Hochwasserschutz für die Stadt Winterthur

Die Baudirektion verbessert den Hochwasserschutz für die Stadt Winterthur. Die Eulach mit ihrem Einzugsgebiet von 63 Quadratkilometern ist im Zentrum der Stadt über grosse Strecken eingedolt und stellt ein hohes Überschwemmungsrisiko dar. Weil die Durchlässe nicht vergrössert werden können, plant der Kanton einen Hochwasserrückhalteraum im Gebiet Hegmatten. Am Donnerstag, 18. Januar 2007, 18.30 Uhr, findet im Auditorium des Technoramas eine öffentliche Orientierungsveranstaltung statt.

Das Stadtzentrum Winterthur ist bei seltenen Hochwassern der Eulach, die ein Einzugsgebiet von rund 63 Quadratkilometer hat, überschwemmungsgefährdet. Grund dafür sind die vielen Brücken auf Stadtgebiet und die Durchlässe unter dem Areal Schleife, unter dem Zentrumsbereich und unter dem Hauptbahnhof. Das Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft (AWEL) plant nun den Hochwasserrückhalt im Raum Hegmatten. Eine zukünftige Hochwasserspitze der Eulach und des Riedbachs, die in Winterthur Überflutungen verursachen würden, kann im vorgesehenen Rückhalteraum kontrolliert und kurzfristig zurückgehalten werden. Über einen unterirdischen Zuflusskanal, der an den bestehenden Hochwasserentlastungskanal in Hegi anschliesst, wird das Wasser in den Rückhalteraum geleitet. Das aufgefangene Wasser wird nach dem Abklingen der Hochwasserspitze verzögert über den Riedbach abgeleitet. Relativ selten, im Mittel etwa alle 30 Jahre, wird im Rückhalteraum ein Einstau erfolgen. Ganz voll wird der Stauraum nur alle 100 bis 200 Jahre einmal.

Der Hochwasserrückhalteraum Hegmatten umfasst das Segelflugfeld Hegmatten, die Sportplätze sowie angrenzendes Kulturland. Begrenzt wird der 570'000 Quadratmeter grosse Stauraum im Bereich des heutigen Riedbachs durch einen Damm und im Westen durch die gegebene Topographie. Der kanalisierte Riedbach muss verlegt werden und wird ein neues naturnah gestaltetes Bett erhalten. Am Oberlauf der Eulach, in Elsau-Räterschen, sind zwei Schwemmholzfänge geplant. Allfälliges Treibholz kann damit vor der Eindolung in Hegi zurückgehalten werden.

Konzeptstudie der Stadt Winterthur bildet Basis

Aus der Einsicht, dass sich die Gerinnekapazität auf Stadtgebiet nicht vergrössern lässt, hat das Tiefbauamt der Stadt Winterthur bereits 1980 eine Konzeptstudie für den Hochwasserschutz an der Eulach in Auftrag gegeben. Damals lag die Verantwortung für den hochwassersicheren Ausbau der Eulach noch bei der Stadt. Aufgrund der Konzeptstudie entstand 1987 ein Vorlageprojekt für einen Hochwasserrückhalteraum Hegmatten. Das Gesamtkonzept sieht noch zwei weitere Hochwasserrückhaltebecken am Mattenbach vor. Mit dem Wasserwirtschaftsgesetz vom 1. Januar 1993 ist die Zuständigkeit für Fliessgewässer neu geregelt worden. Für die Eulach in Winterthur und damit für den Hochwasserrückhalteraum Hegmatten ist seither der Kanton zuständig.

Projekt mindert Schadenpotenzial um bis zu 300 Millionen Franken

Unter der Voraussetzung, dass der Souverän die finanziellen Mittel spricht, übernimmt der Kanton die Kosten für das gesamte Vorhaben im Betrag von 32,8 Millionen Franken. Bei einem extremen Hochwasser, wie es 1876 vorkam, muss heute in Winterthur mit Schäden von über 400 Millionen Franken gerechnet werden. Mit dem vorliegenden Projekt wird dieses Schadenpotenzial drastisch verringert. So können bei einer Überschwemmung Schäden von bis zu 300 Millionen Franken im Stadtzentrum von Winterthur verhindert werden. Um das Schutzziel für Winterthur ganz zu erreichen, sind später noch zwei Rückhaltebecken am Mattenbach vorgesehen.

Der Bevölkerung wird das Projekt am Donnerstag, 18. Januar 2007, 18.30 Uhr, im Auditorium des Technoramas vorgestellt.

(Medienmitteilung der Baudirektion)

Hinweis

Diese Meldung ist vor 2018 erschienen. Gegenüber der ursprünglichen Fassung sind alle Bilder, Links und Downloads entfernt worden. Dies beim Wechsel zum neuen kantonalen Webauftritt 2020.
Bei Fragen zu dieser Meldung wenden Sie sich bitte an den unten aufgeführten Kontakt.

Für diese Meldung zuständig: