Nachfolgeregelung ist für viele Betriebe ungelöst
Medienmitteilung 22.09.2003
Bei jedem fünften Unternehmen in der Schweiz steht in den nächsten Jahren die Nachfolge an. Doch für viele Betriebe ist der Übergangsprozess ungelöst. Im Rahmen der wirtschaftspolitischen Zusammenarbeit zwischen Baden-Württemberg und dem Kanton Zürich fand heute in Zürich eine Tagung zur Unternehmensnachfolge statt. Rund 300 Personen informierten sich über Chancen und Risiken der betrieblichen Nachfolge.
Die Nachfolgeregelung ist besonders bei kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) von grosser wirtschaftlicher Bedeutung. Schätzungen legen nahe, dass innerhalb der nächsten fünf Jahre bei 15-20 Prozent der KMUs die Nachfolge ansteht. Allein im Kanton Zürich sind dies rund 10'000 Unternehmen, in der ganzen Schweiz rund 50'000. Bis zu 20 Prozent dieser Betriebe sind von der Stillegung gefährdet oder müssen ihre Tätigkeit einstellen, wenn der Nachfolgeprozess nicht rechtzeitig bewältigt wird. Zu diesem Schluss kommt eine im Auftrag des Amtes für Wirtschaft und Arbeit (AWA) erstellte Bestandesaufnahme der Nachfolgeproblematik im Kanton Zürich, die heute in Zürich vorgestellt wurde.
Im benachbarten deutschen Bundesland Baden-Württemberg stellt sich die Situation ähnlich dar. Im Rahmen der wirtschaftspolitischen Zusammenarbeit zwischen Baden-Württemberg und dem Kanton Zürich veranstalteten die beiden Partner gemeinsam mit dem kantonalen Gewerbeverband und der Zürcher Kantonalbank eine Tagung zur Unternehmensnachfolge.
Unternehmensleitungen für das Thema sensibilisieren
Die Nachfolgeregelung ist in erster Linie ein betriebliches Problem und somit von jeder Unternehmerin und jedem Unternehmer selber zu lösen. In Anbetracht der Anzahl Unternehmungen und der beim Scheitern der Nachfolge gefährdeten Arbeitsplätze ist das Thema aber auch von volkswirtschaftlicher Bedeutung. Gefordert sind deshalb primär die direktbetroffenen Unternehmerinnen und Unternehmer sowie die Investorinnen und Investoren. Gefordert sind auch die Verbände, Schulen und Dienstleister. Der Staat kann für das Thema sensibilisieren und im Rahmen der Dienstleistungen bei Unternehmensgründungen kann er Abläufe für Gründungen und Unternehmensübernahmen vereinfachen und unterstützen. Schliesslich sind Fachhochschulen und Universitäten gefordert, sich in Aus- und Weiterbildung sowie Forschung verstärkt mit Fragestellungen der Nachfolgeregelung zu befassen.
Die Untersuchung «Unternehmensnachfolge» ist auf der Homepage des Amtes für Wirtschaft und Arbeit unter der Internet-Adresse http://www.awa.zh.ch verfügbar.
(Medienmitteilung der Volkswirtschaftsdirektion)
Hinweis
Diese Meldung ist vor 2018 erschienen. Gegenüber der ursprünglichen Fassung sind alle Bilder, Links und Downloads entfernt worden. Dies beim Wechsel zum neuen kantonalen Webauftritt 2020.
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