Polizeiliche Kriminalstatistik PKS 2015

An einer Medienkonferenz vom 21. März 2016 hat Christiane Lentjes Meili, Chefin Kriminalpolizei der Kantonspolizei Zürich, über die polizeiliche Kriminalstatistik 2015 informiert. Die Delikte gemäss Strafgesetzbuch sowie die Zahl der straffällig gewordenen Asylbewerber haben abgenommen. Insgesamt werden im Kanton Zürich die tiefsten Werte seit 1980 verzeichnet.

Die im Kanton Zürich polizeilich festgestellten Delikte gemäss Strafgesetzbuch haben 2015 gegenüber dem Vorjahr um über 6'500 Delikte (-6,6%) abgenommen. Zugenommen haben demgegenüber die registrierten Verstösse gegen das Betäubungsmittelgesetz (+20,3%) und das Ausländerrecht (+21%), was auf die verschärfte Kontrolltätigkeit von Polizei und Partnerbehörden zurückzuführen ist. Insgesamt wurden 2015 aber dennoch gut 2'000 oder knapp 2% Delikte weniger als 2014 registriert. Im Kanton Zürich werden damit die tiefsten Werte seit Einführung der Kriminalstatistik 1980 erreicht.

Besonders signifikant ist die Abnahme bei den Vermögensdelikten mit rund 9%. Der starke Rückgang bei den Einbruchdiebstählen und den zugehörigen Sachbeschädigungen sowie bei nahezu sämtlichen anderen Diebstahlsarten gab hierfür den Ausschlag. Die vielschichtigen polizeilichen Strategien mit Präventionskampagnen, Schwerpunktaktionen mit hohem Personaleinsatz, Kriminalanalysetools zur Disposition uniformierter und ziviler Polizeieinsätze, Spezialtrainings zur Erkennung von deliktischem Verhalten und konsequente Zusammenarbeit mit Partnerorganisationen haben dabei deutlich Wirkung gezeigt.

Auch die Straftaten gegen Leib und Leben sind weiter rückläufig (-2,9%) und die Zahl der Opfer von vollendeten Tötungsdelikten (8 Personen) hat 2015 wieder abgenommen (2014: 10). Erfreulich ist zudem der erneut starke Rückgang der Raubstraftaten um 27,3%. Ebenso ist die Ausübung minderschwerer Gewalt rückläufig. Die registrierte Zunahme schwerer Körperverletzungen (+11,5%) ist vorab auf die vermehrte Meldung versuchter Laserattacken zurückzuführen. Auf dem Gebiet der Stadt Zürich wurden zudem mehr Gewalt und Drohungen gegen Beamte, u.a. bei Spontandemonstrationen und Sportanlässen registriert.

Die Zahl ermittelter jugendlicher Beschuldigter von Delikten gemäss Strafgesetzbuch ist 2015 um 9,4% auf 1686 Personen gesunken. Die Abnahme betrifft fast alle Deliktsarten. Vor allem bei Diebstählen, aber auch bei Raubstraftaten, Drohungen, Nötigungen oder Sexualdelikten sind Jugendliche weniger oft als im Vorjahr als Beschuldigte in Erscheinung getreten.

Die Verteilung von schweizerischen und ausländischen Beschuldigten auf die Gesamtzahl der ermittelten Tatverdächtigen ist gegenüber dem Vorjahr nahezu unverändert geblieben. Die leichte Zunahme des Anteils von ausländischen Straftätern ohne dauerhaften Aufenthalt in der Schweiz (+3%) ist vor allem auf festgestellte Verstösse gegen Einreise- und Aufenthaltsbestimmungen und illegale Prostitution zurückzuführen. Bemerkenswert ist demgegenüber, dass die Zahl der straffällig gewordenen Asylbewerber sehr stark abgenommen (-20%) hat. Dies fällt mit Blick auf die deutliche Zunahme der Asylbevölkerung im Kanton Zürich besonders ins Gewicht. Festgestellte Straftaten sind in der Regel minderschwere Vermögensdelikte und Tätlichkeiten.

Kantonspolizei Zürich
Mediendienst / Tel. 044 247 36 36
Marc Besson

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Diese Meldung ist vor 2018 erschienen. Gegenüber der ursprünglichen Fassung sind alle Bilder, Links und Downloads entfernt worden. Dies beim Wechsel zum neuen kantonalen Webauftritt 2020.
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