Zürcher Staatsanwaltschaft erhebt Anklage im Tötungsdelikt Seefeld

Die Staatsanwaltschaft I des Kantons Zürich hat am 29. April 2019 beim Bezirksgericht Zürich Anklage gegen zwei Beschuldigte wegen Mord, strafbaren Vorbereitungshandlungen zu mehrfachem Mord, versuchter Befreiung von Gefangenen, Irreführung der Rechtspflege und mehrfachem versuchten Vergehen gegen das Waffengesetz erhoben.

Angeklagt werden ein heute 26-jähriger vorbestrafter Schweizer Staatsangehöriger und ehemaliger Insasse der Strafanstalt Pöschwies sowie sein heute 38-jähriger ebenfalls vor-bestrafter ehemaliger Mitinsasse aus Litauen.

Den beiden Beschuldigten wird vorgeworfen, während des Strafvollzugs in der Strafanstalt Pöschwies eine anonyme Erpressungsaktion unter Androhung der Tötung eines zufällig ausgesuchten Opfers geplant und vereinbart zu haben. Die Tötung sollte durch den sich im Hafturlaub befindlichen 26-jährigen Schweizer vorgenommen werden. Mit dem an den Zür-cher Kantonsrat gerichteten Erpresserschreiben wollten die beiden Beschuldigten die Frei-lassung des 38-jährigen litauischen Mitinsassen erreichen. Für den Fall, dass der Litauer nach erfolgter Tötung nicht aus der Haft entlassen werden sollte, wurden im Erpresser-schreiben weitere Tötungsdelikte in Aussicht gestellt.

Am Donnerstag, 30. Juni 2016 soll der Beschuldigte mit Schweizer Staatsangehörigkeit während eines Hafturlaubs die Todesdrohung schliesslich in die Tat umgesetzt haben und im Zürcher Seefeld ein 42-jähriges, zufällig ausgewähltes Opfer getötet haben. Ferner soll er auf der anschliessenden Flucht bis zu seiner Verhaftung am 18. Januar 2017 diverse Vorbereitungshandlungen im Zusammenhang mit den im Erpresserschreiben angekündig-ten weiteren Tötungsdelikten getätigt haben. Dazu gehört auch ein versuchter Waffener-werb über das Darknet.

Der Schweizer Beschuldigte konnten dank intensiven Ermittlungen von Polizei und Staats-anwaltschaft identifiziert und verhaftet werden. Während der Schweizer ein Teilgeständnis abgelegt hat, bestreitet der litauische Beschuldigte die Tatvorwürfe. Beide befinden sich in Haft.

Ansprechperson für Medien, heute Dienstag, 30. April zwischen 14 und 16 Uhr:
lic. iur. Adrian Kaegi, Staatsanwalt, Tel. 044 248 31 86

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