Zeitschrift «einst und jetzt»: Begehrte und bedrohte Kulturgüter
Medienmitteilung 28.09.2016
Grundsätzliches kommt in der neuen Ausgabe von «einst und jetzt» zur Sprache, der Zeitschrift zu Archäologie und Denkmalpflege im Kanton Zürich: Wie soll man mit Denkmälern umgehen, die sich selber ständig wandeln? Woher kommt die Faszination für archäologische Funde? Schliesslich erzählen fünf Ausgräberinnen und Ausgräber ganz persönlich, wie sie zur Archäologie kamen.
Rieterpark, Platzspitz, Arboretum und Freibad Letzigraben: die grünen Oasen in Zürich sind weit mehr als Erholungsräume für Stadtmenschen. Als Kulturdenkmäler erzählen sie Geschichten von Landschaftskonzepten und vom Umgang mit Grünflächen einst und heute. Villengärten erfreuten einen exklusiven Kreis von wohlhabenden Familien, im Arboretum sollte man beim sonntäglichen Spaziergang einheimische und fremde Bäume und Sträucher kennenlernen und mit dem Letzibad schuf die Stadt einen Freiraum für ihre neuen Bewohner fern vom See.
Seit rund 25 Jahren kümmert sich die Gartendenkmalpflege der Stadt Zürich um diese Anlagen. Gärten sind äusserst lebendige Denkmäler, von Natur aus einem ständigen Wachsen und Vergehen unterworfen. Langfristige Pflegekonzepte bewahren den Charakter dieser Anlagen, sichern die Spuren früherer Nutzungen und passen die Parks den gewandelten Ansprüchen der Bevölkerung an – «Rasen betreten verboten» gilt schon lange nicht mehr. Und nicht zuletzt geht es darum, ein wertvolles Kulturgut mit treffenden Argumenten zu schützen, sind doch die letzten freien Flächen in der Stadt dem Druck der baulichen Entwicklung in besonderem Mass ausgesetzt.
Vom Umgang mit archäologischen Funden
Sind Archäologen Schatzsucher? Früher waren sie das tatsächlich, bestimmte doch der künstlerische Ausdruck und nicht selten auch der Ertrag in barer Münze den Wert archäologischer Funde. In einem grossen Bogen zeigt «einst und jetzt», wie sich die Sicht auf archäologische Funde über die Jahrhunderte verändert hat. Am Anfang stand die Begeisterung für das Exotische und das Schöne, heute steht die Wertschätzung als unersetzliche Informationsquelle zur Menschheitsgeschichte im Vordergrund.
Die Interessen waren und sind äusserst vielfältig: In der Barockzeit verherrlichte man die Antike und ihre Kunstwerke, um 1800 liess Napoleon Archaeologica als Kriegsbeute von Ägypten nach Paris bringen und wissenschaftlich untersuchen und im 19. Jahrhundert sammelten aufgeklärte Bürger Pfahlbaufunde und legten so die Basis für viele Sammlungen und Museen. Bloss materielle Werte zählen hingegen für jene, die aus Habgier oder Hunger Fundstellen plündern. Und gerade in unserer Zeit werden wertvollste Kulturgüter aus Hass und ideologischer Verblendung zerstört.
Interviews mit Zeitreisenden
Die Ausgräber der Kantonsarchäologie sind sich einig: Ihre Arbeit ist wie eine Zeitreise. Schicht für Schicht graben sie sich in die Vergangenheit und stossen dabei auf Gebäude, Geräte, Hausrat und Skelette, die Geschichten aus längst vergangenen Zeiten erzählen – wenn man sie denn zu befragen weiss. Fünf Ausgräberinnen und Ausgräber schildern ihren ganz persönlichen Zugang zur Archäologie und den Weg vom Kindertraum zum Beruf.
Weitere Beiträge in «einst und jetzt» 8/2016:
- Trouvaille: Magische Zeichen für die Unterwelt
- Standpunkt: «Dieses Schatzsucher-Gen in mir»
- Glossar: Fallblattanzeiger, Dragendorff
- Tournee: Inschriftentafeln von den Turnhallen am Pfauen und archäologische Funde für Sandkastenspiele
- Lokaltermin: Handmaschinenstickerei Neuthal, Römischer Gutshof Seeb
«einst und jetzt» – Die Zeitschrift zu Archäologie und Denkmalpflege im Kanton Zürich.
Bestellformular auf www.starch-zh.ch. Pro Heft Fr. 15.–
(Medienmitteilung der Baudirektion)
Hinweis
Diese Meldung ist vor 2018 erschienen. Gegenüber der ursprünglichen Fassung sind alle Bilder, Links und Downloads entfernt worden. Dies beim Wechsel zum neuen kantonalen Webauftritt 2020.
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