Baden-Württemberg und Zürich: Technologie-Partnerschaft mit grossem Potenzial
Medienmitteilung 15.04.2004
Im Rahmen der wirtschaftlichen Zusammenarbeit zwischen Baden-Württemberg und dem Kanton Zürich fand heute in Karlsruhe das dritte Unternehmensforum statt. Die Zürcher Volkswirtschaftsdirektorin Rita Fuhrer und der baden-württembergische Wirtschaftsminister Dr. Walter Döring gaben ihrer Überzeugung Ausdruck, dass die enge Zusammenarbeit zwischen schweizerischen und baden-württembergischen Unternehmen und Forschungsinstitutionen einen wichtigen Beitrag leisten kann, um Schwierigkeiten auf anderer Ebene zu überwinden.
Auf Initiative von Regierungsrätin Rita Fuhrer und Minister Dr. Walter Döring fand am 15. April das Unternehmensforum Zürich-Baden-Württemberg zum Thema Technologie-Partnerschaft der beiden Wirtschaftsregionen statt.
Rund 200 Unternehmerinnen und Unternehmer informierten sich über die Investitions- und Kooperationsmöglichkeiten der beiden Technologiestandorte. Anhand konkreter Fallbeispiele von bestehenden Kooperationen zeigten Vertreter von Firmen und Forschungsinstitutionen die Chancen der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit auf. Unternehmen beidseits der Grenzen sollen in Zukunft im Bereich der Biotechnologie und der so genannten Life Sciences noch enger kooperieren. Am Unternehmensforum fand ausserdem ein Workshop zum Thema grenzüberschreitende Cluster-Zusammenarbeit im Bereich Biotechnologie statt. Vor Beginn des Workshops wurde eine Vereinbarung zwischen den beiden Branchenorganisationen BioPro und Zurich MedNet unterzeichnet. Darin wird der gemeinsame Wille zur verstärkten Zusammenarbeit festgehalten. Beide Seiten zeigten sich überzeugt davon, dass von einer solchen Kooperation die Unternehmen profitieren werden.
Die vom Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg und der GZA (Greater Zurich Area) organisierte Veranstaltung war nach Ansicht von Fuhrer und Döring ein voller Erfolg. Sie waren sich einig, dass sich die Unternehmensforen bewährt haben und weitergeführt werden sollen.
Wirtschaftliche Verflechtung beider Regionen
Das Unternehmensforum zeigte deutlich auf, wie eng die Wissens- und Wertschöpfungsketten zwischen den beiden starken Technologiestandorten Baden-Württemberg und Zürich verknüpft sind. Import und Export, Investitionen und Entwicklungspartnerschaften gehören bereits zur Routine.
Im Gespräch zeigten sich Fuhrer und Döring zufrieden über die wirtschaftliche Zusammenarbeit und betonten, wie wichtig gute Rahmenbedingungen für die Unternehmen sind. Als nächste Schritte wurden ein vertiefter Austausch auf Verwaltungsebene, gemeinsame Schulungen im Bereich Standortentwicklung und die Vertiefung der Cluster-Zusammenarbeit vereinbart.
Die Schweiz stellt für Baden-Württemberg einen wichtigen Handelspartner dar. Allein 900 Unternehmen im deutschen Südwesten haben zu mindestens 20 Prozent Anteilseigner, die aus der Schweiz stammen. Auch im Bereich des Tourismus, der am Vorabend des Unternehmerforums im Mittelpunkt der Gespräche in Stuttgart stand, sind weiterhin positive Entwicklungszahlen zu beobachten.
Erfahrungen im freien Personenverkehr
Ein Thema des Ministergesprächs am Rande des Unternehmensforums waren auch die bilateralen Abkommen zwischen der Schweiz und der Europäischen Union. Die Schweiz und die EU sind durch die sieben bilateralen Abkommen wirtschaftlich noch enger zusammengerückt. Von besonderer Bedeutung ist die Freizügigkeit im Personenverkehr. Für Betriebe ist es seit Mitte 2002 einfacher, ihre Service- und Verkaufsleute in den EU-Raum respektive in die Schweiz zu entsenden. Gleichzeitig ist auch die Rekrutierung fehlender Fachkräfte über die Grenze hinweg einfacher geworden. Deutschen und Schweizer Dienstleistenden erschliessen sich neue Märkte.
Auf Mitte 2004 fällt als weitere Etappe des freien Personenverkehrs in der Schweiz der so genannte Inländervorrang. Eine arbeitsmarktliche Bewilligung für das Arbeiten in der Schweiz ist dann nicht mehr erforderlich. Für weitere drei Jahre besteht allerdings noch eine Kontingentierung, das heisst eine zahlenmässige Begrenzung der Einreise zu Erwerbszwecken. Im Ministergespräch kamen auch die kürzlichen Schwierigkeiten an der Grenze zur Sprache. Es besteht ein gemeinsames Interesse, dass der Grenzverkehr zwischen beiden Regionen ohne Hindernisse abgewickelt werden kann.
Beide Seiten sind sich einig, dass der gutnachbarschaftliche Umgang wieder verstärkt gepflegt werden soll. Der Geist der Freizügigkeit und der Marktöffnung dürfe nicht durch bürokratische Massnahmen unterlaufen werden. Im Interesse der Betriebe beidseits der Grenzen sollen die Anstrengungen für gute Rahmenbedingungen für unternehmerisches Handeln ansässiger und weltweit tätiger Unternehmungen verstärkt werden.
(Gemeinsame Medienmitteilung des Wirtschaftsministeriums Baden-Württemberg und der Volkswirtschaftsdirektion des Kantons Zürich)
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