Handbuch «Energie und Baudenkmal» leistet Beitrag zu gegenseitigem Verständnis

Einerseits sollen bedeutende Baudenkmäler möglichst unversehrt erhalten bleiben, anderseits Klimaziele über den Weg von Gebäudesanierungen erreicht werden: Diese Ziele scheinen bisweilen in einem Widerspruch zu stehen. Um das gegenseitige Verständnis für die jeweiligen Bestrebungen unter den Fachleuten und den Gebäudeeigentümern zu stärken, haben die Denkmalpflege-Fachstellen der Kantone Bern und Zürich gemeinsam ein Handbuch verfasst. Es vermittelt Grundlagenwissen und zeigt bautechnische Lösungsansätze auf.

In den Debatten um den Klimaschutz und die Energiewende sind die Bemühungen um die Reduktion des Energieverbrauchs von zentraler Bedeutung. Im Bereich des Gebäudebestandes liegt nachweislich ein hohes Potenzial, um die Verbrauchswerte zu verringern. Die Normen und Zielwerte im Bauwesen sind in den letzten Jahren entsprechend verschärft worden. Mit diversen Förderprogrammen unterstützt die öffentliche Hand finanzielle Sanierungsmassnahmen am Bau und den Umstieg auf die klimaneutrale Gewinnung von Energie.

Rund 5 Prozent des Gebäudebestandes haben als materielles Zeugnis unserer Vergangenheit und als Kulturgut einen besonderen Wert: Sie sind als Baudenkmäler in Inventaren aufgeführt oder geschützt. Seit Generationen ist die Präsenz dieses Erbes in unserer alltäglichen Umgebung und dessen möglichst unversehrte Weitergabe an unsere Nachfahren ein Bedürfnis der Gesellschaft. Der historische Wert dieser ausgewählten Gebäude ist an den Erhalt der baulichen Substanz gebunden und beschränkt sich nicht auf eine oberflächliche Erscheinung.

Die Baudenkmäler geraten unter Druck. Auch wenn aufgrund ihrer geringen Anzahl der mögliche Beitrag an die Reduktion des Energieverbrauchs beschränkt ist, so ist dennoch die Forderung einer Gewichtung der beiden Zielsetzungen zugunsten der Energieeffizienz laut geworden. Energetische Verbesserungen sind auch bei historischen Gebäuden anzu­streben und in den meisten Fällen möglich. Damit dies ohne Verlust von Substanz und historischer Aussagekraft gelingen kann, braucht es jedoch eine engagierte Auseinandersetzung mit der Aufgabenstellung und einen intensiven Austausch unter den beteiligten Spezialistinnen und Spezialisten.

Zusammenarbeit zweier Kantone und verschiedener Disziplinen

Die kantonalen Fachstellen für Denkmalpflege der Kantone Bern und Zürich haben zu diesem Zweck gemeinsam ein Handbuch erarbeitet. Die umfassende Publikation vermittelt fachliches Grundwissen und die Zielsetzungen aus den Bereichen Energie und Baudenkmäler-Erhaltung. Entsprechend ist sie unter der Mitarbeit von Fachleuten aus den Bereichen Energie, Bauphysik, Baustoffe und der Denkmalpflege entstanden.

Das Handbuch richtet sich in gleichem Masse an die Denkmalpflegenden selber, an die Expertinnen und Spezialisten energetischer Bausanierungen sowie an die Eigentümerinnen und Eigentümer historisch bedeutender Gebäude. Es leistet einen Beitrag zu einer Fachdiskussion, die auf dem gegenseitigen Verständnis der Zielsetzungen beruht. Dank der gemeinsamen Wissensbasis soll die Erarbeitung von Baumassnahmen zum Zwecke energetischer Verbesserungen im interdisziplinären Austausch und auf hohem fachlichem Niveau erfolgen.

Elektronische Publikation

Die technologischen Entwicklungen, das laufend steigende Fachwissen und die sich verändernden gesetzlichen und politischen Rahmenbedingungen verlangen nach einer regelmässigen Nachführung der Publikation. «Energie und Baudenkmal. Ein Handbuch» wird daher ausschliesslich in elektronischer Form publiziert. Die PDF-Dokumente stehen auf den Internetseiten der kantonalen Fachstellen für Denkmalpflege der Kantone Bern und Zürich zum Download zur Verfügung.

Das Handbuch ist in vier Hefte gegliedert, die den Schwerpunkten «Gebäudehülle», «Fenster und Türen», «Haustechnik» und «Solarenergie» gewidmet sind. Die gemeinsamen, einleitenden Kapitel dienen der Einführung und der Vermittlung der Grundlagen und sind jedem Hauptkapitel vorangestellt, so dass gezielt auch nur ein einzelnes Kapitel heruntergeladen und konsultiert werden kann. Diese Kapitel schaffen ein Basiswissen und erläutern das Fachvokabular und die Maximen der beiden Disziplinen Energie und Baudenkmal-Erhaltung. Ein besonderer Fokus wird jeweils auf die Möglichkeiten nichtbaulicher Massnahmen gelegt: mit geeigneten Gebäudenutzungen, mit der Optimierung von technischen Anlagen und einem geregelten Unterhalt können in der Regel bereits namhafte Reduktionen des realen Energieverbrauchs von Gebäuden erzielt werden. In den folgenden themenspezifischen Kapiteln werden vor dem Hintergrund von Praxis-Erfahrungen Möglichkeiten der baulichen Verbesserung aufgezeigt.

Energie und Baudenkmal. Ein Handbuch.

I. Gebäudehülle
II. Fenster und Türen
III. Haustechnik
IV. Solarenergie
Download unter: www.denkmalpflege.zh.ch/publikationen
 

(Medienmitteilung der Baudirektion)

Hinweis

Diese Meldung ist vor 2018 erschienen. Gegenüber der ursprünglichen Fassung sind alle Bilder, Links und Downloads entfernt worden. Dies beim Wechsel zum neuen kantonalen Webauftritt 2020.
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