Quecksilber in tibetischen Arzneimitteln: die Kantonale Heilmittelkontrolle Zürich warnt
Medienmitteilung 06.02.2002
Staatliche Laboratorien von Genf und Bern haben in tibetischen Pillen gesundheitsgefährdende Mengen Quecksilber und Blei nachgewiesen. Die Pillen wurden in Praxen im Kanton Zürich (Embrach, Russikon und Winterthur) ohne behördliche Kontrolle verordnet, abgegeben und versandt. Die Kantonale Heilmittelkontrolle Zürich hat grosse Mengen dieser Produkte beschlagnahmt, eine Reihe von Proben wurden ihr von Patienten zur Analyse zugestellt.
Bei den Pillen handelt es sich um schwarze, braune bis rotbraune Kügelchen verschiedener Grösse, abgefüllt in Plastikbeutel, mit Gebrauchsanweisung, jedoch ohne Produktbezeichnung und ohne Deklaration der Inhaltstoffe und der Herkunft. In praktisch allen Pillen ist das Schwermetall Quecksilber vorhanden. Die gemessenen Mengen an Quecksilber übersteigen die in Lebensmitteln zulässigen Werte und sind zum Teil gesundheitsgefährdend.
Vor der Einnahme dieser Pillen oder anderer nicht zugelassener Arzneimittel mit unklarer Herkunft wird ausdrücklich gewarnt!
Patienten, bei denen während oder nach der Behandlung Beschwerden aufgetreten sind, sollten eine Ärztin oder einen Arzt mit Praxisbewilligung aufsuchen, um abzuklären, ob therapeutische Massnahmen notwendig sind.
Aus Kapazitätsgründen können zurzeit keine weiteren Proben untersucht werden. Noch vorhandene Pillen können zur fachgerechten Entsorgung der Kantonalen Heilmittelkontrolle Zürich zugestellt werden.
In der Schweiz sind auch geprüfte tibetische Arzneimittel im Handel. Sie entsprechen dem Wunsch nach alternativen Therapien und können als sicher betrachtet werden. Solche Mittel tragen eine Vignette (Marke) und eine Nummer der IKS (neu: Swissmedic) oder werden durch autorisierte Firmen unter kantonaler Kontrolle importiert.
(Medienmitteilung der Gesundheitsdirektion)
Hinweis
Diese Meldung ist vor 2018 erschienen. Gegenüber der ursprünglichen Fassung sind alle Bilder, Links und Downloads entfernt worden. Dies beim Wechsel zum neuen kantonalen Webauftritt 2020.
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