Berufsfachschulen erhalten klare Profile

Die Zuteilung der Berufe an die Berufsfachschulen wird neu geregelt. Damit sollen sich die Schulen zu Kompetenzzentren entwickeln können. Der Bildungsrat hat seinen Entscheid zur Neuorganisation heute vorgestellt.

Die Zuteilung der Berufe an die Berufsfachschulen ist historisch gewachsen und entspricht nicht mehr den heutigen Bedürfnissen und Anforderungen der Berufsbildung. Deshalb soll im Kanton Zürich die Zuteilung der Berufe an die Berufsschulen mit dem Projekt «Kompetenzzentren» neu geregelt werden. Die Berufe sollen an weniger Standorten angeboten werden und die Schulen können sich aufgrund ihrer klaren Profile zu Kompetenzzentren entwickeln. So kann der Schulraum bestmöglich genutzt und die Regionen gestärkt werden.

In einem ersten Schritt wurden mit allen im Schulfeld und in der Arbeitswelt Beteiligten Gespräche geführt. Aufgrund dieser Diskussionen wurde ein Vorschlag erarbeitet und eine Vernehmlassung durchgeführt. Die Vorschläge in der Vernehmlassung sind auf breite Zustimmung gestossen. Der Bildungsrat hat nach der Auswertung der Vernehmlassung nun den Entscheid für die Neuzuteilung der Berufe gefällt.

Aufzeichnung der Medienkonferenz vom 11. Februar 2020

Kompetenzzentren in den Regionen

Neu soll unter anderem ein zweites Kompetenzzentrum für die Fachleute Betreuung in Horgen entstehen. Der Maschinenbau wird nur noch an der Berufsbildungsschule Winterthur und der Berufsschule Rüti angeboten, und die Elektroinstallationsberufe werden an der Technischen Berufsschule Zürich, der Gewerblichen Berufsschule Wetzikon und der Berufsschule Bülach gebündelt. Die Detailhandelsberufe haben neu mit der Berufsschule für Detailhandel Zürich, der Berufsfachschule Winterthur und der Berufsschule Rüti drei Schulorte. Auch in Winterthur, Uster und Wetzikon stehen wichtige Verschiebungen an: Die Verantwortung für die Schule der Dentalassistentinnen wechselt von der Berufsfachschule Winterthur zum Zentrum für Ausbildung im Gesundheitswesen (ZAG), die Berufsbildungsschule Winterthur übernimmt die Schreiner- und Maurerberufe und gibt die Gärtnerberufe und die Zeichner Fachrichtung Architektur ab. Die Berufsfachschule Uster und das KV Wetzikon prüfen die Errichtung einer gemeinsamen Schule an zwei Standorten. Das Bildungszentrum Limmattal wird mit der Neuzuteilung der Strassentransportberufe und des Berufs Recyclist als Kompetenzzentrum für Logistik, Transport und Recycling positioniert. Ausserdem wechseln die Physiklaborantinnen und Physiklaboranten von der Allgemeinen Berufsschule Zürich an die Technische Berufsschule Zürich, wo sie die Synergien mit den Elektronikerinnen und Elektronikern nutzen können.

Regierungsrätin und Bildungsdirektorin Silvia Steiner erklärte an der Medienkonferenz: «Der heutige Entscheid des Bildungsrates ist für die Berufsbildung im Kanton Zürich ein Meilenstein. Ich freue mich, dass wir unter Einbezug aller Schulen und der Wirtschaft eine gute Lösung gefunden haben».

Die Bildungsdirektorin würdigte den Vorschlag als «zukunftsweisend für eine starke Berufsbildung im Kanton Zürich». Ebenso machte sie klar, dass die Umsetzung umsichtig durchgeführt werden soll. Denn aufgrund der Neuzuteilung der Berufe wird ein Teil der Lehrpersonen ihren Arbeitsort wechseln müssen. Da in den kommenden Jahren mehr Lernende auszubilden sind, kann davon ausgegangen werden, dass alle Lehrpersonen weiterbeschäftigt werden können.

Bis zum Sommer 2024 soll die Neuzuteilung der Berufe an die Berufsfachschulen umgesetzt sein.