Drittstaatenkontingente für Informatiker: konstruktiver Dialog mit Unternehmen

Das Amt für Wirtschaft und Arbeit (AWA), die Verbände ICTswitzerland und Swico sowie Unternehmen mit hoher Nachfrage nach Kontingenten für Informatiker pflegen seit über zwei Jahren einen konstruktiven Dialog. Ziel ist, bei der Erteilung von Bewilligungen für Spezialisten aus Drittstaaten das gesamtwirtschaftliche Interesse zu wahren. Die Resultate eines etablierten Monitorings zeigen, dass bei den entsprechenden Unternehmen keine Verdrängung durch Informatiker aus Drittstaaten stattfindet. Die Unternehmen leisten einen Beitrag zur Arbeitsmarktfähigkeit ihrer inländischen Informatiker und zur Nachwuchsförderung.

Im Juni 2014 hat das Amt für Wirtschaft und Arbeit (AWA) die Verbände ICTswitzerland, Swico sowie die Unternehmen mit hoher Nachfrage nach Kontingenten für Informatiker aus Drittstaaten zu einem gemeinsamen Austausch eingeladen. Gemäss Ausländergesetz können Bewilligungen für Spezialisten aus Drittstaaten nur dann erteilt werden, wenn das «gesamtwirtschaftliche Interesse» gegeben ist. Aufgrund steigender Zahlen arbeitsloser Informatiker im Kanton Zürich überprüfte das AWA, inwiefern das gesamtwirtschaftliche Interesse weiterhin bejaht werden kann. Gemeinsam mit den Unternehmen sollten der lokale Arbeitsmarkt und die Chancen für inländische Informatiker kritisch beurteilt werden.

Im konstruktiven Dialog befürworteten alle Beteiligten genauere Abklärungen und eine Weiterführung der Diskussion. Das AWA und der Dachverband ICTswitzerland führten eine Studie zur Arbeitsmarkfähigkeit arbeitsloser Informatiker 45plus durch, welche im November 2015 publiziert wurde. Zudem beschlossen alle Beteiligten die jährliche Durchführung eines Monitorings zur Beschäftigungssituation und zur Förderung und Entwicklung der inländischen Informatiker. Die Erhebungen wurden durch das AWA geführt und ausgewertet.  

Erfreuliche Resultate des Monitorings

Sämtliche knapp 20 Unternehmen reichten die Informationen und Zahlen für die Jahre 2014 und 2015 auf freiwilliger Basis ein. Anhand der bereitgestellten Informationen zur Anzahl angestellter und mandatierter Informatiker und zur Entwicklung der jeweiligen Anteile aus Drittstaaten kann bei den am Dialog beteiligten Unternehmen keine Verdrängung inländischer Informatiker durch Informatiker aus Drittstaaten festgestellt werden. Die Erhebungen zu Art und Umfang der Personalentwicklungsmassnahmen für Informatiker im Kanton Zürich zeigen, dass die überwiegende Mehrheit der Unternehmen die Arbeitsmarktfähigkeit ihrer Informatiker aktiv fördert. Zudem bieten zwei Drittel der Unternehmen Lehrstellen für Informatiker an und fördern weiterführende Abschlüsse der höheren Berufsbildung oder der Fachhochschulen.

Gemeinsam engagieren sich das AWA, ICTswitzerland, Swico und die beteiligten Unternehmen für die Wahrung der Interessen der inländischen Informatikfachkräfte. Die am 12. Oktober 2016 bekanntgegebene Erhöhung der Drittstaatenkontingente durch den Bundesrat wird als Entscheid, der in die richtige Richtung geht, begrüsst.

Hinweis

Diese Meldung ist vor 2018 erschienen. Gegenüber der ursprünglichen Fassung sind alle Bilder, Links und Downloads entfernt worden. Dies beim Wechsel zum neuen kantonalen Webauftritt 2020.
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