«Zürcher UmweltPraxis» Nr. 76: Energiekennzahlen von Wohnbauten: CO2-Ziel 2050 ist erreichbar

Der spezifische Wärmebedarf des Gesamtwohnungsbestands im Kanton Zürich sinkt derzeit jährlich um über ein Prozent. Dies zeigt eine Untersuchung mit Daten von 11›000 Wohnbauten.

Neben den stetig verschärften Neubauvorschriften ist der sinkende Wärmebedarf das Resultat vieler kleiner Massnahmen an Gebäudehülle und Haustechnik von Altbauten. Gesamterneuerungen hingegen erfolgen nur selten. Um das vom kantonalen Energiegesetz festgesetzte CO2-Ziel von 2,2 Tonnen CO2 pro Person und Jahr bis 2050 zu erreichen, müssen neben energetischen Fortschritten bei der Mobilität vor allem Altbauten umfangreicher moderni­siert oder Ersatzneubauten erstellt werden. Sofern der bestehende Gebäudepark nach und nach energetisch modernisiert wird und der Wärmebedarf von Neubauten aufgrund strengerer gesetzlicher Vorgaben noch einmal leicht sinkt, entwickelt sich der Wärmebedarf pro Kopf im Gebäudesektor zielkonform. Der Gebäudebestand 2050 wird sich von heute her betrachtet fast hälftig aus Neu- bzw. Ersatzneubauten sowie modernisierten Bauten zusammensetzen. Ein kleiner Rest wird auch bis dann noch nicht modernisiert sein.
Die Energiekennzahl Wärme wird über alle Bauten gesehen auf rund 50 kWh/m2 sinken, also auf nur noch ein Drittel des heutigen Wertes bzw. ein Viertel von 1990. Der absolute Wärmebedarf der Bauten wird gegenüber heute allerdings nur um gut die Hälfte sinken, da infolge der noch vorhandenen Bauzonenkapazität im Kanton Zürich die Gebäudefläche weiterhin wächst. (Link zum Artikel)

Bedarf erkannt – nun heisst es: «Starte!»

Das Programm «Starte!» zur Förderung von energiebewusster und klimafreundlicher Sanierung von Wohnbauten ist ein Informations- und Dienstleistungsangebot des Kantons Zürich in Zusammenarbeit mit den Elektrizitätswerken des Kantons Zürich und der Zürcher Kantonalbank. Es übernimmt eine Auslöser-Funktion bei der energetischen Modernisierung von Wohnbauten. Im Fokus stehen die Gebäudehülle (Fassade, Dach, Kellerdecke, Türen, Fenster), die Gebäudetechnik (Heizung, Warmwasser) sowie die Finanzierung, Förderung und die Steueroptimierung von energiebewussten Modernisierungen von Wohnbauten. Das Programm bietet Infoveranstaltungen und individuelle, vergünstigte Energieberatungen an. Ziel ist die umfassend geplante, schrittweise und qualitativ hochstehende Modernisierung von Ein- und Mehrfamilienhäusern im ganzen Kanton. www.starte-zh.ch

Ausserdem in der aktuellen Ausgabe der ZUP:

Wasserversorgung und Abwasserentsorgung im Kanton Zürich für die Zukunft gerüstet

Im Kanton Zürich sind die Gemeinden und Städte verantwortlich für die Wasserversorgung und Abwasserentsorgung. Eine Studie im Auftrag des Amts für Abfall, Wasser, Energie und Luft (AWEL) zeigt auf, dass die Mehrheit der über 40 untersuchten Gemeinden über gut erhaltene und solide finanzierte Werke verfügt.
Die Gesamtaufwendungen für die Wasserversorgung und Abwasserentsorgung liegen im Mittel je bei 134 Franken pro Einwohnerwert (EW). Den Aufwand decken die Gemeinden zum weitaus grössten Teil mit Gebühren (Mengen- und Grundgebüh­ren). Der Eigenfinanzierungsgrad ist im Mittel mit 99 % im Abwasser bzw. 97 % im Wasser in beiden Bereichen sehr hoch. Die meisten Gemeinden haben nur kleine Schulden in den Infrastrukturhaushalten oder sind völlig schuldenfrei. Zum jetzigen Zeitpunkt besteht aufgrund der Langlebigkeit der Anlagen noch kein Bedarf an höheren Investitionen, weil die Leitungen intakt sind und die ARA oder das Reservoir erst kürzlich erneuert wurden. Die Aufwendungen können mit den heuti­gen Gebühren gedeckt werden. Entscheidend werden die zukünftigen Investitionen sein. Denn aufgrund der zunehmenden Alterung der Anlagen muss mittel- und längerfristig mit deutlich steigenden Investitionen gerechnet werden. (Link zum Artikel)

Mehr zum Thema

Die «Zürcher UmweltPraxis» (ZUP) ist das Informationsbulletin der Umweltschutzverwaltung des Kantons Zürich. Mit aktuellen Informationen im Umweltbereich sowie verschiedenen Tipps aus der Praxis bildet die ZUP eine wichtige Plattform für den Austausch von Wissen und Erfahrungen. Die ZUP erscheint vierteljährlich und richtet sich an Behörden (insbesondere die Zürcher Gemeinden), Medien sowie an alle im Umweltbereich tätigen und an Umweltthemen interessierten Personen und Organisationen.

In der aktuellen 75. Ausgabe bietet ein Artikel einen Überblick über die Entstehung und Entwicklung der ZUP in den letzten 20 Jahren.

Die «Zürcher UmweltPraxis» ist kostenlos erhältlich bei der Koordinationsstelle für Umweltschutz, Postfach, 8090 Zürich, Telefon 043 259 24 17, Fax 043 259 51 26. Die aktuelle Ausgabe der ZUP und das Archiv aller bisher erschienenen Beiträge finden Sie unter www.bd.zh.ch/zup.

(Medienmitteilung der Baudirektion)

Hinweis

Diese Meldung ist vor 2018 erschienen. Gegenüber der ursprünglichen Fassung sind alle Bilder, Links und Downloads entfernt worden. Dies beim Wechsel zum neuen kantonalen Webauftritt 2020.
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