Qualität und Stabilität für unsere Schulen – Nein zur Initiative «Lehrplan vors Volk»

Die Volksinitiative «Lehrplan vors Volk» verlangt, dass neu der Kantonsrat über den Lehrplan entscheidet. Bildungsdirektorin Silvia Steiner hat heute dazu aufgerufen, die Volksinitiative abzulehnen, da sie zu Unsicherheiten in den Schulen führen würde. Kantonsrat und Regierungsrat lehnen die Initiative ab.

Am 4. März stimmt die Zürcher Bevölkerung über die Volksinitiative «Lehrplan vors Volk» ab. Die Initiative verlangt, dass der Lehrplan neu durch den Kantonsrat genehmigt wird und dem fakultativen Referendum unterstehen soll. Wird die Initiative angenommen, hätte das schwerwiegende Folgen für die Volksschulen im Kanton Zürich. Welche das sind, haben heute Regierungsrätin und Bildungsdirektorin Silvia Steiner, Marion Völger, Chefin Volksschulamt, und drei Mitglieder des Bildungsrates vor den Medien erläutert.  

Heutiges System hat sich bewährt

Im Lehrplan für die Volksschule wird festgelegt, was die Schülerinnen und Schüler während ihrer Schulzeit lernen sollen. Der Lehrplan ist die Grundlage für den Schulunterricht, die Entwicklung der Lehrmittel und die Aus- und Weiterbildung der Lehrpersonen.
Zuständig für den Lehrplan ist heute der Bildungsrat, ein Fachgremium, das sich aus Vertreterinnen und Vertreter der Wirtschaft, des Bildungswesens und der Wissenschaft zusammensetzt. Der Bildungsrat arbeitet eng mit dem Schulfeld zusammen, und ein Lehrplan wird unter breiter Mitwirkung erstellt. Es beständen heute ausreichende demokratische Möglichkeiten, auf die Gestaltung des Lehrplans einzuwirken, erklärte Bildungsdirektorin Silvia Steiner. «Wir haben heute einen Lehrplan, der sich an fachlichen Qualitäten orientiert und in den Schulen breit abgestützt ist. Das heutige System hat sich bewährt».

Inhalte drohen zum Spielball politischer Interessen zu werden

Durch die Annahme der Initiative bestehe die Gefahr, dass der Lehrplan zum Spielball politischer Interessen werden könnte. «Je nach politischer Grosswetterlage würden plötzlich andere Themenschwerpunkte gesetzt, neue Fächer verlangt oder andere als unwichtig erklärt», sagte die Bildungsdirektorin.  

Volksinitiative schafft Unsicherheit in den Schulen

Martin Lampert, Mitglied des Bildungsrates und Sekundarlehrer in Wädenswil, zeigte auf, welche Unsicherheiten auf die Schulen zukommen würden, sollte die Initiative angenommen würde. Bei einem Ja zur Initiative müsste der Kantonsrat nachträglich über den bereits beschlossenen Zürcher Lehrplan 21 abstimmen, der in den Schulen kurz vor der Einführung steht.

Würde der Lehrplan abgelehnt, müsste ein neuer erarbeitet werden. Für die Schulen hiesse dies, dass sie im Sommer 2018 den Lehrplan 21 einführen müssten und wenige Jahre später wieder einen anderen Lehrplan einzuführen. «Es gibt für die Schulen nichts Schlimmeres, als wenn man dauernd alles umkrempeln zu müssen und nicht zu wissen, was als Nächstes kommt», sagte Bildungsrat und Sekundarlehrer Martin Lampert.

Zum Abschluss führte Bildungsdirektorin Silvia Steiner aus, dass es in der Deutschschweiz ein breites Bekenntnis zu der heutigen Kompetenzordnung gebe. In allen Kantonen, in denen Volksinitiativen in diesem Zusammenhang zur Abstimmung gelangten, haben sich die Stimmberechtigen zugunsten des Lehrplans 21 ausgesprochen.

Der Kantonsrat und der Regierungsrat lehnen die Initiative ab.

(Medienmitteilung des Regierungsrates)