Ausweitung der Impfempfehlung zum Schutz vor der von Zecken übertragenen Frühsommer-Meningoencephalitis
Medienmitteilung 10.03.2006
Die Eidgenössische Kommission für Impffragen hat eine neue Impfempfehlung zum Schutz vor Frühsommer-Meningoencephalitis (FSME), die durch infizierte Zecken übertragen wird, verabschiedet. Die Informationsstelle für Ärztinnen und Ärzte bei Impffragen wurde darüber in Kenntnis gesetzt. Aufgrund der Tatsache, dass die meisten Neuerkrankungen in den letzten Jahren bei Personen verzeichnet wurden, die sich in den betroffenen Gebieten oft im Freien aufhalten, ist eine vermehrte Impfung erforderlich. Aus Sicht des Kantons Zürich beinhaltet die neue Impfempfehlung in erster Linie eine Ausweitung auf alle Bewohnerinnen und Bewohner des Kantons Zürich.
Bei der FSME handelt es sich um eine virale Hirn- und Hirnhautentzündung, bei der das krankheitsverursachende Virus durch den Stich einer damit infizierten Zecke auf den Menschen übertragen wird. Mit dem FSME-Virus infizierte Zecken leben in Naturherden in so genannten Endemiegebieten, die gut bekannt sind, deren Ausbreitung sich jedoch im Laufe der Jahre verändern kann. Als Naturherde definiert werden Gebiete, in denen mehrere Erkrankungen nach einem Zeckenbiss dokumentiert werden.
Gestützt auf die Empfehlungen der Eidgenössischen Kommission für Impffragen wird neu der ganzen Bevölkerung in den Endemiegebieten die FSME-Impfung empfohlen. In Anbetracht der Tatsache, dass die Endemiegebiete im Kanton Zürich über das ganze Kantonsgebiet grossflächig verteilt und die Mobilität der Bevölkerung sehr hoch ist, gilt die Empfehlung für die gesamte Bevölkerung im Kanton Zürich ab sechs Jahren. Die Änderung ist zudem einerseits durch das bereits im Frühjahr 2005 kommunizierte Auftreten von Erkrankungen in neuen, bisher als Naturherde nicht bekannten Gebieten des Kantons Zürich und andererseits durch die Resultate einer im Pfannenstielgebiet im Jahr 2005 durchgeführt Studie begründet. Die im Auftrag der Gesundheitsdirektion des Kantons Zürich vom Veterinärmedizinischen Labor der Universität Zürich in den Gebieten Pfannenstiel, Küsnachter Tobel und Rumenseeumgebung durchgeführte Studie konnte belegen, dass sogar in diesen bisher erkrankungsfreien Gebieten die Durchseuchung der Zecken mit dem FSME-Virus sehr hoch ist, das heisst bei circa 1 Prozent liegt. Zudem hat die Zahl der im Kanton Zürich gemeldeten FSME-Erkrankungen in den letzten Jahren von 28 im Jahr 2000 auf 61 im Jahr 2005 zugenommen.
Die Ausweitung der Impfempfehlung ist auch in der Tatsache begründet, dass die meisten Neuerkrankungen in den letzten Jahren vor allem bei Personen zu verzeichnen waren, die sich im Freien aufhielten wie Spaziergänger und Wanderer. Die neue Impfempfehlung gilt insbesondere auch für ältere Menschen, bei denen die Erkrankung besonders schwer verläuft. Die Impfung kann beim Hausarzt oder bei der Hausärztin vorgenommen werden. Die Kosten der FSME-Impfung werden im Rahmen der obligatorischen Krankenversicherung von den Krankenkassen übernommen, sofern die Impfung gemäss Empfehlungen des BAG durchgeführt wurde.
Obwohl gegen die FSME eine gut wirksame Schutzimpfung zur Verfügung steht, müssen aufgrund anderer durch Zeckenstiche übertragbare Krankheiten, die bisher bekannten Schutzempfehlungen (Kleidung, Repellentien) befolgt werden.
Weitere Informationen zum Thema und geografische Karten finden Sie auf der Internetseite des Bundesamtes für Gesundheit unter http://www.bag.admin.ch/infekt/krank/d/encephalite.htm.
(Medienmitteilung der Gesundheitsdirektion)
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