Sihl: Beginn der Bauarbeiten zum Hochwasserschutz
Medienmitteilung 21.03.2003
Das Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft (AWEL) der Baudirektion verbessert den Hochwasserschutz an der Sihl in Adliswil: An zwei kritischen Stellen entlang der Soodstrasse und vor dem Restaurant Al Ponte werden ab 24. März 2003 entsprechende bauliche Schutzmassnahmen realisiert. Ein Gesamtprojekt soll etwa Mitte Jahr öffentlich aufgelegt werden.
Im Jahr 1998 ist das Abflussvermögen der Sihl überprüft worden. Es zeigte sich, dass bei seltenem Hochwasser einige Flussstrecken in Adliswil nicht leistungsfähig genug sind, um die grossen Wassermassen abzuführen. Seit 1998 hat sich die Situation verschärft, weil das neue Wehrreglement für den Sihlsee in speziellen Fällen verlangt, dass aus Gründen der Dammsicherheit die Schleusen früher zu öffnen sind und die Sihl daher etwas höhere Abflussmengen aufnehmen muss. Das Hochwasser vom 22. Mai 1999 mit einem Spitzenabfluss von 250 Kubikmetern pro Sekunde entstand teilweise aufgrund der neuen Situation und hat die knappen Abflussverhältnisse in Adliswil bestätigt. Für ein Hochwasser, das statistisch im Mittel alle 100 Jahre einmal zu erwarten ist, muss als Vergleich dazu mit einem Abfluss von 360 Kubikmetern pro Sekunde gerechnet werden.
Die letzte grosse Überschwemmung in Adliswil fand 1910 statt; die Sihl verursachte grosse Verwüstungen. Damals flossen rund 500 Kubikmeter pro Sekunde durch die Stadt. Seit 1937 wird das Hochwasser eines erheblichen Teils des Einzugsgebiets der Sihl im Sihlsee aufgefangen. Die Hochwassergefahr in Adliswil hat sich dadurch stark vermindert. Zugenommen hat in den letzten Jahrzehnten aber die Höhe der Schäden, die bei Überflutungen entstehen können. Denn viele Häuser, Tiefgaragen und Gewerbebauten wurden erstellt, die in der Gefahrenzone des Hochwassers liegen.
Verbesserung des Hochwasserschutzes in Adliswil
Für die Verbesserung des Hochwasserschutzes im Zentrum von Adliswil ist im Auftrag des Amts für Abfall, Wasser, Energie und Luft, Abteilung Wasserbau, ein Ausbauprojekt erarbeitet worden. Ein grösseres Abflussvermögen wird erreicht mit einer kleinen Sohlenabsenkung und einzelnen niedrigen Ufermauern und Dämmen. Die Massnahmen erstrecken sich vom Absturz beim Schulhaus Werd (ehemaliges Saptwehr) bis rund 200 Meter oberhalb der Wachtbrücke. Zusammen mit den Massnahmen für den Hochwasserschutz soll der Flussraum aufgewertet und attraktiver gestaltet werden. Das Gesamtprojekt ist in enger Zusammenarbeit mit dem Ressort Tiefbau der Stadt Adliswil entstanden. Bis etwa Mitte Jahr wird das Auflageprojekt ausgearbeitet sein. Anschliessend wird es in die Vernehmlassung gegeben und öffentlich aufgelegt werden.
Sofortmassnahmen
Um die Hochwassersicherheit rasch zu verbessern, werden bei zwei kritischen Punkten ab 24. März 2003 Sofortmassnahmen realisiert. Die Arbeiten, die unter der Federführung des Amts für Abfall, Wasser, Energie und Luft ausgeführt werden, dauern rund drei Monate. Mit diesen Massnahmen können grosse Werte geschützt werden. Die Gesamtkosten betragen rund 560'000 Franken und werden vom Kanton getragen.
Arbeiten im Soodquartier: Entlang der Soodstrasse (Poststrasse bis Kanalweg) und weiterführend bis zum Absturz in der Sihl wird eine 40 bis 70 Zentimeter hohe Mauer in Beton oder Naturstein erstellt. Im Bereich der Soodstrasse kommt die Mauer in die bestehende Rabatte zu stehen. Vorhandene Bäume werden so rücksichtsvoll wie möglich behandelt. Es kann jedoch nicht ganz ausgeschlossen werden, dass Wurzelbeschädigungen entstehen. Die Hecke muss hingegen gerodet werden, wird aber nach den Bauarbeiten wieder gepflanzt. Während den Bauarbeiten entlang der Soodstrasse muss eine Fahrspur im Baubereich für etwa einen Monat gesperrt werden.
Änderungen vor dem Restaurant Al Ponte (Molkiareal): Die bestehende Steinquadermauer zwischen dem Uferweg und dem Vorplatz wird etwas erhöht und verlängert. Der Durchgang zum Sihluferweg bleibt aber erhalten. Während eines Hochwassers werden die Öffnungen durch die Feuerwehr geschlossen.
(Medienmitteilung der Baudirektion)
Hinweis
Diese Meldung ist vor 2018 erschienen. Gegenüber der ursprünglichen Fassung sind alle Bilder, Links und Downloads entfernt worden. Dies beim Wechsel zum neuen kantonalen Webauftritt 2020.
Bei Fragen zu dieser Meldung wenden Sie sich bitte an den unten aufgeführten Kontakt.