Waldreservat Lägern

Dank aufgeschlossenen Waldeigentümern und kantonsübergreifender Zusammenarbeit Aargau – Zürich entsteht an der Lägern ein 159 Hektaren grosses Waldreservat. Damit erfährt dieser wertvolle Naturraum Schutz und pflegende Aufwertung.

Der landschaftsprägende, bewaldete Hügelzug der Lägern ist der südöstlichste Ausläufer des Faltenjuras und erstreckt sich von Baden bis Regensberg über rund elf Kilometer. Mit dem neuen Waldreservat wird das Gebiet um einen wertvollen Lebensraum aufgewertet. Einerseits wird in diesem Reservat auf grossen Flächen eine ungestörte Waldentwicklung zugelassen, andererseits mit Pflegeeingriffen der Lebensraum seltener und gefährdeter Arten erhalten und verbessert. Die Menschen werden nicht ausgeschlossen, sondern können eine ungestörte freie Waldfläche beobachten und sich an aufgewerteten Gebieten erfreuen. In dieser schönen, abwechslungsreichen Landschaft findet der Mensch die erwünschte Entspannung und Erholung.

Die Waldbestände an der Lägern sind naturnah und zeichnen sich durch vielfältige Waldstrukturen mit viel Tot- und Altholz aus. Die geologischen Verhältnisse bewirken eine grosse Vielfalt von unterschiedlichen, seltenen Waldstandorten. Das Aufgeben der Bewirtschaftung während 50 Jahren ist nicht als Verlust zu werten, sondern als Gewinn für die Lebensgemeinschaft Wald. Im Gegensatz zu bewirtschafteten Waldgebieten werden sich im Naturwaldreservat mit der Zeit die Kreisläufe schliessen. So können Bäume zu «Urwaldriesen» heranwachsen. Abgestorbene stehende und liegende Bäume (Totholz) fördern nicht nur eine Vielfalt von Insekten, Pilzen und Pflanzen, sondern begünstigen auch die Waldverjüngung.

Aufgrund ihrer Kalk-Unterlage, ihrer südexponierten Flanke und ihrer einmaligen Artenvielfalt gilt die Lägern als «Paradies und Schulstube für Botaniker». Dies mag auch ein Grund gewesen sein, warum die Lägern mit Verordnung vom 10. August 1977 ins Inventar der Landschaften und Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung (BLN) aufgenommen wurde. Neben den exponierten Gratbereichen mit seltenen Baumarten wie die Mehlbeere finden sich in den nahezu glatten, steilen, nach Süden einfallenden Wänden wertvolle Lebensräume für spezielle Pflanzen- und Tierarten wie die Feuerlilie oder die Schlingnatter. Um diese zu fördern, soll an diesen Stellen lenkend in die Waldbestände eingegriffen werden. Im Vordergrund steht das Auslichten von Felsköpfen, Schutthalden und anderen speziellen Standorten.

Das Waldreservat Lägern ist ein gemeinsames Projekt der Waldeigentümer, der Forstdienste und Naturschutzfachstellen der Kantone Aargau und Zürich. Schon früh wurden Bestrebungen unternommen, die Waldreservate kantonsübergreifend aufeinander abzustimmen und die gegenseitige Information sicherzustellen. Zusammen mit den betroffenen Waldeigentümern wurde die Idee eines Waldreservates schrittweise diskutiert und Verträge für 50 Jahre abgeschlossen.

(Gemeinsame Medienmitteilung des Finanzdepartements des Kantons Aargau und der Volkswirtschaftsdirektion des Kantons Zürich)

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Diese Meldung ist vor 2018 erschienen. Gegenüber der ursprünglichen Fassung sind alle Bilder, Links und Downloads entfernt worden. Dies beim Wechsel zum neuen kantonalen Webauftritt 2020.
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