Die Internationale Messe für Buch und Presse auf dem Palexpo-Areal in Genf verkörpert einen wichtigen Bestandteil des schweizerischen Kulturlebens, vor allem in der Romandie. Jeweils rund 120'000 Personen besuchen die Messe, die seit 1987 durchgeführt und regelmässig von der Stadt und vom Kanton Genf unterstützt wird. Die Publikums- und Verkaufsmesse verfolgt das Ziel, das Lesen zu fördern. Rund 300 Aussteller präsentieren Publikationen von etwa 1000 Verlagen aus 40 Ländern. Neben den Verlagen aus der Westschweiz und Frankreich präsentierten sich in den letzten Jahren jeweils bis zu 50 deutschsprachige Verlage, zwölf davon aus dem Kanton Zürich.

In der Regel erhalten jedes Jahr eine Nation, ein Kanton sowie eine internationale Organisation die Möglichkeit, sich als Gast dem Publikum vorzustellen. Für das Jahr 2003 luden die Organisatoren im vergangenen Jahr den Kanton Zürich als Gastkanton ein. Der Regierungsrat nahm die Einladung an, nicht zuletzt vor dem Hintergrund, dass der Kanton über eine bedeutende literarische Tradition und ein umfangreiches literarische Gegenwartschaffen verfügt. Zudem bildet der Kanton einen wichtigen Standort von Verlagen und Literaturagenturen.

Es ist vorgesehen, dass der Kanton in enger Zusammenarbeit mit dem Zürcher Buchhändler- und Verlegerverein einen 430 Quadratmeter grossen Stand mit einem Ausstellungsteil und einem Literaturcafé aufbaut. Der Ausstellungsteil soll die übliche Form der Messepräsentationen durchbrechen und als eine nach Themen gegliederte Ausstellung gestaltet werden. Zur Diskussion steht die Präsentation Zürichs als ein wichtiges Zentrum der internationalen und nicht nur deutschsprachigen Literatur von der Zwischenkriegszeit bis heute. Zudem sollen als weitere Themen «Kinderliteratur» und «Comics» dargestellt werden. Das Thema «Kinder- und Jugendliteratur» bietet sich an, weil Zürich Sitz des Schweizerischen Jugendbuchinstituts ist und diese Literatursparte einen ansehnlichen Teil der Zürcher Buchproduktion ausmacht.

Der Bereich «Literaturcafé» soll nach dem Vorbild des Zürcher Cafés «Odéon» gestaltet werden und bei den Besucherinnen und bei den Besuchern die Leselust wecken sowie persönliche Begegnungen ermöglichen. Geplant sind Auftritte von Autorinnen und Autoren sowie Illustratorinnen und Illustratoren, deren Arbeiten oder Biografien einen Bezug zum Kanton aufweisen. Weitere Aktionen wie zum Beispiel ein auf Schülerinnen und Schüler ausgerichteter Wettbewerb mit Direktpreisen sollen dafür sorgen, dass die Zürcher Aktivitäten eine Ausstrahlung über den Stand in der Palexpo-Halle hinaus erfahren.

Der Beitrag von 705'000 Franken aus dem Fonds für gemeinnützige Zwecke bietet somit eine vorzügliche Gelegenheit, den Kanton vor grossem Publikum als vielgestaltiges und kulturell bedeutendes Gemeinwesen zu zeigen. Die Beteiligung des Kantons Zürich dürfte die Kontakte mit der Romandie fördern und wird zusammen mit der Messe einen wichtigen Beitrag zur Verständigung zwischen den Sprachregionen leisten.