«Zürcher UmweltPraxis» Nr. 75: Deutlich verbesserte Luftqualität dank der Westumfahrung

Die Eröffnung der Westumfahrung mit dem Uetlibergtunnel sowie der Autobahn A4 im Knonaueramt vor vier Jahren hat die Verkehrsströme verlagert. Messungen der Luftqualität zeigen nun, dass die Schadstoffbelastung in der Stadt Zürich und in den Ortszentren von Birmensdorf sowie im Knonaueramt deutlich zurückgegangen ist.

Am 9. Mai 2009 wurde als letztes Teilstück der Westumfahrung der Uetlibergtunnel eröffnet, am 13. November 2009 die Autobahn A4 im Knonaueramt. Dies führte zu einer grossen Verlagerung der Verkehrsströme, welche durch flankierende Massnahmen entlang der ehemaligen Westtangente in der Stadt Zürich sowie in den Ortszentren im Knonaueramt unterstützt wurde. Um zu erfahren, welchen Effekt diese Verkehrsverlagerung auf die Luftqualität hat, haben der Fachbereich Labor des Umwelt- und Gesundheitsschutzes der Stadt Zürich (UGZ) sowie die Abteilung Lufthygiene im kantonalen Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft (AWEL) von 2006 bis 2012 an diversen Orten Schadstoffmessungen durchgeführt.

In der Stadt Zürich wurde die Veränderung der Luftqualität in Aussersihl, Zürich West und Leimbach gemessen. In Aussersihl bewirkten die flankierenden Massnahmen die bedeutendsten Veränderungen. Teile der ehemaligen Transitachse sind zu Quartierstrassen rückklassiert worden. So sind neue Räume mit hoher Lebensqualität entstanden, und auch die Luftqualität hat sich massiv verbessert. Die Belastung mit Stickstoffdioxid (NO2) ist um 30 bis 50 Prozent gesunken, was vor allem daran liegt, dass der Schwerverkehr nicht mehr mitten durch das Quartier fährt, sondern die Umfahrung benutzt. Allerdings liegen die Jahresmittelwerte auch an den verkehrsberuhigten Orten immer noch knapp über dem Grenzwert von 30 µg/m³.

In Zürich West hat die Stickstoffdioxid-Belastung ebenfalls abgenommen, wenn auch weniger markant. In Leimbach ergaben die Messungen in der Nähe des Tunnelportals und des Autobahn-Dreiecks Zürich Süd trotz Mehrverkehr keine erhöhte Schadstoffbelastung. In beiden Quartieren wird der Stickstoffdioxid-Jahresmittel-Grenzwert an einzelnen Standorten nach wie vor knapp überschritten. (Link zum Artikel)

Die Messungen im Knonaueramt zeigen, dass insbesondere in den Ortszentren von Hedingen, Affoltern am Albis und Mettmenstetten die Belastung mit Stickstoffdioxid deutlich abgenommen hat. Dasselbe gilt für das Ortszentrum von Birmensdorf. Die Umlagerung der Verkehrsströme führte an einzelnen Standorten aber auch zu einer zusätzlichen Belastung. Der Jahresmittel-Grenzwert wird jedoch mit einer Ausnahme – dem Autobahnzubringer Muristrasse in Bickwil (Gemeinde Obfelden) – überall eingehalten.
Die Befürchtung, dass die Schadstoffbelastung in Wettswil beim Autobahndreieck stark steigen könnte, hat sich nicht bewahrheitet. (Link zum Artikel)

Niedrige Strahlungsbelastung durch Mobilfunksendeanlagen

Mobilfunksendeanlagen erzeugen nicht-ionisierende Strahlung (NIS), deren Intensität durch Grenzwerte geregelt ist. Die NIS-Fachstelle im AWEL misst seit zehn Jahren die Strahlungs-Immissionen auf verschiedenen Schulanlagen sowie an stark frequentierten Plätzen in Städten und Gemeinden. Nun gibt erstmals ein Bericht zur nicht-ionisierenden Strahlung zusammenfassend Auskunft über die Messresultate. Die Messungen zeigen, dass der Grenzwert im ganzen Kantonsgebiet deutlich unterschritten wird.

Zusätzlich leiht die NIS-Fachstelle auch Messgeräte an Privatpersonen aus, welche die Strahlungsimmissionen in ihrem persönlichen Umfeld messen wollen. Auch diese insgesamt 111 Messungen in den letzten drei Jahren zeigen, dass die Strahlungsbelastung erfreulich niedrig ist. Deutlich zum Vorschein kommt bei diesen Messungen, dass die Belastung durch eigene Funkanwendungen wie Mobil- und Schnurlostelefonie oder WLAN in der Regel stärker ist als die Strahlung, der man durch eine nahe gelegene Mobilfunksendeanlage ausgesetzt ist. (Link zum Artikel)

Luftqualität in Innenräumen: Optimal ist die Kombination aus mechanischer Lüftung und Fensterlüftung

Auch in Innenräumen können Schadstoffe in der Luft die Gesundheit beeinträchtigen. Deshalb ist es wichtig, dass Wohn- und Arbeitsräume eine gute Luftqualität aufweisen. Die Frischluftzufuhr kann entweder über geöffnete Fenster oder über eine mechanische Komfortlüftung geschehen. Beide Lüftungsarten haben ihre Vor- und Nachteile. Insbesondere in der Wahrnehmung der Nutzer besteht ein grosser Unterschied zwischen geöffneten Fenstern und einer mechanischen Komfortlüftung. Optimal ist deshalb die Kombination von mechanischer Lüftung mit Fenstern, die man öffnen kann, um bei Bedarf zusätzlich frische Luft ins Zimmer zu lassen. (Link zum Artikel)

Mehr zum Thema

Die «Zürcher UmweltPraxis» (ZUP) ist das Informationsbulletin der Umweltschutzverwaltung des Kantons Zürich. Mit aktuellen Informationen im Umweltbereich sowie verschiedenen Tipps aus der Praxis bildet die ZUP eine wichtige Plattform für den Austausch von Wissen und Erfahrungen. Die ZUP erscheint vierteljährlich und richtet sich an Behörden (insbesondere die Zürcher Gemeinden), Medien sowie an alle im Umweltbereich tätigen und an Umweltthemen interessierten Personen und Organisationen.
In der aktuellen 75. Ausgabe bietet ein Artikel einen Überblick über die Entstehung und Entwicklung der ZUP in den letzten 20 Jahren.

Die «Zürcher UmweltPraxis» ist kostenlos erhältlich bei der Koordinationsstelle für Umweltschutz, Postfach, 8090 Zürich, Telefon 043 259 24 17, Fax 043 259 51 26. Die aktuelle Ausgabe der ZUP und das Archiv aller bisher erschienenen Beiträge finden Sie unter www.bd.zh.ch/zup.

(Medienmitteilung der Baudirektion)

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