Sanierung Jagdschiessanlage Embrach: Baugesuch eingereicht

Das Baugesuch zur Altlastensanierung der Jagdschiessanlage Au ist ausgearbeitet und bei der Gemeinde Embrach eingereicht. Durchläuft es das Baubewilligungsverfahren ohne wesentliche Änderungen, können die Sanierungsarbeiten, die auch eine Rekultivierung des Geländes beinhalten, im Herbst 2020 beginnen. Auf die erste Etappe, die rund ein Jahr dauert, folgt eine Phase zur Regeneration der Natur. Sobald diese den gewünschten Stand erreicht hat, kann die zweite Sanierungsetappe beginnen. Dies wird voraussichtlich 2025 der Fall sein. Nach Abschluss der Arbeiten gehören die Tössauen wieder ganz der Natur.

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Die in einer geschützten Auenlandschaft gelegene Jagdschiessanlage Au in Embrach muss wegen zu hoher Schadstoffbelastungen saniert werden. Zudem wird sie spätestens Ende 2024 endgültig ausser Betrieb genommen. Nach einer öffentlichen Ausschreibung hat die Baudirektion die auf Altlastensanierung spezialisierten Eberhard Unternehmungen mit den Sanierungsarbeiten beauftragt. Mittlerweile wurde bei der zuständigen Gemeinde Embrach das Baugesuch für die Altlastensanierung eingereicht. Durchläuft das Baugesuch das Baubewilligungsverfahren ohne wesentliche Änderungen, starten die Sanierungsarbeiten im Herbst 2020.

Entfernung von Blei und PAK durch Abtragung des Erdreichs

Ziel des Sanierungsprojekts ist es, die hohen Belastungen an Blei und polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK) im Boden und im Untergrund des Schiessgeländes möglichst vollständig zu entfernen und das Gebiet künftig seinem Schutzstatus entsprechend ganz der Natur vorzubehalten. Ausführliche Voruntersuchungen haben ergeben, dass eine Fläche von rund 9 Hektaren saniert werden muss. Die Schadstoffe befinden sich oberflächlich im Boden. Mit einem Abtrag des Erdreichs von 20 bis 80 cm im gesamten Projektgebiet werden die schädlichen Substanzen entfernt. Das belastete Erdreich wird mit Baggern ausgehoben und in der Region in spezialisierten Anlagen gereinigt, getrennt und zu Recyclingbaustoffen weiterverarbeitet. Der Restanteil an Substanzen, die nicht wiederverwertbar sind, wird fachgerecht entsorgt. Um den Boden abtragen zu können, muss ein grosser Teil des Waldes im Projektgebiet gerodet werden. Wertvolle Einzelbäume bleiben nach Möglichkeit stehen. In der Töss selbst besteht kein Sanierungsbedarf. Überreste von Wurfscheiben, die noch im Fluss liegen, werden jedoch eingesammelt.

Sanierung in zwei Etappen – zum Schutz von Flora und Fauna

Um die vielfältige Flora und Fauna auf dem Areal der heutigen Jagdschiessanlage möglichst vollständig zu erhalten, wird die Sanierung in zwei Etappen durchgeführt. So können sich die dort ansässigen, seltenen Pflanzen und Tiere zwischen den beiden Etappen auf dem bereits sanierten Teil des Areals wieder etablieren, bevor die zweite Etappe beginnt. Die erste Etappe startet gemäss aktueller Planung im Herbst 2020 und dauert bis im Herbst 2021, die zweite folgt voraussichtlich ab Winter 2024/2025, sofern sich die rekultivierten Flächen bis dahin wie gewünscht entwickelt haben.

Sorgfältige Rekultivierung besonders wertvoller Lebensräume

Voraussichtlich Ende 2025 sind die Tössauen von den Altlasten des Schiessbetriebs befreit und gehören wieder ganz der Natur. Die Anforderungen an die Rekultivierung sind aufgrund der besonderen Lage in einem nationalen Auenschutzgebiet hoch. Da mit den vorgesehenen Bauarbeiten zur Altlastensanierung auch bestehende schutzwürdige Lebensräume beeinträchtigt werden, müssen zudem angemessene ökologische Ersatzmassnahmen geleistet werden. Ziel der Rekultivierung ist die Wiederherstellung der Auenterrasse mit Mooren und Wasserläufen – ein vielfältiges Nebeneinander von trockenen und feuchten Standorten. Sie bieten beste Voraussetzungen für besonders artenreiche Lebensräume.

Auch das Baugesuch der neuen Anlage in Bülach ist eingereicht

Als Ersatz für die bestehenden, sanierungsbedürftigen oder bereits sanierten Jagdschiessanlagen im Kanton Zürich entsteht in Bülach eine neue, moderne Jagdschiessanlage auf dem neusten Stand der Technik, die auch alle umweltrechtlichen Anforderungen erfüllt. Während die heute hauptsächlich genutzte Anlage in Embrach spätestens Ende 2024 ausser Betrieb genommen wird, kommen die Planungsarbeiten für die neue Anlage Widstud in Bülach zügig voran. Das Baugesuch für die neue Jagdschiessanlage ist eingereicht. Durchläuft es das Baubewilligungsverfahren ohne wesentliche Änderungen, können die Bauarbeiten im Winter 2020/2021 starten. Finanziert und gebaut wird die Anlage durch eine Immobiliengesellschaft, die Eigentümerin der Anlage bleibt. Diese vermietet die Anlage langfristig an die Widstud-Betriebsgesellschaft AG.

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