Zeitschrift «einst und jetzt»: Zahlreiche Schätze fürs Auge
Medienmitteilung 25.08.2015
Bilderschätze aus dem Archiv der Denkmalpflege und faszinierende archäologische Funde prägen die neue Ausgabe von «einst und jetzt». Die Zeitschrift zu Archäologie und Denkmalpflege im Kanton Zürich erzählt vom Alltag und Festtagen und von über 100 Jahren Baugeschichte. Sie lässt ein weit gespanntes Netz von wirtschaftlichen und sozialen Beziehungen aufscheinen und bringt die Leserinnen und Leser über die handwerklichen Fähigkeiten der Pfahlbauer zum Staunen.
Am Ende des 19. Jahrhunderts begann Kantonsbaumeister Hermann Fietz historische Baudenkmäler und staatliche Neubauten zu fotografieren. Er legte damit den Grundstein für das kantonale Bildarchiv, zu dem heute über eine Million Glasplatten, Negative, Abzüge und Dias gehören. Eigens angestellte Kantonsfotografen dokumentierten von 1899 bis 1998 den Gebäudebestand in allen Zürcher Gemeinden, den Bau der Universität, die aufwändige Renovation der Klosterkirche Rheinau, Landschaften, Staatsbetriebe, Wohnsiedlungen und vieles mehr. Laboratorien der Hochschulen, Zuchtstiere des Strickhofs, Schulhäuser samt Schulklassen, festlich gekleidete Gäste an Strassenbahneröffnungen, Bauern beim Heuen und Sekretärinnen an ihren Schreibmaschinen fanden die Aufmerksamkeit der Fotografen. Seit rund 15 Jahren pflegt die kantonale Denkmalpflege das Bildgedächtnis des Kantons Zürich. Sie sichert und erschliesst das wertvolle Kulturgut und digitalisiert Zehntausende von Aufnahmen auf Glasplatten – als Grundlage für ihre Arbeit, aber auch um sie dereinst der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
In Bewegung: Menschen – Dinge – Ideen
Schenken und Handeln, nicht nur in der Familie oder im Dorf sondern über weite Distanzen, hat eine Jahrtausende alte Tradition. So schmückte sich vor 5000 Jahren ein «Zürcher» – oder eine «Zürcherin»? – mit einer Muschel aus dem Mittelmeer. Und jemand trug einen Feuersteindolch aus italienischem Rohstoff, obwohl der Silex von der Lägern genauso nützlich war. Dem Reiz des Exotischen erliegt man nicht erst in unserer Zeit und globalisierter Handel ist genau so wenig eine Errungenschaft der Moderne. Eine prächtige Bernsteinperle etwa kam im 18. bis 16. Jahrhundert v.Chr. aus dem Baltikum nach Zürich, zu Schmuck gearbeitet wurde sie aber nach einem südenglischen Vorbild. Die Revolution in der Werkstofftechnologie, die das neue Material Bronze vor 4000 Jahren auslöste, wäre nicht möglich ohne Zinn, der über Hunderte Kilometer gehandelt werden musste. Gartenarchitektur und mediterrane Speisen verdanken wir den Römern, neue Bestattungsrituale den Franken. Zürcher Funde lassen die Dimensionen des Austauschs mit fernen Ländern und Kulturen erahnen, ein Austausch, der sich keineswegs auf materielle Güter beschränkte, sondern mit diesen auch Kenntnisse über deren Herstellung und die Sitten ihres Gebrauchs zu uns brachte oder sogar neue Kulte, von der Verehrung antiker Götter bis zum Christentum.
Handwerk vom Feinsten
Zum Haushalt einer Familie gehörten in der Jungsteinzeit neben Keramik und Geräten aus Stein und Holz auch Wandschmuck, Taschen, Kleider und Fischernetze. Geschickte Hände stellten sie aus feinstem Lein und Bast her. 6000 Jahre alt sind die ältesten Gewebe aus dem Kanton Zürich und fast so alt ist der Brauch, Textilien mit Streifen und Karos zu schmücken. Geflochtene Körbe kennt man seit der Bronzezeit. Die Vielfalt, raffinierte Techniken und hohe ästhetische Qualitäten begeistern die internationale Fachwelt.
Weitere Beitäge in «einst und jetzt» 7/2015:
- Ein uralter Mammut-Stosszahn für das neue Ortsmuseum
- «Der Feuerpolizist hat den Weihnachtsengel vertrieben»
- Glossar: Dipolanomalie; Potenzialdifferenz-Methode
- Tournee: Weitgereiste Ofenkacheln und ein Kaugummi aus der Steinzeit
- Lokaltermin: Haus zur Farb, Stäfa; Museum Wetzikon
«einst und jetzt» – Die Zeitschrift zu Archäologie und Denkmalpflege im Kanton Zürich.
Bestellformular auf www.starch-zh.ch. Pro Heft Fr. 15.–
Bilder in hoher Auflösung
Bildquelle: Baudirektion Kanton Zürich, Archäologie und Denkmalpflege
(Medienmitteilung der Baudirektion)
Hinweis
Diese Meldung ist vor 2018 erschienen. Gegenüber der ursprünglichen Fassung sind alle Bilder, Links und Downloads entfernt worden. Dies beim Wechsel zum neuen kantonalen Webauftritt 2020.
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