Spannende Einblicke an den Europäischen Tagen des Denkmals

Die Europäischen Tage des Denkmals vom 12./13. September stehen dieses Jahr unter dem Motto «Austausch – Einfluss». Archäologie und Denkmalpflege des Kantons Zürich sowie der Städte Winterthur und Zürich präsentieren zusammen mit verschiedenen Partnern ein umfangreiches Programm. Alle Führungen sind kostenlos.

Seit über 20 Jahren finden an einem Wochenende im September die Europäischen Tage des Denkmals statt – in der Schweiz genauso wie in weiteren 49 europäischen Ländern. Im Kanton Zürich wird das Programm unter Schirmherrschaft der Denkmalpflege des Kantons Zürich sowie der Städte Winterthur und Zürich in Zusammenarbeit mit zahlreichen externen Partnern organisiert.

Die Europäischen Tage des Denkmals bieten die einmalige Gelegenheit, Objekte und Räume zu besichtigen, die für die Öffentlichkeit oftmals nicht zugänglich sind. Historiker und Kunsthistoriker machen gemeinsam mit Eigentümern und Architekten Führungen und zeigen nicht nur das Gebäude, sondern erzählen auch die Geschichten von ehemaligen Bewohner und Bewohnerinnen und geben Auskunft zu denkmalpflegerischen Fragen. Alle Führungen am 12. und 13. September 2015 sind kostenlos.

Ein Hauch Frankreich im zwinglianischen Zürich

Ein Schwerpunkt im Programm liegt dieses Jahr in der Stadt Zürich. Der Beckenhof gehört zu den schönsten barocken Landsitzen Zürichs. Zur eindrücklichen Ausstattung des grossen Herrenhauses gehören auch wenig bekannte, bemalte Leinwandpaneele, die einen Hauch französischen Luxus ins zwinglianische Zürich gebracht haben. Der Herrensitz wurde in den 1980er-Jahren und nun wieder 2014 umfassend restauriert. Mit der kantonalen Denkmalpflege kann der Landsitz, der sonst privat vermietet und nicht zugänglich ist, besichtigt werden.

Semper Aula – ein Schmuckstück der ETH

Gottfried Semper plante beim Bau der Aula der ETH in den 1860er-Jahren eine hoch über der Stadt liegende «Loggia». Die ambitionierte Innenausstattung feierte den «Fortschritt der Menschheit durch wissenschaftliches Wissen». Die Schweiz zeigte eine Fotografie der Aula bei der Weltausstellung in Paris im Jahr 1889. Im Rahmen verschiedener Forschungs­projekte konnte die Bau- und Restaurierungsgeschichte der Aula aufgearbeitet werden. Dies mündete 2014 in eine Sicherung und Konservierung der Wandmalereien. Das Resultat wird von der kantonalen Denkmalpflege zusammen mit der Professur für Denkmalpflege und Bauforschung der ETH gezeigt.

Écu, Bernstein und Hering – Fremdes in archäologischen Funden

Ein Geldbeutel mit französischen Münzen des 18. Jahrhunderts, Heringwirbel von der Nordsee und Fayence aus der Toscana: Die archäologischen Nachweise für Fremdes im mittelalterlichen und neuzeitlichen Winterthur sind vielfältig. Auf einer Tour durch die Altstadt von Winterthur geht die Kantonsarchäologie zusammen mit dem Münzkabinett den Objekten, ihren Fundorten und Geschichten nach.

Industrie und Migration im Tösstal

Nebst den Führungen in Zürich und Winterthur konzentriert sich der diesjährige Denkmaltag auf Rikon. Zur Eröffnung tanzt das Folklore-Ensemble der Tibeter Gemeinschaft Schweiz und Liechtenstein die Oper Ngönba Ri-Nga. Diese Oper wird bei speziellen Anlässen zur rituellen Reinigung eines Platzes getanzt, so auch letztes Jahr beim Besuch des Dalai Lama im Tibet-Institut. Danach zeigt die kantonale Denkmalpflege in einem zweiteiligen Rundgang das historische Fabrikareal mit dem Fabrikgebäude von 1824 sowie das aus architekturgeschichtlicher Sicht äusserst innovative, postmoderne Klostergebäude von 1968. Im Zentrum steht die Vermittlung der Industrialisierung des Tösstals, aber auch die Auswirkungen der Immigration der Tibeter in den 1960er Jahren werden thematisiert.

Die Europäischen Tage des Denkmals 2015 im Überblick

Samstag, 12. September
Winterthur: Fremdes in archäologischen Funden (13.30 und 15.30 Uhr)
Zürich, Beckenhof: Ein Hauch Frankreich im zwinglianischen Zürich (11.00 und 13.30 Uhr)
Zürich, Semper Aula: Die Semper Aula – ein Schmuckstück der ETH (11.00, 13.30 und 15.00 Uhr)

Sonntag, 13. September
Rikon: Tibetische Oper (ritueller Reinigungstanz, 10.10 Uhr); zweiteilige Führung durch das historische Fabrikareal und das Tibet-Institut (10.40, 11.40, 13.40 und 14.40 Uhr)

(Medienmitteilung der Baudirektion)

Hinweis

Diese Meldung ist vor 2018 erschienen. Gegenüber der ursprünglichen Fassung sind alle Bilder, Links und Downloads entfernt worden. Dies beim Wechsel zum neuen kantonalen Webauftritt 2020.
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