Sanierung Jagdschiessanlage Embrach: Es geht vorwärts

Die Offerten zur Altlastensanierung der Jagdschiessanlage Au in Embrach liegen vor, in Kürze werden die Arbeiten vergeben. Im Herbst 2020 kann die erste Etappe der Sanierung beginnen, die zweite Etappe folgt nach Stilllegung der Anlage, spätestens 2025. Die Arbeiten umfassen nebst der eigentlichen Sanierung auch die Rekultivierung des Geländes sowie ökologische Ersatzmassnahmen. Sie kosten insgesamt rund 14 Millionen Franken. Nach Abschluss der Arbeiten gehören die Tössauen wieder ganz der Erholung und der Natur.

Die in einer geschützten Auenlandschaft gelegene Jagdschiessanlage Au in Embrach muss wegen zu hoher Schadstoffbelastungen saniert werden und wird spätestens Ende 2024 ausser Betrieb genommen. Wie im März dieses Jahres angekündigt, hat die Baudirektion in den letzten Monaten die zweite Phase der Ausschreibung der Bauarbeiten zur Sanierung der Altlasten der Jagdschiessanlage durchgeführt. Mittlerweile ist diese zweite Phase der Submission abgeschlossen, die Angebote der zur Offertstellung zugelassenen Totalunternehmungen liegen vor. In Kürze wird die Baudirektion aufgrund der genau definierten Vergabekriterien einen Anbieter auswählen und den Auftrag zur Sanierung erteilen. Unmittelbar danach, im Winter 2019/2020, wird die beauftragte Unternehmung das Bauprojekt erarbeiten, sodass das Baugesuch im Frühling 2020 eingereicht werden dürfte.

Sanierung in zwei Etappen – zum Schutz von Flora und Fauna

Um die vielfältige Flora und Fauna auf dem Areal der heutigen Jagdschiessanlage möglichst vollständig zu erhalten, wird die Sanierung in zwei Etappen durchgeführt. So können sich die dort ansässigen, seltenen Tiere und Pflanzen zwischen den beiden Etappen auf dem bereits sanierten Teil des Areals wieder etablieren, bevor die zweite Etappe beginnt. Die erste Etappe wird gemäss momentaner Planung im Herbst 2020 beginnen und bis im Herbst 2021 dauern, die zweite folgt dann voraussichtlich ab Winter 2024/2025, wenn die Anlage bereits stillgelegt sein wird. Danach werden die national geschützten Tössauen von den Altlasten des Schiessbetriebs befreit und wieder in einen natürlichen Zustand gebracht sein. Die Auen gehört dann wieder ganz den Erholungssuchenden und der Natur. Über den genauen Ablauf der Sanierung der Jagdschiessanlage Embrach wird die Baudirektion rechtzeitig vor Beginn der Arbeiten informieren.

Umfang des Projekts erweitert sich

Ziel des Sanierungsprojekts ist es, die hohen Belastungen im Boden und im Untergrund möglichst vollständig zu entfernen und das Gebiet, das in einem nationalen Auenschutzgebiet liegt, seiner dem Schutzstatus entsprechenden Nutzung zuzuführen. Im Rahmen der Planungsarbeiten zeigte sich, dass sich der Umfang des Projekts erweitert. Aufgrund der besonderen Lage in einem Auenschutzgebiet von nationaler Bedeutung sind die Anforderungen an die Rekultivierung besonders hoch. Zudem werden mit den vorgesehenen Bauarbeiten zur Altlastensanierung schutzwürdige Lebensräume von hoher Qualität beeinträchtigt. Dies hat zur Folge, dass nicht nur Massnahmen zur Wiederherstellung umgesetzt, sondern auch angemessener ökologischer Ersatz geleistet werden muss. Das Gesamtprojekt wird dadurch erheblich komplexer und teurer als zunächst angenommen. Mit Beschluss Nr. 1106/2019 vom 27. November 2019 hat der Regierungsrat die erforderlichen, zusätzlichen gebundenen Ausgaben bewilligt. Nachdem nun präzise Berechnungsgrundlagen vorliegen, können die gesamten Kosten für Planung, Sanierung, Rekultivierung und ökologische Ersatzmassnahmen auf rund 14 Millionen Franken beziffert werden. Von diesen Kosten dürfte der Bund 40 Prozent übernehmen (VASA-Fonds).

Auch mit der neuen Anlage in Bülach geht es vorwärts

Als Ersatz für die bestehenden, sanierungsbedürftigen oder bereits sanierten Jagdschiessanlagen im Kanton Zürich soll in Bülach eine neue, umweltfreundliche Jagdschiessanlage auf dem neusten Stand der Technik entstehen. Während die heute hauptsächlich genutzte Anlage in Embrach spätestens Ende 2024 ausser Betrieb genommen wird, kommen die Planungsarbeiten für die neue Anlage Widstud in Bülach zügig voran. Auf der Grundlage des inzwischen rechtskräftigen Gestaltungsplans entsteht momentan das Bauprojekt für die neue Jagdschiessanlage. Im Laufe des kommenden Jahres dürfte das Baugesuch eingereicht werden, die Bauarbeiten würden dann im Winter 2020/2021 starten. Finanziert und gebaut wird die Anlage durch eine Generalunternehmung, die Eigentümerin der Anlage bleibt. Die Generalunternehmung vermietet die Anlage an eine Betriebsgesellschaft, die Jagdschiessanlage Widstud AG. Auch diese Betriebsgesellschaft wurde mittlerweile gegründet und hat ihre Arbeit aufgenommen.

(Medienmitteilung der Baudirektion)