Zeichen konjunktureller Verschlechterung
Medienmitteilung 07.07.2015
Die Arbeitslosigkeit im Kanton Zürich sank im Juni nur geringfügig und saisonal bedingt um 76 Personen. Um diese Jahreszeit sinken die Arbeitslosenzahlen in der Regel stärker. Die Arbeitslosenquote verharrte bei 3,4 Prozent. Verschiedene Zeichen deuten auf eine konjunkturelle Verschlechterung hin.
Ende Juni 2015 waren 26›739 Personen bei den Regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) des Kantons Zürich arbeitslos gemeldet, 76 Personen weniger als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote stagnierte und betrug 3,4 Prozent. Bereinigt um die saisonalen Effekte stieg die Arbeitslosigkeit hingegen um rund 400 Personen.
Zwei Entwicklungen erklären grösstenteils diese saisonbereinigte Zunahme der Arbeitslosigkeit: Im Juni haben sich mehr Jugendliche zur Stellensuche bei den RAV angemeldet als üblich. Mit 1›015 gemeldeten 15-19-Jährigen ist das Niveau in diesem Jahr eher hoch. Ob es sich dabei um einen tatsächlichen Anstieg der Arbeitslosigkeit bei den Jugendlichen handelt oder um ein verändertes Meldeverhalten, ist im Moment noch nicht ersichtlich. Auf der anderen Seite gab es bei den temporären Arbeitskräften mehr Arbeitslose als in den Vorjahren. Dies könnte auf eine leicht schwächere konjunkturelle Lage hindeuten.
Ähnliche Signale eines leicht eingetrübten konjunkturellen Umfeldes kommen vom Gastgewerbe: Die Abnahme (-10) fiel hier recht schwach aus im Vergleich zu früheren Jahren. Ein ähnliches Bild zeigt sich mit einem nur minimen Rückgang im Detailhandel (-17). Die Arbeitslosigkeit in diesen Branchen sinkt im Sommer normalerweise stärker. Die Berufsgruppe Handel und Verkauf verzeichnete einen Anstieg der Arbeitslosen um 87 Personen. In der Industrie (+9) ist bisher nur ein geringfügiger Anstieg der Arbeitslosigkeit auszumachen. Dies könnte sich in den kommenden Monaten allerdings ändern.
Frankenstärke hinterlässt Spuren
Wie Bruno Sauter, Chef des Amtes für Wirtschaft und Arbeit heute vor den Medien ausführte, hinterlässt die Frankenaufwertung allmählich Spuren in unserer Wirtschaft. Vor allem exportorientierte Branchen spürten die Frankenaufwertung deutlich. «Die in letzter Zeit angekündigten Meldungen von Entlassungen grösseren Ausmasses sind negative Zeichen für unseren Industriestandort.»
Vernetzung mit Arbeitgebern: Mentoring
Bei den RAV des Kantons Zürich melden sich zunehmend gut qualifizierte Stellensuchende. Erfahrene Arbeitskräfte sind bereits ab 45 bis 50 Jahren länger auf Stellensuche als jüngere. Um die Chance auf eine Stelle zu erhöhen, müssen beide Zielgruppen auch im verdeckten Arbeitsmarkt aktiv werden. Seit diesem Jahr bieten die RAV des Kantons Zürich deshalb das neue Projekt Mentoring an. Sie laden Arbeitgeber mit Kaderposition, Fachspezialisten und erfahrene Berufsleute ein, gut qualifizierte und erfahrene Arbeitskräfte durch ihr eigenes berufliches Netzwerk bei der Stellensuche zu unterstützen. Bisher konnten rund 85 Mentoren aus verschiedenen Branchen gewonnen werden. Gemäss Edgar Spieler, Leiter des Bereiches Arbeitsmarkt, schätzen Stellensuchende und Arbeitgeber die Vernetzungsmöglichkeiten durch das Mentoring sehr.
(Medienmitteilung des Amts für Wirtschaft und Arbeit)
Hinweis
Diese Meldung ist vor 2018 erschienen. Gegenüber der ursprünglichen Fassung sind alle Bilder, Links und Downloads entfernt worden. Dies beim Wechsel zum neuen kantonalen Webauftritt 2020.
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