Zeichen konjunktureller Verschlechterung häufen sich
Medienmitteilung 08.09.2015
Die Arbeitslosigkeit im Kanton Zürich nahm im August um 271 Personen zu, wobei die Arbeitslosenquote bei 3,4 Prozent stagnierte. Die um diese Jahreszeit unübliche Zunahme wiederspiegelt eine konjunkturelle Eintrübung: Neben der Aufhebung des Euro-Mindestkurses schlägt sich auch allmählich eine Abflachung der Baukonjunktur auf dem Arbeitsmarkt nieder.
Ende August 2015 waren 27›108 Personen bei den Regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) des Kantons Zürich arbeitslos gemeldet, 271 mehr als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote stagnierte bei 3,4 Prozent, 0,2 Prozentpunkte über dem Schweizer Durchschnitt.
Industrie und Baugewerbe betroffen
Im Baugewerbe hat die Arbeitslosigkeit im August nur leicht um 48 Personen abgenommen, weniger stark als in den Vorjahren. Vergleicht man das Niveau der Arbeitslosigkeit im Baugewerbe mit den Vorjahren, so liegt sie um 370 Personen höher als im August 2014 und um 579 Personen höher als im August 2013.
Auch in der Industrie zeigt sich eine Eintrübung. Die Arbeitslosigkeit in der gesamten Industrie stieg im August um 121 Personen. Davon betroffen waren insbesondere die Wirtschaftszweige Metallerzeugung (+38) sowie Elektrotechnik, Elektronik, Uhren, Optik (+26). Saisonbereinigt fiel der Anstieg mit etwa 130 Arbeitslosen mehr im Vergleich zum Vorquartal sogar noch etwas stärker aus.
Wie üblich um diese Jahreszeit steigt derzeit die Jugendarbeitslosigkeit nach Abschluss der Ausbildungsverhältnisse an. Bei den 15-19-Jährigen war die Arbeitslosigkeit im August nur leicht höher als im Vorjahresmonat. Bei den jungen Erwachsenen (20-24 Jahre) nahm die Arbeitslosigkeit im August hingegen deutlich zu (+291 im Vergleich zu August 2014). Für diese Gruppe könnte durch die schwächere Konjunktur die Stellensuche derzeit erschwert sein, oder nach Abschluss der Lehre weniger weiterführende Anstellungen im Lehrbetrieb zur Verfügung stehen.
Ein weiteres Indiz konjunktureller Verschlechterung ist die Entwicklung bei den gemeldeten Entlassungen grösseren Ausmasses. Von Januar bis August 2015 waren 3›184 Personen von einer angekündigten Massenentlassung bedroht. Ein höherer Wert wurde letztmals im Jahr 2009 auf dem Höhepunkt der Finanzkrise erreicht.
Weitere Informationen zur konjunkturellen Entwicklung im Kanton Zürich finden sie im Zürcher Wirtschaftsmonitoring.
(Medienmitteilung des Amtes für Wirtschaft und Arbeit)
Hinweis
Diese Meldung ist vor 2018 erschienen. Gegenüber der ursprünglichen Fassung sind alle Bilder, Links und Downloads entfernt worden. Dies beim Wechsel zum neuen kantonalen Webauftritt 2020.
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