«Zukunftswerkstatt Seegräben – Juckerhof»: Ergebnisse der Besucherbefragung liegen vor

Die Gemeinde Seegräben ist aufgrund ihrer Lage am Pfäffikersee und des Juckerhofs ein beliebtes Ausflugsziel. An Tagen mit hohem Besucheraufkommen führt dies zu teilweise gravierenden Parkierungs- und Verkehrsproblemen. Bisher fehlten gesicherte Informationen über die Motive und Ziele der Besucher. Nun liegt der Bericht einer Befragung vor, welche das Institut für Raumentwicklung der Hochschule Rapperswil zwischen Mai und Dezember 2015 bei rund 2200 Besuchern durchführte.

Die Befragung fand im Rahmen des Prozesses «Zukunftswerkstatt Seegräben – Juckerhof» statt, der gemeinsam von der Gemeinde Seegräben, dem Juckerhof und dem Kanton Zürich getragen wird. Die befragten Personen äusserten sich zu den Gründen für ihren Besuch, zum gewählten Verkehrsmittel für die Anreise, zur Parkierungssituation und zu verschiedenen Verbesserungsvorschlägen. Als wichtige Hintergrundinformationen steuerten der Juckerhof seine Umsatzzahlen und die Gemeinde Seegräben die Belegungszahlen des Gemeindeparkplatzes bei.

Wichtigste Ergebnisse der Befragung

Die häufigsten Motive, um nach Seegräben zu kommen, sind Wandern und Erholung sowie der Besuch des Juckerhofs. Rund 60 Prozent der Befragten verbinden diese beiden Aktivitäten miteinander. Je etwa 20 Prozent besuchen ausschliesslich den Juckerhof bzw. kommen ausschliesslich zum Wandern und zur Erholung nach Seegräben. Im Herbst ist das Besucheraufkommen insgesamt grösser, wobei der Besucheranteil des Juckerhofs aufgrund der Kürbisausstellung leicht erhöht ist. Der Einzugsbereich der Besucher ist relativ klein; die meisten befragten Personen stammen aus der unmittelbaren Umgebung, wie beispielsweise Wetzikon, Pfäffikon, Uster oder Seegräben, sowie aus der Stadt Zürich. Dies entspricht einem Anfahrtsweg von maximal 30 Minuten mit dem Auto.

Über 70 Prozent der Besucher benutzen zur Anreise nach Seegräben das Auto. Der grösste Teil davon parkiert auf dem Gemeindeparkplatz in Seegräben (ca. 40 Prozent). Daneben werden am häufigsten die Parkplätze beim Bahnhof Aathal, bei der Badi Auslikon und beim Lidl in Pfäffikon genutzt. Es zeigt sich, dass der Parkplatz in Aathal nur dann aufgesucht wird, wenn der Gemeindeparkplatz in Seegräben voll ausgelastet ist. Das hängt damit zusammen, dass der Parkplatz Aathal keinen offensichtlichen Bezug zu Seegräben und zum Juckerhof hat. Der Fussweg von Aathal nach Seegräben ist nicht attraktiv und wird nicht als Teil des «Erlebnisses Pfäffikersee / Juckerhof» wahrgenommen.

Die Besucher von Seegräben schätzen es insgesamt nicht als schwierig ein, einen Abstellplatz für ihr Fahrzeug zu finden. Diese Einschätzung ist jedoch stark vom Besucheraufkommen abhängig. An Tagen mit vielen Besuchern empfindet es rund ein Viertel der befragten Personen als schwierig, einen Parkplatz zu bekommen. Der Gemeindeparkplatz, der überwiegend von Besuchern des Juckerhofs genutzt wird, ist im Frühling / Frühsommer und im Spätsommer / Herbst häufig voll ausgelastet. In der restlichen Zeit des Jahres ist die Belegung des Gemeindeparkplatzes deutlich geringer; die Auslastung liegt dann teilweise unter 50 Prozent. Eine grosse Mehrheit der Befragten würde eine bessere Erschliessung von Seegräben mit dem öffentlichen Verkehr begrüssen. Weniger hoch ist die Zustimmung zur Schaffung von zusätzlichen Parkplatzangeboten.

Erste Massnahmen zur Verkehrsberuhigung

Die Gemeinde hat – basierend auf der kommunalen «Verordnung über grosse Veranstaltungen» – mit dem Juckerhof die Verantwortlichkeiten für die verkehrlichen Massnahmen, insbesondere den Verkehrsdienst, für das ganze Jahr 2016 in einer Vereinbarung festgehalten. Das Verkehrskonzept zur Bewältigung des Ausflugsverkehrs wurde in den letzten Jahren laufend angepasst.

Neu werden ab 2016 – abgestützt auf die kommunale Polizeiverordnung – keine Ausnahmebewilligungen mehr für privates kommerzielles Anbieten von Parkplätzen erteilt. Dadurch soll der Suchverkehr im Dorf reduziert werden. Zudem wird in Absprache mit der Kantonspolizei und dem kantonalen Tiefbauamt an Spitzentagen (Sonntage im Herbst mit schönstem Wetter) der Dorfkern abgesperrt, der Verkehr umgeleitet und die Zufahrt nur noch für Anwohner ermöglicht. Diese «Phase rot» soll 2016 im Sinne eines Pilotversuches erprobt werden, um Erfahrungen für die Zukunft zu gewinnen.

Weitere Fragestellungen bearbeiten

Ein wichtiges Ziel des Prozesses «Zukunftswerkstatt Seegräben – Juckerhof» ist, den Freizeitverkehr in Seegräben nachhaltig und für die Anwohner möglichst verträglich abzuwickeln. Es gilt, die Erreichbarkeit von Seegräben mit dem öffentlichen Verkehr zu verbessern und den Suchverkehr durch die Autobenutzer zu reduzieren. Basierend auf den Ergebnissen der Befragung werden nun folgende Fragestellungen zu bearbeiten sein:

  • Wie kann das Parkplatzangebot für das Erholungsgebiet Pfäffikersee besser gebündelt werden? Welche Rolle kommt dem «Zugang» via Seegräben zu?
  • Wie kann die Fusswegverbindung vom Entlastungsparkplatz in Aathal nach Seegräben attraktiver gestaltet werden?
  • Wie kann eine auf den Erholungsverkehr ausgerichtete ÖV-Erschliessung von Seegräben verbessert werden?

Mögliche Massnahmen müssen dabei immer im Zusammenhang mit dem Erholungsgebiet Pfäffikersee insgesamt gesehen werden.  

(Gemeinsame Medienmitteilung der Baudirektion und der Gemeinde Seegräben)

Hinweis

Diese Meldung ist vor 2018 erschienen. Gegenüber der ursprünglichen Fassung sind alle Bilder, Links und Downloads entfernt worden. Dies beim Wechsel zum neuen kantonalen Webauftritt 2020.
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