Neue Konzepte und Strukturen für die Integrierte Psychiatrie Winterthur und die Psychiatrische Klinik Rheinau

Zwei Jahre nach dem Start des wif!-Projektes «Integrierte Psychiatrie Winterthur» kann die zweite Phase abgeschlossen werden. Mit der Gründung der gleichnamigen Institution Integrierte Psychiatrie Winterthur (ipw) sowie der Entflechtung von regionalen und überregionalen Versorgungsangeboten ist ein weiterer wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer gemeindenahen, integrierten medizinischen Versorgung getan. Ab Januar 2002 arbeiten die Integrierte Psychiatrie Winterthur und die Psychiatrische Klinik Rheinau mit neuen Konzepten und neuen Strukturen.

Vor rund zwei Jahren hat die Gesundheitsdirektion im Rahmen der Umsetzung des neuen kantonalen Psychiatriekonzeptes das wif!-Projekt «Integrierte Psychiatrie Winterthur» gestartet. Das Projekt hat die organisatorische und strukturelle Neuordnung der staatlichen psychiatrischen Angebote in der Region Winterthur sowie die Entwicklung und Erprobung eines regional integrierten medizinischen Versorgungsmodells zum Ziel.

Nachdem in einer ersten Phase im Oktober 2000 die Inselklinik Rheinau geschlossen, die Langzeitpatientinnen und -patienten nach Neurheinau verlegt und die gesamte alters-psychiatrische Versorgung in die Klinik Schlosstal (ehemaliges Krankenheim Wülflingen) verlegt worden sind, konnte in diesem Jahr mit der Entflechtung von regionalen und überregionalen Versorgungsangeboten ein weiterer wichtiger Meilenstein realisiert werden. Damit ist die organisatorische und strukturelle Neuordnung der staatlichen psychiatrischen Angebote in der Region Winterthur weitgehend abgeschlossen.

Integrierte Psychiatrie Winterthur

Ab 1. Januar 2002 sind sämtliche staatlichen Angebote der psychiatrischen Grundversorgung der Region Winterthur organisatorisch unter dem gemeinsamen Dach der neu gegründeten Institution Integrierte Psychiatrie Winterthur vereint:

  • Psychotherapie und Psychosomatik (spitalnahe Psychiatrie am Kantonsspital Winterthur)
  • Allgemeine Psychiatrie (bis Ende 2003 örtlich in Rheinau)
  • Gerontopsychiatrisches Kompetenzzentrum (Standort Klinik Schlosstal)
  • Sucht und Adoleszenz (in Zusammenarbeit mit der Stadt Winterthur)


Die neue Institution wird von einer Geschäftsleitung unter dem Vorsitz von Peter Roth, Verwaltungsdirektor und Dr. med. Andreas Andreae, Ärztlicher Direktor geführt. Hauptaufgabe ist der Aufbau und die Unterstützung eines institutionenübergreifenden Netzwerkes für die Behandlung, Pflege und Betreuung von psychisch kranken und behinderten Menschen in der Region Winterthur. Dies erfolgt in enger Zusammenarbeit mit dem Departement Soziales der Stadt Winterthur und den über die Regionale Psychiatriekommission Winterthur assoziierten Anbietern der freien Praxis. Am 1. November dieses Jahres konnte mit der Eröffnung des Kriseninterventionszentrums KIZ an der Bleichestrasse 9 in Winterthur bereits ein erstes gemeinsam entwickeltes Projekt realisiert werden.

Psychiatrische Klinik Rheinau

Die Psychiatrische Klinik Rheinau erhält einen Leistungsauftrag im Bereich der spezialisierten Versorgung. Seit dem Projektbeginn im August 1999 konnten in einem extern begleiteten Entwicklungsprozess die notwendigen Massnahmen durchgeführt und die zukünftige Ausrichtung des Leistungsangebotes festgelegt werden. Gemäss neuem Konzept wird die Klinik Rheinau aus den folgenden drei selbständigen Bereichen bestehen:

  • Klinik für forensische Psychiatrie (inkl. Sicherheitsbereich)
  • Klinik für psychiatrische und neuropsychiatrische Rehabilitation
  • Wohnheim Tilia (für psychisch und geistig behinderte Menschen)


Diesen Bereichen stehen zentrale therapeutische und (arbeits-)therapeutische Angebote sowie infrastrukturelle Dienstleistungen zur Seite. Die Organisationsstrukturen wurden entsprechend angepasst. Die Klinik Rheinau wird ab 1. Januar 2002 von einer interdisziplinär zusammengesetzten Geschäftsleitung unter dem Vorsitz von Jürg Schaefer (Direktor) geführt.

Mit der Umsetzung des neuen Klinikkonzeptes soll auch die notwendige Erneuerung der Klinikbauten auf dem Areal Neurheinau durchgeführt werden. Die Sanierungsstrategie wurde in einer Rahmenplanung festgelegt, welche von einer Gesamtsanierungsdauer von rund zehn Jahren ausgeht. Die Kosten für die Sanierung der bestehenden Bauten werden auf der Basis einer Grobkostenschätzung auf rund 120 Millionen Franken geschätzt. Die neue Rahmenplanung ersetzt vollumfänglich die Gesamtplanung von 1992, in der für die bauliche Gesamtsanierung der Psychiatrie Rheinau Kosten in der Höhe von rund 300 Millionen Franken veranschlagt waren.

Als prioritäre Massnahme muss der bestehende Sicherheitstrakt Forensik durch einen Neubau ersetzt werden. Bereits diesen September hat der Regierungsrat das Raumprogramm und einen Kredit von rund zwei Millionen Franken für die Projektierung bewilligt. Die Architekturarbeiten werden in den nächsten Wochen im Rahmen eines Architekturwettbewerbes öffentlich ausgeschrieben. Die voraussichtlichen Gesamtkosten betragen nach einer Schätzung aus der Vorprojektstudie rund 21 Millionen Franken.

Hinweis

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