Schutz vor Zecken - Erweiterung der betroffenen Zonen im Kanton Zürich
Medienmitteilung 22.03.2005
In der Schweiz erkranken jährlich über hundert Personen an Hirnhautentzündungen. Die «Frühsommer-Meningoencephalitis» FSME - wie sie in der Fachsprache genannt wird - wird durch infizierte Zecken übertragen. Die Auswertung der Anzahl von erkrankten Personen beruhen auf Daten, die das Bundesamt für Gesundheit jährlich erhebt. Neu werden die betroffenen Zonen um die Region Küsnacht/Zollikon/Zollikerberg erweitert und die Region Illnau/Effretikon auf die Gemeinden Weisslingen, Zell und Fehraltorf ausgedehnt. Die empfohlenen Schutzmassnahmen gegen die FSME gelten auch für diese Regionen.
Die Frühsommer-Meningoencepahlitis (FSME) ist eine virale Hirn- und Hirnhautentzündung. Letztes Jahr erkrankten daran nach den aktuellen Meldedaten des Bundesamtes für Gesundheit in der Schweiz 138 Personen. Im Kanton Zürich alleine waren es 55 Personen, was einen Anstieg gegenüber den Vorjahren bedeutet. Der Erreger wird durch den Stich einer mit dem Virus infizierten Zecke übertragen. Zecken, welche dieses Virus beherbergen, kommen in der Regel in so genannten «Naturherden» vor, in Gebieten, die eng umschrieben sind und über Jahre konstant bleiben. Von diesen Zecken tragen nur 0,5 bis 3 Prozent das Virus in sich. Solche Naturherden sind im Kanton Zürich seit Jahren gut bekannt.
Im Verlauf der letzten Jahre kam es in der Region Küsnacht/Zollikon/Zollikerberg zu zwei Erkrankungsfällen nach einem Zeckenstich. Bisher war diese Gegend nicht als Naturherd bekannt. Aufgrund dieser Tatsache wird diese Region neu auf die Liste der Naturherde des Kantons Zürich aufgenommen. Zudem hat sich die Grenze der bereits bekannten Region Winterthur gegen Süden verschoben - in Richtung Weisslingen, Zell und Fehraltorf.
Zudem wird das Veterinärmedizinische Labor der Universität Zürich im Auftrag der Gesundheitsdirektion im Verlauf dieses Jahres in den an Küsnacht, Zollikon und Zollikerberg angrenzenden Gebieten sowie in jenen in Richtung Pfannenstiel, wo bisher keine erhöhte Häufigkeit von FSME-Erkrankungen festgestellt wurde, die Durchseuchung der Zecken mit dem Virus im Rahmen einer Studie untersuchen.
Zum Schutz gegen das Virus empfiehlt das Bundesamt für Gesundheit denjenigen Personen eine Impfung, die sich häufig, das heisst an mindestens 14 Tagen während der Zeckensaison (Februar bis November) in den von Naturherden betroffenen Wäldern aufhalten. Für den Aufbau eines vollständigen Impfschutzes werden drei Impfdosen benötigt, von denen zwei im Abstand von einem Monat und die dritte nach neun bis zwölf Monaten verabreicht werden. Anschliessend empfiehlt sich alle drei Jahre eine Auffrischimpfung. Zecken können durch ihren Stich neben dem FSME-Virus auch andere Krankheitserreger wie zum Beispiel Borrelien auf den Menschen übertragen. Gegen Borrelien gibt es keine Schutzimpfung. Sie kommen überall in der Schweiz vor und sind die Erreger der Lymekrankheit (Borreliose). Zum Schutz gegen Zeckenbisse ist deshalb bei einem Aufenthalt in Wäldern eine gut schützende Bekleidung (lange Hosen und lange Ärmel) sehr wichtig.
Weitere Informationen sind auf der Internetseite der Gesundheitsdirektion unter http://www.gd.zh.ch verfügbar. Die betroffenen Gefahrenzonen sind abrufbar auf der Website des Bundesamtes für Gesundheit unter http://www.bag.admin.ch/infekt/krank/d/encephalite.htm
(Medienmitteilung der Gesundheitsdirektion)
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