Einweihung des Thurpavillons in Andelfingen

Heute Freitag wurde in Andelfingen anlässlich einer kleinen Einweihungsfeier der zweite so genannte Thurpavillon seiner Bestimmung übergeben. Der Pavillon entstand in Zusammenarbeit zwischen der Baudirektion Kanton Zürich und dem Schreinermeisterverband des Kantons Zürich und dokumentiert auf anschauliche Weise die vielfältigen Aspekte des modernen Wasserbaus, des Hochwasser- und Naturschutzes sowie die historische Entwicklung des Thurverlaufs. Einen wesentlichen Beitrag zum Bau des Thurpavillons Andelfingen leisteten die Schreinerlehrlinge aus dem Kanton.

Im August 1987 wurde mit den Unterhalts- und Erneuerungsmassnahmen am im Kanton Zürich gelegenen Abschnitt der Thur begonnen. Im Sommer 2004 wurde die fünfte und vorletzte Etappe abgeschlossen – diese war gleichzeitig Anlass für die Planung und Realisierung des Thurpavillons Andelfingen. Es ist der zweite Pavillon dieser Art an der Thur, einen ersten hat der Kanton Thurgau bereits in Niederneunforn errichtet. Geplant ist noch ein weiterer Pavillon, der nach Abschluss des Projekts Thurauen gebaut werden soll.

Zentraler Punkt und oberstes Anliegen bei der Sanierung der Thur war der Schutz der Bevölkerung vor Hochwasser. Im Zuge der bisherigen Massnahmen wurde der Flussabschnitt ab Kantonsgrenze bis unterhalb Andelfingen gesichert und erneuert, um vor allem die gefährdeten Gebiete der Gemeinden Kleinandelfingen und Andelfingen vor Überflutungen zu sichern. Dabei war jedoch der Schutz der Zivilisation und der Landwirtschaft nur ein Aspekt, nicht weniger Bedeutung wurde dem Schutz der Natur beigemessen. Und im Verlaufe der Sanierungsmassnahmen wurde deutlich, dass richtig verstandener Hochwasserschutz und Umweltschutz keineswegs Gegensätze sind, sondern sich ergänzen. Aus der einst monotonen, kanalisierten Thur ist so eine vielfältig strukturierte, abwechslungsreiche Flusslandschaft entstanden. Gemäss ihren strategischen Zielsetzungen hat die Baudirektion Kanton Zürich mit der Thurerneuerung einen naturnahen Raum zusätzlich gestärkt, der damit für viele auch als Freizeitraum nachhaltig attraktiver geworden ist. Die Thurpavillons sollen ihren Beitrag dazu leisten.

Sechste und letzte Etappe des Thurprojekts ist das Teilprojekt «Hochwasserschutz und Auenlandschaft Thurmündung», das sich auf die letzten fünf Kilometer der Thur vor ihrer Mündung in den Rhein und auf das linke Rheinufer von Ellikon bis nach Flaach bezieht. Dabei geht es vornehmlich um die Verbesserung des Hochwasserschutzes für das Dorf Ellikon am Rhein und das Flaacherfeld. Dies ist jedoch nur die eine Seite des Projekts, die andere, ebenso wichtige Seite, betrifft auch hier die Ökologie und den Naturschutz. Im Bundesinventar der Auengebiete von nationaler Bedeutung, dem so genannten Aueninventar, ist auch das Thurmündungsgebiet «Eggrank-Thurspitz» enthalten. Das Auengebiet ist ein Landschafts- und Lebensraum mit grossen biologischen und landschaftlichen Werten. Dieses aufgrund der früheren Thurkorrektion heute brach liegende Potenzial soll reaktiviert und das Auengebiet umfassend aufgewertet werden.

Zusammenarbeit mit dem Schreinermeisterverband

Die vielfältigen Facetten der Thursanierung, die vom Hochwasserschutz bis zum Erholungsraum reichen, werden den Besucherinnen und Besuchern des Thurpavillons auf interessante und informative Weise vermittelt. Es werden die mannigfachen Aspekte des modernen Wasserbaus, des Hochwasser- und Naturschutzes sowie die historische Entwicklung des Thurverlaufs dokumentiert und veranschaulicht. Eine der zwölf Tafeln, auf denen die einzelnen Themen festgehalten sind, heisst «Hölzer erzählen Geschichte». Dabei geht es um die Bedeutung, die das Baumaterial Holz in den vergangenen Jahrhunderten bei der Errichtung der verschiedenen Brücken über die Thur – insbesondere bei der Andelfinger Thurbrücke – gespielt hat. Das Beispiel ist nicht zufällig gewählt, denn auch beim Bau des Thurpavillons wurde dem Holz eine im wahrsten Sinne des Wortes tragende Rolle zugedacht. Besondere Erwähnung verdient in diesem Zusammenhang die sehr erfreuliche und erfolgreiche Zusammenarbeit der Baudirektion mit dem Schreinermeisterverband des Kantons Zürich; haben doch auf dessen Initiative hin Schreinerlehrlinge tatkräftig zum Gelingen des Baus beigetragen.

Federführend beim Projekt Thurpavillon Andelfingen war das «Team Landschaftsarchitekten» aus Winterthur, die Projektleitung hatte Dipl. Ing. Landschaftsarchitektin Mariann Künzi.

(Medienmitteilung der Baudirektion)

Hinweis

Diese Meldung ist vor 2018 erschienen. Gegenüber der ursprünglichen Fassung sind alle Bilder, Links und Downloads entfernt worden. Dies beim Wechsel zum neuen kantonalen Webauftritt 2020.
Bei Fragen zu dieser Meldung wenden Sie sich bitte an den unten aufgeführten Kontakt.