Psychiatrische Universitätsklinik Zürich mit innovativen Modellangeboten

Um das psychiatrische Versorgungsangebot des Kantons weiter zu entwickeln, hat die Psychiatrische Universitätsklinik Zürich (PUK) verschiedene innovative Modellangebote in der Erwachsenenpsychiatrie und Forensik initiiert, erarbeitet und etabliert. 2014 konnte ein weiteres Modellangebot erfolgreich eingeführt werden: AGIL, ein aufsuchendes Angebot in der Alterspsychiatrie. Die PUK hat im vergangenen Jahr insgesamt rund 4›900 Patientinnen und Patienten stationär aufgenommen und über 94›000 ambulante Konsultationen verzeichnet.

Die Zahl der älteren Menschen mit einer psychischen Erkrankung, die häufig auch kognitive Defizite und körperliche Gebrechen aufweisen, nimmt aufgrund der demografischen Entwicklung kontinuierlich zu. Dies bedeutet für die nächsten Jahre eine grosse Herausforderung. Die alterspsychiatrische Versorgung im Kanton Zürich sieht sich bereits heute damit konfrontiert: die stationären Angebote sind knapp, und ältere Menschen wollen und sollen so lange wie möglich im gewohnten Umfeld bleiben. Seit Juni 2014 stärkt deshalb das Modellangebot «Aufsuchender Gerontopsychiatrischer Interprofessioneller Liaisondienst» (AGIL) der PUK die bestehenden ambulanten Therapieangebote in den Alters- und Pflegeheimen und bietet auch Behandlung im häuslichen Umfeld der Patientinnen und Patienten an, um so stationäre Klinikaufenthalte zu vermeiden. Ein Team aus Facharzt, Pflegeexpertin und Sozialarbeiterin gewährleistet die Therapie in den Institutionen und zu Hause. AGIL versteht sich als Teil des alterspsychiatrischen Versorgungsnetzwerks der Region und arbeitet eng mit niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten, Institutionen, Spitälern, der Spitex und anderen Leistungserbringern zusammen. Das Modellangebot wird von der Gesundheitsdirektion finanziell unterstützt.

Gefahrenpotenzial rechtzeitig erkennen

Das Modellangebot «Fachstelle Forensic Assessment» unterstützt die Polizeibehörden und die Staatsanwaltschaften des Kantons Zürich bei Risikoeinschätzungen und im Fallmanagement bei vielschichtigen Gefahrenlagen wie häusliche Gewalt und Stalking oder bei Amokdrohungen. Die Fachstelle wird seit Februar 2014 von der PUK betrieben. Sie war seither in über 90 Fällen einmalig oder mehrfach beratend tätig und hat mehr als 100 schriftliche Risikoeinschätzungen mit Interventionsempfehlungen verfasst. Der Einsatz von psychiatrisch-psychologischem Wissen in einem interdisziplinären Umfeld soll dazu beitragen, die Wahrscheinlichkeit einer frühzeitigen, beziehungsweise rechtzeitigen Erkennung von Gefahrenpotenzial für Einzelpersonen und Behörden zu erhöhen und in der Folge zielgerichtete Interventionen vorzunehmen, um eine Eskalation der Gefahrensituation zu verhindern. Das Modellangebot wird von der Gesundheitsdirektion, der Sicherheitsdirektion und der Direktion der Justiz und des Innern gemeinsam getragen.

Unterstützung für psychisch Kranke bei der Stellensuche im ersten Arbeitsmarkt

Das unterdessen gut etablierte und bekannte Modellangebot «Supported Employment» bietet Menschen mit psychischen Erkrankungen Hilfe beim Finden eines neuen oder beim Aufrechterhalten des bestehenden Arbeitsplatzes im ersten Arbeitsmarkt. Eine Arbeitsstelle kann wesentlich dazu beitragen, den Krankheitsverlauf positiv zu beeinflussen und zu stabilisieren. Das Angebot wird in enger Zusammenarbeit mit Unternehmen aus der Privatwirtschaft und den Sozialversicherern betrieben. Ende 2014 unterstützten 10 Job-Coaches 177 Klientinnen und Klienten, davon knapp 40 Prozent auf Stellensuche.

Erneute Zunahme bei den ambulanten und tagesklinischen Behandlungen

Im Geschäftsjahr 2014 hat die PUK 4›921 Patientinnen und Patienten (2013: 4›990) stationär aufgenommen. Dies entspricht einer Abnahme von 1,4 Prozent. Die PUK deckt knapp 39 Prozent der stationären psychiatrischen Versorgungsleistungen im Kanton Zürich ab und hat sich nicht nur innerhalb des Kantons, sondern auch schweizweit als bedeutender Leistungserbringer in der Psychiatrie etabliert. Getreu dem Grundsatz «ambulant vor teilstationär vor stationär» verzeichnete die PUK bei den ambulanten Konsultationen nochmals eine Zunahme um 5 Prozent (2014: 94›419; 2013: 89›845), während die tagesklinischen Betreuungstage um 1›354 zugenommen haben (2014: 35›817; 2013: 34›463). Dank des guten Jahresergebnisses konnten 1 Million Franken Rücklagen gebildet werden.

(Medienmitteilung der Gesundheitsdirektion)

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