«Zürcher UmweltPraxis» Nr. 74: Luftverschmutzung verursacht hohe Kosten
Medienmitteilung 16.10.2013
Die Luftverschmutzung hat im Kanton Zürich im letzten Jahrzehnt zwar etwas abgenommen. Dennoch verursachen Schadstoffe in der Luft nach wie vor hohe Kosten: Im Jahr 2010 waren es 882 Millionen Franken. Eine neue Studie zeigt aber, dass sich die Anstrengungen für eine bessere Luftqualität auch finanziell lohnen.
Gebäudeschäden, Biodiversitätsverluste, Ernteausfälle, Krankheiten und gar Todesfälle: Die Belastung der Luft mit Schadstoffen hat schwerwiegende Folgen, die auch finanziell ins Gewicht fallen. Eine neue Studie zeigt, dass die Luftverschmutzung im Jahr 2010 Kosten von 882 Millionen Franken verursacht hat. 75 Prozent davon sind Gesundheitskosten, weitere 19 Prozent entfallen auf Gebäudeschäden.
Im Vergleich zum Jahr 2000 sind die Kosten der Luftverschmutzung um 34 Millionen Franken gestiegen, obwohl die Schadstoffbelastung in diesem Zeitraum leicht abgenommen hat. Grund dafür ist, dass einerseits sowohl die Bevölkerung als auch die Gebäudeflächen im Kanton zugenommen haben, und andererseits die Kostensätze gestiegen sind, zum Beispiel die Behandlungskosten im Gesundheitswesen.
Trotzdem haben sich die Anstrengungen zur Reduktion der Schadstoffbelastung auch finanziell gelohnt: Wäre die Luftverschmutzung in diesem Zeitraum konstant geblieben statt gesunken, so lägen die Kosten im Jahr 2010 um rund 146 Millionen höher als bei der tatsächlichen heutigen Belastung.
Leben ohne Auto – im Kanton Zürich keine Seltenheit
Rund ein Viertel aller Haushalte im Kanton Zürich besitzt kein Auto. Vor allem in den grossen Städten Zürich und Winterthur sind autofreie Haushalte verbreitet: In Zürich besitzt knapp die Hälfte der Haushalte kein eigenes Auto, in Winterthur ein Drittel. Die typischen Mitglieder eines autofreien Haushalts sind entweder jung oder bereits im Pensionsalter. Eine Analyse des «Mikrozensus Mobilität und Verkehr» fördert weitere interessante Resultate zum Automobilbesitz der Zürcherinnen und Zürcher zu Tage und kommt zum Schluss, dass rund zehn Prozent der Bevölkerung im Kanton Zeit ihres Lebens auf ein eigenes Auto verzichten. Für diesen «harten Kern» könnten Wohnformen, die den vertraglichen Verzicht auf ein eigenes Auto verlangen, eine Option sein.
Schadstoffe in Gebäuden: Standardisiertes Verfahren für Gebäudechecks
Auch im Innern von Gebäuden können Luftschadstoffe die Gesundheit gefährden. Bauten, die vor 1990 erstellt worden sind, enthalten unter Umständen Materialien, die Schadstoffe an die Raumluft abgeben. eco-bau, die gemeinsame Plattform öffentlicher Bauherrschaften von Bund, Kantonen und Städten, hat nun ein standardisiertes Verfahren für die Untersuchung von Gebäuden auf Schadstoffe entwickelt.
Die «Zürcher UmweltPraxis» (ZUP) ist das Informationsbulletin der Umweltschutzverwaltung des Kantons Zürich. Mit aktuellen Informationen im Umweltbereich sowie verschiedenen Tipps aus der Praxis bildet die ZUP eine wichtige Plattform für den Austausch von Wissen und Erfahrungen. Die ZUP erscheint vierteljährlich und richtet sich an Behörden (insbesondere die Zürcher Gemeinden), Medien sowie an alle im Umweltbereich tätigen und an Umweltthemen interessierten Personen und Organisationen.
Die «Zürcher UmweltPraxis» ist kostenlos erhältlich bei der Koordinationsstelle für Umweltschutz, Postfach, 8090 Zürich, Telefon 043 259 24 17, Fax 043 259 51 26. Die aktuelle Ausgabe der ZUP und das Archiv aller bisher erschienenen Beiträge finden Sie unter www.bd.zh.ch/zup.
(Medienmitteilung der Baudirektion)
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