Auszeichnungen und weitreichende Projekte des Kinder- und Jugendpsychiatrischen Dienstes
Medienmitteilung 13.07.2015
Zwei Weichenstellungen aus dem vergangenen Jahr prägen die Arbeit des Kinder- und Jugendpsychiatrischen Dienstes des Kantons Zürich (KJPD) heute wesentlich mit: In Männedorf wird die Kinderstation Brüschhalde erweitert, und die beiden universitären psychiatrischen Kliniken PUK und KJPD werden auf Anfang 2016 zusammengehen. Der Jahresbericht 2014 des KJPD blickt auf die für die Kinder- und Jugendpsychiatrie wichtigen Entscheidungen, aber auch auf Auszeichnungen und internationale Forschungsprojekte zurück.
In der zum KJPD gehörenden Kinderstation Brüschhalde in Männedorf werden dank dem Erweiterungsbau ab Frühjahr 2017 zusätzliche stationäre Betten und tagesklinische Plätze für psychisch kranke Kinder zur Verfügung stehen. Mit den neuen Plätzen der Tagesklinik wird ein fliessender Übergang von der Behandlung in der Akutphase zur Nachsorge möglich. Die Erweiterung wird auch zu einer Entlastung der Jugendlichenstationen des KJPD im Zentrum in Zürich führen, denn hier werden zurzeit mehr als 30 Prozent der Jugendlichenbetten von notfallmässig eingelieferten Kindern belegt.
Der Spatenstich zur Erweiterung und Sanierung der Kinderstation konnte im März dieses Jahres erfolgen, nachdem der Kantonsrat 2014 den Kredit dazu genehmigt hatte. Im Rahmen der Erweiterungs- und Sanierungsarbeiten wird in das Haupthaus der «Brüschhalde» eine kleine Wohnung integriert, in der Eltern zu Beginn des stationären Aufenthalts ihres Kindes für einige Tage bleiben können; dies kann den Eintritt für Kinder und Eltern sehr erleichtern. Die Zürcher Ärztegesellschaft unterstützte dieses Projekt mit dem Erlös des Benefizballs von 2014.
Zusammenführung von PUK und KJPD ist auf Kurs
Eine weitere wichtige Weichenstellung zur Stärkung der Kinder- und Jugendpsychiatrie ist im vergangenen Jahr mit dem Entscheid des Regierungsrates erfolgt, die beiden universitären psychiatrischen Spitäler des Kantons, die Psychiatrische Universitätsklinik Zürich (PUK) und den KJPD, auf Anfang 2016 zu einem Betrieb zusammenzuführen. Mit der Fusion wird die Kinder- und Jugendpsychiatrie im Hinblick auf die geplante Verselbstständigung der PUK als öffentlich-rechtliche Anstalt in einer starken Organisation verankert. Die universitäre Psychiatrie insgesamt wird damit gestärkt und eine bessere Vernetzung und durchlässigere Versorgung zwischen Jugend- und Erwachsenenpsychiatrie erreicht. Die Vorbereitungen für die Zusammenführung verlaufen plangemäss.
Der KJPD hat 2014 verschiedene Auszeichnungen erhalten. So hat das Gesundheitsnetz dem KJPD-Projekt «Hometreatment für Kinder und Jugendliche mit Essstörung» den Preis für innovative Zusammenarbeit im Zürcher Gesundheitswesen verliehen. Für den mit 10'000 Franken dotierten Preis hatten sich zwölf Projekte beworben. Auch als Arbeitgeber wurde der KJPD ausgezeichnet, und zwar mit dem Prix Balance d’honneur. Dieser Preis wird von der Fachstelle für Gleichstellung von Frau und Mann und der Standortförderung des Kantons Zürich an Unternehmen vergeben, die sich besonders für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie einsetzen.
Für den KJPD ist eine enge Vernetzung der Bereiche Klinik und Forschung wichtig, damit die Patientinnen und Patienten möglichst rasch einen direkten Nutzen aus der Forschung ziehen können. So hat der KJPD 2014, zusätzlich zu den zahlreichen bereits laufenden Studien, verschiedene Forschungsprojekte neu initiiert – zum Beispiel ein Neurofeedbacktraining bei ADHS, das an Schulen eingesetzt wird, sowie ein Training gegen Lese-Rechtschreib-Störungen. Beide werden vom Nationalfonds gefördert; sie sind mit der Grundlagenforschung vernetzt, und Veränderungen bei den Patientinnen und Patienten können mit MRT und/oder EEG erfasst werden. Darüber hinaus ist der KJPD in mehreren europäischen Forschungsprojekten, zum Beispiel zur Diagnostik und Behandlung von ADHS und Tic-Störungen, aktiv.
Schwerpunktthema Gruppentherapie
Im Jahresbericht 2014 werden als Schwerpunktthema verschiedene Gruppentherapien vorgestellt. Die Behandlung gewisser psychischer Störungen lässt sich durch eine Gruppentherapie optimal ergänzen. Dies gilt insbesondere bei Symptomen, die sich auf die zwischenmenschliche Interaktion auswirken. Beispielsweise ist sie sehr wirksam bei sozialen Ängsten, unsicherem oder aggressivem Verhalten oder Autismus-Spektrum-Störungen. Hier schafft eine Gruppentherapie den nötigen sozialen Interaktionsraum. Mitarbeitende des KJPD bieten deshalb selbst entwickelte und übernommene Therapien für Gruppen von betroffenen Kindern und Jugendlichen mit verschiedenen Störungen wie auch für Angehörige an.
Der Kinder- und Jugendpsychiatrische Dienst des Kantons Zürich
Der KJPD ist in der Schweiz mit knapp 400 Mitarbeitenden die grösste Institution seiner Art und auch europaweit eine der grössten Einrichtungen für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie. Das Angebot besteht aus ambulanten, halbstationären und stationären psychiatrischen Dienstleistungen, die im Zentrum in Zürich, in der Kinderstation Brüschhalde in Männedorf, in der Tagesklinik für Kinder und Jugendliche in Winterthur sowie in sieben Regionalstellen angeboten werden. Auf Anfang 2016 wird der KJPD mit der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich zu einem Betrieb zusammengeführt, der psychiatrische Versorgungs-, Forschungs- und Lehrleistungen für alle Altersbereiche erbringen wird. 2014 hat der KJPD 158 Patientinnen und Patienten stationär behandelt (2013: 150), im teilstationären Bereich waren es 115 (91); bei den ambulanten Behandlungen kamen 2014 rund 2700 neue Fälle dazu, 1600 weitere Fälle wurden aus den Vorjahren übernommen.
(Medienmitteilung der Gesundheitsdirektion)
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