrise war die Wertschöpfungsentwicklung der Banken insgesamt rückläufig. Die Versicherungen verzeichneten hingegen einen stabilen Wertschöpfungszuwachs.

Aufgrund der Corona-Krise ist für das Jahr 2020 mit einem Wertschöpfungsrückgang am Finanzplatz Zürich zu rechnen, bedingt durch die Investitionszurückhaltung der Unternehmen und erhöhte Schadenzahlungen bei den Versicherungen. Das seit der Finanzkrise anhaltende Tiefzinsumfeld dürfte überdies durch die Corona-Krise noch länger anhalten und die strukturellen Ertragsschwierigkeiten der Banken verschärfen. Auch die Versicherungen sind durch das schwierige Marktumfeld bei ihren Anlagestrategien und Produktangeboten gefordert. Der Finanzsektor hatte in der Corona-Krise gleichwohl eine stabilisierende Funktion und trug damit zur Abfederung der gesamtwirtschaftlichen Folgen der Pandemie bei.

BAK Economics hat die Studie «Finanzplatz Zürich 2021/2022» mit Fokus zum Versicherungsstandort Zürich im Auftrag des kantonalen Amtes für Wirtschaft und Arbeit erstellt. Sie basiert auf einem Datenmonitoring im Zeitraum von 2000 bis 2019 sowie einer Befragung von 70 Branchenexpertinnen und -experten zwischen dem 15. Juni und dem 9. Juli 2020.

Studie Finanzplatz Zürich 2021/2022

Studie Finanzplatz Zürich 2021/2022
Studie Finanzplatz Zürich 2021/2022

Kontakt

Volkswirtschaftsdirektion - Medienstelle

Adresse

Neumühlequai 10
Postfach
8090 Zürich
Route (Google)

Für diese Meldung zuständig: