Ein neues Angebot für Menschen mit Alkohol- und Medikamentenabhängigkeit
Medienmitteilung 13.09.2002
Das Psychiatriekonzept des Kantons Zürich steht vor dem nächsten Umsetzungsschritt: Mitte September 2002 wird eine überregionale Spezialstation zur Entzugsbehandlung und Motivationsförderung bei Alkohol- und Medikamentenabhängigkeit in der Psychiatrischen Klinik Rheinau eröffnet.
Die überregionale Spezialstation der Klinik für Psychiatrie und Neuropsychiatrie in Rheinau, unter der Leitung von Dr. Monika Hermelink, bietet eine Ergänzung zu den bestehenden Angeboten für Alkohol- und Medikamentenabhängige im Kanton an. Bisher waren Entzugsbehandlungen im Kanton Zürich lediglich in Allgemeinspitälern oder psychiatrischen Akutstationen möglich. Diese Versorgungslücke wurde bereits im Rahmen der Arbeiten zur Beantwortung des kantonsrätlichen Postulats «Überprüfung der Versorgungsstrukturen zur Bekämpfung und Behandlung des Alkoholismus im Kanton Zürich» erkannt. Das Behandlungskonzept für die neue Spezialstation wurde in Zusammenarbeit mit Vertretern der stationären psychiatrischen Angebote sowie der Forel Klinik entwickelt und sieht insbesondere eine enge Kooperation mit Anbietern weiterführender Behandlungen vor.
Das Stationsprogramm wird sowohl in Bezug auf die körperlichen Probleme als auch in Bezug auf suchtspezifische Verhaltensweisen abgestimmt. Durch das enge Spektrum der Diagnosen kann eine optimale Vernetzung mit den suchtspezifischen Angeboten zur Weiter- und Nachbehandlung erfolgen. Die hohe Fachkompetenz der Mitarbeiter schafft zudem Vertrauen und Sicherheit. Gezielte, strukturierte Informationen über die Erkrankung können bei Patientinnen und Patienten die Einsicht in eine bestehende Behandlungsbedürftigkeit verbessern. Konkrete Hinweise, wo und wie eine Veränderung im Leben der Betroffenen möglich wäre, vermitteln den oft resignierten Patientinnen und Patienten neue Perspektiven und dadurch auch die Motivation, nach dem körperlichen Entzug die notwendigen weiterführenden Behandlungen in Angriff zu nehmen.
Die Entzugs- und Motivationsstation für Alkohol- und Medikamentenabhängige ist eine Akutstation mit 16 Betten und zwei Notbetten. Während 24 Stunden können neue Patientinnen und Patienten aufgenommen werden. Die geplante Aufenthaltsdauer liegt bei ungefähr drei Wochen. Pro Jahr können zwischen 260 und 300 Patientinnen und Patienten behandelt werden.
Zur Überprüfung, inwieweit das Angebot den Bedürfnissen der verschiedenen Anspruchsgruppen entspricht, werden ab Eröffnung anonyme Befragungen zur Patientenzufriedenheit durchgeführt. Überdies ist eine Befragung der Zuweisenden nach einem Jahr geplant.
Hinweis
Diese Meldung ist vor 2018 erschienen. Gegenüber der ursprünglichen Fassung sind alle Bilder, Links und Downloads entfernt worden. Dies beim Wechsel zum neuen kantonalen Webauftritt 2020.
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