Erstes kantonales Jugendsportcamp für übergewichtige Kinder mit Familientag eröffnet
Medienmitteilung 17.04.2009
Regierungsrat Dr. Hans Hollenstein, Sicherheitsdirektor, begrüsste heute 21 Kinder und rund 40 Familienangehörige sowie Medienschaffende an der Eröffnung des ersten kantonalen Jugendsportcamps für übergewichtige Kinder im kantonalen Sportzentrum Kerenzerberg in Filzbach. Hauptziel des Lagers ist es, den Kindern und ihrem familiären Umfeld Impulse für den Alltag in den Bereichen Bewegung, Ernährung und Lebensgestaltung zu vermitteln.
Ein Fünftel der Kinder und Jugendlichen ist übergewichtig. Rund fünf Prozent davon sind stark übergewichtig. Die Tendenz ist steigend. Daher hat der Regierungsrat im Rahmen seiner Legislaturziele 2007-2011 beschlossen, dass der Anteil der Bevölkerung mit starkem Übergewicht durch verschiedene Massnahmen stabilisiert werden soll. Dazu wurden im Rahmen des kantonalen Aktionsprogramms «Leichter leben. Gesundes Körpergewicht im Kanton Zürich» rund 30 Massnahmen definiert. Eine davon ist ein Sportlager für übergewichtige Kinder.
Interdisziplinäres Lager mit 21 Teilnehmenden
Die Fachstelle Sport der Sicherheitsdirektion organisiert vom 18. bis 25. April 2009 zum ersten Mal ein Jugendsportcamp für übergewichtige Kinder für die Jahrgänge 1996-1998. Das Lager wird im kantonalen Sportzentrum Kerenzerberg in Filzbach und in Davos durchgeführt. Dabei handelt es sich um ein interdisziplinäres Lager, das von Fachpersonen aus den Bereichen Sport, Ernährung, Medizin und Psychologie betreut wird. Insgesamt nehmen 21 stark übergewichtige Kinder teil, 8 Mädchen und 13 Knaben.
Das Lager wurde heute mit einem Familientag eröffnet. Regierungsrat Dr. Hans Hollenstein begrüsste die Anwesenden. Er zeigte sich überzeugt, dass die Kinder ein gut vorbereitetes und erlebnisreiches Lager erwartet und dankte den Eltern für das Vertrauen. Es sei ihm wichtig, gerade hier einen Schwerpunkt zu setzen und etwas Neues zu wagen.
Sich bewegen und selber kochen
Am Familienanlass stehen neben einem medizinischen Untersuch der Kinder vor allem Bewegung sowie Ernährungskunde zusammen mit den Familienangehörigen auf dem Programm. Am Sonntag reisen die Teilnehmenden nach Davos, wo sie bis zum nächsten Samstag sind. Vorgesehen sind täglich vier Stunden körperliche Betätigung in Turnhallen, im Freien und im Hallenbad. Dabei werden vor allem Bewegungsformen vermittelt, bei denen der Spass im Vordergrund steht und die später zuhause auch selber ausgeübt werden können. Zudem kochen die Kinder ihre Mahlzeiten selber. Dabei wird ihnen Ernährungswissen vermittelt. In Gruppengesprächen werden die Aspekte von Übergewicht thematisiert. Schliesslich sollen durch verschiedene Rahmenaktivitäten positive Gruppenerlebnisse ermöglicht werden.
Impulse für den Alltag vermitteln
Für die Durchführung des Lagers ist die Fachstelle Sport der Sicherheitsdirektion verantwortlich. Die medizinischen Untersuchungen werden durch die von Swiss Olympic anerkannte und im kantonalen Sportzentrum angesiedelte Sports Medical Base durchgeführt. Als Partner bei der Durchführung wirkt der Schweizerische Fachverband für Adipositas im Kindes- und Jugendalter (akj) mit. Der psychologische Teil liegt in der Verantwortung einer Psychologin mit einschlägiger Erfahrung in der Betreuung von übergewichtigen Kindern.
Hauptziel des Lagers ist es, den Kindern und ihrem familiären Umfeld Impulse für den Alltag in den Bereichen Bewegung, Ernährung und Lebensgestaltung zu vermitteln. Das Selbstvertrauen soll aufgebaut und die Eigenverantwortung gefördert werden. Mit dem Lager sollen Freude an Bewegung geweckt, Wissen über die Ernährung vermittelt und das Übergewicht thematisiert werden. Ausdrücklich kein Ziel ist die Gewichtsreduktion während des Lagers.
Um Nachhaltigkeit anzustreben bzw. um eine Evaluierung des Lagers zu ermöglichen, erhalten die Kinder ein Bewegungsmessgerät, das sie nach dem Lager behalten können. Zudem werden zwei Monate nach dem Lager Gespräche mit den Kindern und deren Eltern durchgeführt. Schliesslich müssen die Kinder vor dem Lager sowie zwei und zwölf Monate danach einen Fragebogen ausfüllen.
(Medienmitteilung der Sicherheitsdirektion)
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