Hochwasserrückhalteraum fertig – Winterthur besser vor Hochwasser geschützt

Der Hochwasserrückhalteraum Hegmatten in Winterthur ist nach zwei Jahren Bauzeit planmässig fertiggestellt. Damit ist die Winterthurer Innenstadt wesentlich besser vor Hochwasser geschützt. Regierungsrätin Jacqueline Fehr und Stadtrat Josef Lisibach weihen den Rückhalteraum am Samstag 6. Mai ein. Die Bevölkerung ist zum Fest geladen.

Die Eulach tritt selten über die Ufer. Doch kommt es dazu, ist das Stadtzentrum von Winterthur stark überschwemmungsgefährdet. Grund dafür sind nebst den vielen Brücken auf Stadtgebiet auch die Durchlässe der Eulach unter dem Areal Schleife, dem Zentrumsbereich sowie dem Hauptbahnhof. Im Falle eines extremen Hochwassers werden diese Abschnitte zum Nadelöhr für die Wassermassen. Die Folge: Es drohen Überschwemmungen im Stadtzentrum und damit Schäden von mehreren hundert Millionen Franken.  

Gut in die Landschaft eingebettet

Dieser Gefahr ist der Kanton Zürich mit dem Bau des Hochwasserrückhalteraums im Gebiet Hegmatten begegnet. Während zwei Jahren hat das Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft (AWEL) das Bauwerk im Nordosten Winterthurs realisiert. Der Rückhalteraum umfasst das Segelflugfeld Hegmatten, die Sportplätze sowie angrenzendes Kulturland. Begrenzt wird er durch einen neuen, begrünten Damm im Westen und durch das natürlich ansteigende Gelände im Osten. Dadurch fügt er sich gut in die Landschaft ein.

See in der Hegmatten statt Überschwemmungen in der Innenstadt

Der Rückhalteraum wird künftige Hochwasserspitzen der Eulach zurückhalten, bevor sie in der Winterthurer Innenstadt Überflutungen verursachen können. Über den neuen, 390 Meter langen unterirdischen Zuflusskanal wird bei starkem Regen ein Teil des Hochwassers aus dem ebenfalls unterirdischen Hochwasserentlastungskanal der Eulach in den Rückhalteraum geleitet. Dort staut sich das Wasser und wird gedrosselt über den Riedbach zurück in die Eulach geführt. So können die Abflussspitzen im Fluss wirksam gedämpft werden. Ein neuer Schwemmholzrückhalt am Oberlauf der Eulach in Elsau-Räterschen fängt allfälliges Treibgut rechtzeitig vor dem Eintritt des Wassers in den unterirdischen Zuflusskanal auf, wo es einen Rückstau verursachen könnte.

Schadenpotenzial um 75 Prozent oder 300 Millionen Franken reduziert

Statistisch gesehen etwa alle 30 Jahre kommt es in der Eulach zu einem extremen Hochwasser, bei dem sich Wasser im Rückhalteraum aufstauen und diesen teilweise füllen wird. Der Rückhalteraum vermag jedoch auch Hochwasserspitzen aufzufangen, wie sie statistisch gesehen seltener als alle hundert Jahre auftreten. Allerdings könnte dies schon morgen der Fall sein. Dann füllt sich der Rückhalteraum vollständig, während bisher bei einem solchen Jahrhunderthochwasser mit Schäden von über 400 Millionen Franken gerechnet werden musste. Dank dem Hochwasserrückhalteraum wird dieses Schadenpotenzial im Stadtzentrum von Winterthur um rund 300 Millionen Franken oder rund 75 Prozent verringert. Im Fall von Schäden durch aufgestautes Wasser an den Kulturen innerhalb des Rückhalteraums werden die betroffenen Landwirte entschädigt.  

Naherholungsgebiet Hegmatten – wertvoll für Mensch und Natur

Im Zuge der Bauarbeiten am Rückhalteraum hat die Baudirektion Kanton Zürich das Naherholungsgebiet Hegmatten aufgewertet. Der zuvor kanalisierte Riedbach wurde renaturiert und verläuft jetzt in einem naturnah gestalteten Bachbett ganz in der Nähe seines ursprünglichen Verlaufs. Beim Schloss Hegi wurden neue Weiher und Tümpel angelegt, die natürlichen Lebensraum für Tiere und Pflanzen bieten. Auf dem begrünten Norddamm und entlang des Süddamms verläuft ein Spazierweg. Und im Bereich des Fussballplatzes wurden Tribünenelemente in den Damm eingebaut, die von Zuschauern genutzt werden können.

Der Hochwasserrückhalteraum Hegmatten kostete rund 33 Millionen Franken, der vom Kantonsrat genehmigte Kreditrahmen konnte eingehalten werden. Knapp 40 Prozent der Kosten übernimmt der Bund, der Rest geht zulasten des Kantons Zürich.  

Einweihungsfest für alle Winterthurerinnen und Winterthurer

Die Baudirektion lädt die Bevölkerung zum Einweihungsfest des Hochwasserrückhalteraums Hegmatten ein.

Samstag, 6. Mai 2017,
Festzelt an der Hegifeldstrasse, vis-à-vis Schloss Hegi

  • 11.00 – 12.00 Uhr Offizielle Einweihung durch Regierungsrätin Jacqueline Fehr und Stadtrat Josef Lisibach, anschliessend Gratis-Apéro
  • 12.00 – 16.00 Uhr Festwirtschaft des Ortsvereins Hegi - Hegifeld
  • 13.00 – 16.00 Uhr Entdeckungsrundgang für Gross und Klein in der Hegmatten
    Fachleute aus den Bereichen Bau und Technik, Hochwasserschutz, Gewässerunterhalt, Naturschutz und Archäologie erläutern an fünf Stationen spannende Aspekte rund um den Hochwasserrückhalteraum.
  • 13.00 – 16.00 Uhr Rückhalteraum aus der Vogelperspektive
    Wenn es das Wetter zulässt, bietet die Segelfluggruppe für 50 Franken pro Person zehnminütige Rundflüge an (Windenstarts).

Auf dem Festgelände gibt es keine Parkplätze. Kommen Sie zu Fuss, mit dem Velo oder mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Nächste Haltestelle: Winterthur, Schlossacker. Die Veranstaltung findet bei jedem Wetter statt.

(Medienmitteilung der Baudirektion)

Hinweis

Diese Meldung ist vor 2018 erschienen. Gegenüber der ursprünglichen Fassung sind alle Bilder, Links und Downloads entfernt worden. Dies beim Wechsel zum neuen kantonalen Webauftritt 2020.
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