Internationale Aktion gegen «Money Mule»
Medienmitteilung 29.11.2017
Gemeinsame Medienmitteilung von Stadt- und Kantonspolizei Zürich und der Staatsanwaltschaft Kanton Zürich: Internationale Aktion gegen «Money Mule».
In einer Aktion gegen illegale Finanzaktionen wurden insgesamt 32 sogenannte «Money Mules» identifiziert. Zwei Personen wurden verhaftet. Durch die Staatsanwaltschaft wurden 28 Strafverfahren eröffnet und 4 Strafbefehle erlassen. Das Zürcher Cybercrime-Kompetenzzentrum koordinierte in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Polizei (fedpol) die europäische Aktion.
Die von den Ermittlern als «Money Mules», auf Deutsch Geldesel, bezeichneten Tätergruppierungen, werden von kriminellen Organisationen als Geldwäschereivermittler angeworben, um illegal erhaltene Gelder von Bankkonten zu erhalten oder zu transferieren. Diese illegalen Geldtransaktionen dienen der Finanzierung der organisierten Kriminalität unter anderem im Zusammenhang mit Drogenhandel, Menschenhandel und Online-Betrug.
Das Vorgehen der kriminellen Organisationen ist meist ähnlich: Mit attraktiven Jobangeboten, die mit hohem Gehalt, Arbeit von zuhause und Flexibilität werben, wird angelockt. In einzelnen Fällen haben die Täter eigens Firmen erfunden oder gegründet. Oder die Namen bekannter Firmen werden kurzerhand missbraucht. Die Jobangebote erscheinen auf üblichen Stellenvermittlungsplattformen im Internet oder auf missbräuchlich erstellten Firmen-Internetseiten. Was aber meistens unbekannt ist: Die Jobsuchenden werden als letztlich als Finanzagenten eingesetzt, um Gelder zu waschen, die aus kriminellen Aktivitäten stammen. Aus strafrechtlicher Sicht kann jemand, der sein Konto für die Verschiebung von Geldern zur Verfügung stellt, für die Mithilfe zur Geldwäscherei belangt werden.
Strafverfolgungsbehörden aus insgesamt 26 Ländern, nahmen an der dritten koordinierten globalen Aktion gegen Money Mule teil. Unterstützt wurde die Aktion von Europol, Eurojust und der Europäischen Bankenvereinigung (EBF). In der Schweiz beteiligten sich die Kantone Zürich und Aargau an der Aktion. Die Koordination wurde in Absprache mit dem Bundesamt für Polizei (fedpol) durch das Zürcher Cybercrime-Kompetenzzentrum übernommen. Während der Aktion, die vom 20. bis 24. November 2017 dauerte, wurden in ganz Europa 159 Personen verhaftet, 409 Befragungen durchgeführt und 766 Money Mules identifiziert. Die gemeinsame Money Muling Kampagne #DontBeaMule startet heute, um die Öffentlichkeit aufmerksam zu machen.
Die Polizei rät:
- Seien Sie misstrauisch!
- Glauben Sie nicht alles, was Sie im Internet finden oder in Ihren E-Mails lesen, auch wenn Ihnen Logo oder Gestaltung des Absenders bekannt erscheinen oder die Firma im Schweizer Handelsregister gefunden haben.
- Seriöse Firmen fordern niemals vertrauliche Daten per E-Mail an.
- Seriöse Arbeitgeber laden Sie in der Regel zu einem Vorstellungsgespräch ein.
- Seriöse Arbeitgeber verlangen nicht, dass Sie Ihr Privatkonto für den Zahlungsverkehr des Geschäfts zur Verfügung zu stellen.
- Verzichten Sie im Zweifelsfall! Sie sind sich nicht sicher, ob ein Angebot oder eine Webseite seriös ist? Besser auf ein verlockendes Angebot verzichten, als in die Falle tappen.
- Falls Ihnen die Immobilienfirma bekannt vorkommt: Fragen Sie im Zweifelsfall beim «richtigen» Absender nach, ob das Job-Angebot wirklich besteht.
Kantonspolizei Zürich Mediendienst / Tel. 044 247 36 36
Werner Schaub
Hinweis
Diese Meldung ist vor 2018 erschienen. Gegenüber der ursprünglichen Fassung sind alle Bilder, Links und Downloads entfernt worden. Dies beim Wechsel zum neuen kantonalen Webauftritt 2020.
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