Agrarbericht 2014: Dynamik im fünftgrössten Agrarkanton
Medienmitteilung 15.04.2015
Der Kanton Zürich ist der fünfgrösste Agrarkanton der Schweiz – sowohl bezüglich landwirtschaftlicher Nutzfläche wie auch der Anzahl Landwirtschaftsbetriebe. Grund genug, die Strukturen der Zürcher Landwirtschaft und deren Veränderung in den letzten zehn Jahren näher zu betrachten.
Rund 3›700 Betriebe bewirtschaften 74›000 Hektaren Landwirtschaftsland, was 43 Prozent der Kantonsfläche entspricht. 94›000 Stück Rindvieh und fast 40›000 Schweine teilen sich den Lebensraum mit 1,4 Millionen Einwohnern, wobei die für die Produktion verfügbare Landwirtschaftsfläche seit 1985 um 5›900 Hektaren abgenommen hat. Die Anzahl Landwirtschaftsbetriebe ist seit 1985 um 43 Prozent zurückgegangen. Gleichzeitig hat die Fläche pro Betrieb zugenommen, was einen Trend zu grösseren Betrieben zeigt. Die betriebliche Ausrichtung hat sich in den letzten Jahren verändert: Allein zwischen 2008 und 2013 hat fast jeder fünfte Milchwirtschaftsbetrieb die Milchproduktion eingestellt. Dies und viele weitere interessante Fakten sind dem Agrarbericht 2014 der Abteilung Landwirtschaft des Amts für Landschaft und Natur (ALN) zu entnehmen, der heute erschienen ist.
Pflanzliche Produktion dominiert, Strukturwandel schreitet voran
Der landwirtschaftliche Gesamtproduktionswert im Kanton Zürich beträgt knapp 800 Millionen Franken pro Jahr. Hauptanteil bildet seit Jahren die pflanzliche Produktion mit rund 57 Prozent (CH: 43 Prozent). Die tierische Produktion hat seit dem Jahr 2000 3 Prozent verloren und betrug im Jahr 2012 33 Prozent (CH: 46 Prozent). Entsprechend dazu gewonnen hat der Anteil von landwirtschaftlichen Dienstleistungen, zum Beispiel Waldarbeiten für Dritte, und nichtlandwirtschaftlichen Nebentätigkeiten, zum Beispiel Agrotourismus, welche im Jahr 2012 zusammen 10 Prozent des Produktionswertes ausmachten (CH: 11 Prozent).
Wie der Bericht zeigt, führt der fortschreitende Strukturwandel in der Landwirtschaft zu wachsenden Haupterwerbsbetrieben, was immer grössere Ökonomiegebäude in der Landwirtschaftszone bedingt. Neben raumplanerischen Problemen mit grossen Gebäudekubaturen ergeben sich dabei auch ökologische Konflikte bezüglich der Ammoniakemission durch grosse, tierintensive Ställe.
Leistungen für die Allgemeinheit
Demgegenüber haben der Erhalt und die Gestaltung der Kulturlandschaft durch die Landwirtschaft positive Auswirkungen auf Landschaft und Natur. Daneben erbringt die Landwirtschaft auch Leistungen, welche explizit die Biodiversität und Landschaftsqualität fördern, wie zum Beispiel das Anlegen von extensiven Wiesen oder die Pflege von Naturschutzflächen. Ein immer grösserer Anteil der Direktzahlungen des Bundes ist an diese Produktion von sogenannten öffentlichen Gütern gekoppelt.
In Zukunft stark gefordert
Aus dem Agrarbericht 2014 ergibt sich ein spannendes Bild einer vielseitigen und sich laufend dem Umfeld anpassenden Landwirtschaft. Gleichzeitig wird sichtbar, welchem enormen Veränderungsdruck der Agrarsektor gerade im Kanton Zürich ausgesetzt ist und wie gross die Herausforderungen für die Betriebe sind, sich im rauen ökonomischen Umfeld zu behaupten.
Agrarbericht 2014
Der erste Agrarbericht des Kantons Zürich enthält ausführliche Informationen zum Strukturwandel in der Zürcher Landwirtschaft. Der erste Teil hält dazu zahlreiche Daten bereit. Der zweite Berichtsteil zeigt die Aufgaben des Kantons im Bereich der Landwirtschaft auf. Es wird dargestellt, für welche agrarischen Ziele wie viele öffentliche Mittel verwendet werden. Auch wird dargelegt, wie sich die Abteilung Landwirtschaft und der Strickhof des Amts für Landschaft und Natur für die Verbesserung der Agrarstrukturen sowie in der Aus- und Weiterbildung und Beratung für die Landwirtschaft einsetzen. Abgerundet wird der Bericht im dritten Teil mit einem kurzen Ausblick auf die kommenden Herausforderungen für die Zürcher Landwirtschaft und die agrarbezogene kantonale Verwaltung.
(Medienmitteilung der Baudirektion)
Hinweis
Diese Meldung ist vor 2018 erschienen. Gegenüber der ursprünglichen Fassung sind alle Bilder, Links und Downloads entfernt worden. Dies beim Wechsel zum neuen kantonalen Webauftritt 2020.
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