Energie-Grossverbraucher: Steigerung der Energieeffizienz dank Zielvereinbarung
Medienmitteilung 06.08.2008
Eine höhere Energieeffizienz und eine verstärkte Nutzung erneuerbarer Energien sind die erklärten Ziele des Kantons Zürich. Bei den Energie-Grossverbrauchern setzt der Kanton dabei bereits seit zehn Jahren auf Zielvereinbarungen zur Steigerung der Energieeffizienz. Dank diesem Instrument können Unternehmen frei entscheiden, mit welchen Massnahmen sie die Energieeffizienz verbessern wollen. Die Erfahrungen der letzten Jahre zeigen, dass sich das Instrument bewährt.
Im Kanton Zürich gibt es rund 620 Energie-Grossverbraucher. Darunter fallen Unternehmen und Betriebe mit einem Wärmeverbrauch von mehr als fünf Gigawattstunden (das entspricht 500'000 Litern Heizöl) oder einem Elektrizitätsverbrauch von mehr als einer halben Gigawattstunde pro Jahr. Im Kanton Zürich können Energie-Grossverbraucher bereits seit zehn Jahren sogenannte Zielvereinbarungen mit der Baudirektion eingehen. Dadurch verpflichten sich die Unternehmen, die Energieeffizienz über eine Dauer von 10 bis 20 Jahren kontinuierlich zu steigern. Im Gegenzug sind die Grossverbraucher von diversen Detailvorschriften des kantonalen Energiegesetzes befreit und können in eigener Kompetenz die wirtschaftlich sinnvollsten Massnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz umsetzen. Heute setzen bereits 350 Grossverbraucher im Kanton auf eine Zielvereinbarung.
Universität Zürich als Musterbeispiel
Grossbetriebe spielen nicht nur für die ökonomische und gesellschaftliche Entwicklung des Kantons Zürich eine bedeutende Rolle, sondern auch beim Energieverbrauch: Fünf Prozent des gesamten Wärmeverbrauchs und ein Drittel des Elektrizitätsverbrauchs im Kanton Zürich entfallen auf die 620 Grossverbraucher. Insgesamt benötigen die Grossverbraucher jährlich rund 3,9 Milliarden kWh Energie. Nicht nur der Energieverbrauch, auch die Potenziale zu dessen Minderung sind beachtlich, wie die Entwicklung des Elektrizitäts- und des Wärmebedarfs der Universität Zürich zeigt: Anfangs der 1980er Jahre betrug an der Universität Zürich die Energiekennzahl Wärme weit über 200 kWh pro Quadratmeter, heute liegt der entsprechende Wert bei 80 kWh pro Quadratmeter. Beim Elektrizitätsverbrauch ist ein geringer Anstieg – auf heute rund 100 kWh/Quadratmeter – feststellbar. Berücksichtigt man, dass im gleichen Zeitraum die Zahl der Studierenden, die Anforderungen an den Komfort und der Technisierungsgrad der Räume kontinuierlich zugenommen haben, ist die Steigerungsrate moderat. Sie liegt zudem deutlich unter der Zunahme des gesamtschweizerischen Stromverbrauchs im gleichen Zeitraum.
Erfolgreiche Modell-Gruppe Zürichsee
Den Energie-Grossverbrauchern steht auch die Möglichkeit offen, sich zu einer Gruppe zusammenzuschliessen und vom gegenseitigen Erfahrungsaustausch zu profitieren. So sind beispielsweise an der Energie-Modell-Gruppe Zürichsee gegenwärtig neun Firmen beteiligt. Jede dieser Firmen verfolgt innerhalb der Gruppe einzeln ein Ziel zur Steigerung der Energieeffizienz und ist als Gruppenmitglied in die gemeinsame Universalzielvereinbarung mit der Baudirektion eingebunden. Die Bemühungen der Gruppe können sich sehen lassen: Im Verlaufe von elf Jahren, von 1996 bis 2007, konnten die neun Firmen die Energieeffizienz im Mittel um 25 Prozent steigern. Damit liegt die Gruppe deutlich über dem in der Vereinbarung dokumentierten Sollwert.
Win-win-Situation
Die Erfahrungen aus den letzten zehn Jahren zeigen auf, dass Zielvereinbarungen zur Steigerung der Energieeffizienz eine echte Win-win-Situation schaffen: Auf der einen Seite können Unternehmen in eigener Kompetenz den wirtschaftlich optimalen Pfad zur Steigerung der Energieeffizienz bestimmen. Auf der anderen Seite wird der Kanton vom Vollzug von Detailvorschriften entlastet. Und nicht zuletzt bedeutet eine verbesserte Energieeffizienz eine Schonung der Ressourcen und eine Entlastung der Umwelt – und dies ist für alle ein Gewinn.
Weitere Informationen zum Vollzug und zu den Vorteilen von kantonalen Zielvereinbarungen
(Medienmitteilung der Baudirektion)
Hinweis
Diese Meldung ist vor 2018 erschienen. Gegenüber der ursprünglichen Fassung sind alle Bilder, Links und Downloads entfernt worden. Dies beim Wechsel zum neuen kantonalen Webauftritt 2020.
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