Kantonale KunstsammlungWeitere Suchaktion für vermisste Kunstwerke
Medienmitteilung 18.02.2005
Die Personalzeitung der kantonalen Verwaltung «diagonal» ruft in ihrer aktuellen Ausgabe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf, bei der Auffindung von vermissten Kunstwerken aus der kantonalen Kunstsammlung mitzuhelfen. Bereits vor diesem Aufruf konnten vermisste Werke der Künstler Bruno Bischofberger, Wilhelm Gimmi, Ferdinand Hodler, Hannes Portmann, Otto Teucher und Henry Wabel wieder aufgefunden werden.
Die kantonale Kunstsammlung wurde seit 1900 durch Erwerb des Staates und durch Schenkungen von Dritten aufgebaut. Sie umfasst heute einen Werkbestand von rund 13'600 inventarisierten Kunstobjekten. Dazu kommt eine nicht näher bekannte Anzahl von Druckgrafiken, die zwischen 1990 und 1995 erworben wurden und nicht inventarisiert sind.
Bei der letzten Inventarisation der kantonalen Kunstsammlung Ende 2003 waren 2052 Werke nicht auffindbar. Bei 687 davon fehlte die Standortangabe. 129 wurden verkauft oder verschenkt, eine langjährige Praxis, die im Verlaufe der 80er-Jahre des vergangenen Jahrhunderts aufgehoben wurde. Bei den übrigen vermissten Werken führten die um Auskunft gebetenen Amtsstellen unterschiedliche Gründe für die fehlende Auffindbarkeit an, so zum Beispiel Restrukturierungen der Direktionen und Ämter, rege Zügeltätigkeit, mehrmaliger Personalwechsel sowie Renovationen und Sanierungen von Gebäuden. Bei fehlenden wertvollen Originalkunstwerken, bei denen ein Diebstahlverdacht besteht, wurden die Polizeiorgane eingeschaltet.
Die über hundert Jahre alte kantonale Kunstsammlung konzentriert sich vorwiegend auf Werke von Künstlerinnen und Künstlern aus dem Kanton Zürich und stellt ein wichtiges Zeitdokument dar. Die Bedeutung der Sammlung reicht deshalb weit darüber hinaus, ein Fundus für die künstlerische Ausgestaltung von Büros und öffentlichen Räumen zu sein. In diesem Archiv sind vermisste Bilder wie fehlende Mosaiksteine in einem Gesamtbild.
Die bereits im Jahr 2004 unternommenen Anstrengungen, vermisste Werke wieder aufzufinden, haben zu verschiedenen namhaften Erfolgen geführt. So konnten die Standorte von Werken der Künstler Bruno Bischofberger, Wilhelm Gimmi, Ferdinand Hodler, Hannes Portmann, Otto Teucher und Henry Wabel eruiert und die Werke der kantonalen Kunstsammlung wieder zugeführt werden. Beim Bild von Ferdinand Hodler hat beispielsweise ein Nachkomme eines verstorbenen ehemaligen kantonalen Mitarbeiters das gesuchte Kunstwerk aufgrund eines Medienartikels erkannt und den Standort des Werks gemeldet. Die polizeilichen Abklärungen ergaben, dass es sich beim Bild tatsächlich um den gesuchten Männerkopf, eine Skizze in Gouache, von Ferdinand Hodler 1912 angefertigt, handelt. Das Bild konnte in die kantonale Kunstsammlung zurückgeführt werden. Die genauen Umstände, welche dazu führten, dass das Bild über längere Zeit in einer Privatwohnung aufgehängt war, konnten nicht ermittelt werden. Bei allfällig damit in Zusammenhang stehenden Straftatbeständen wäre die Verfolgungsverjährung eingetreten.
Mit der aktuellen Aktion in der Personalzeitung «diagonal», in deren Rahmen 42 gesuchte Kunstwerke abgebildet sind, wird ein weiteres Instrument zum Einsatz gebracht, um vermisste Kunstwerke aufzufinden. Es wird das Ziel verfolgt, dass Mitarbeitende das eine oder andere Werk erkennen und Angaben zu dessen Verbleib machen können.
(Medienmitteilung der Baudirektion)
Hinweis
Diese Meldung ist vor 2018 erschienen. Gegenüber der ursprünglichen Fassung sind alle Bilder, Links und Downloads entfernt worden. Dies beim Wechsel zum neuen kantonalen Webauftritt 2020.
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