Überdeckung der Flughafenautobahn in Opfikon;vorgängige Instandsetzung der Brücke Schaffhauserstrasse

Im Juli 2001 beginnt die Baudirektion des Kantons Zürich mit den Bauarbeiten für die Überdeckung der Flughafenautobahn in Opfikon. Die Autobahnbaustelle wird sich über einen Kilometer von der Überführung Thurgauerstrasse bis zur Überführung Schaffhauserstrasse erstrecken. Die Bauarbeiten werden ohne Spurabbau ausgeführt und dauern bis 2004.

Als erste Vorboten der Überdeckung Opfikon sind seit Mitte März die Instandsetzungsarbeiten an der Brücke der Schaffhauserstrasse zwischen Kloten und Glattbrugg im Gang. Sie dauern bis August dieses Jahres und beeinträchtigen den Autobahnverkehr nicht. Um die Bausubstanz der 1965 erstellten Brücke zu erhalten, werden die Pfeiler instandgesetzt, die Fahrbahnübergänge erneuert, die Abdichtung ergänzt und die Randsteine ausgewechselt. Bereits wird an den Pfeilern und am Kreisel gearbeitet. Die Instandsetzung des Überbaus erfolgt in zwei Längsetappen. Die Verbindung Glattbrugg - Kloten bleibt somit für den gesamten Verkehr jederzeit gewährleistet. Zur Optimierung des Verkehrs wird auf der Seite Kloten ein provisorischer Kreisel für die gesamte Bauzeit der Überdeckung Opfikon erstellt. Damit kann ein Rückstau von der N11 (Ausfahrt Glattbrugg) in die Autobahnspuren und entlang der Baustelle verhindert werden.

Die Überdeckung der Autobahn

Das Projekt sieht vor, die Flughafenautobahn auf einer Länge von rund 600 Metern aus Lärmschutzgründen zu überdecken. Die Überdeckung soll den Lärmpegel senken und der Bevölkerung vor allem nachts mehr Ruhe bringen. Gleichzeitig lässt sich mit der Überdeckung die trennende Wirkung des Autobahngrabens zwischen den Ortsteilen Glattbrugg und Opfikon aufheben und die beiden Stadtteile können besser verbunden werden. Nach Auffassung des Stadtrates von Opfikon soll die Überdeckungsoberfläche - abgesehen von den bereits geplanten und dem Lärmschutz dienenden Nordportalbauten - in naher Zukunft grösstenteils frei und grün bleiben. Allenfalls könnte eine öffentliche Nutzung mit Sportanlagen oder einem Mehrzweckgebäude realisiert werden.

Die Überdeckung Opfikon wird 124 Millionen Franken kosten. 15 Millionen Franken bezahlt Opfikon, 22 Millionen der Kanton Zürich und 87 Millionen Franken der Bund.

Startphase: Sommer 2001 bis Sommer 2002

Im Juli 2001 wird die Baustelleneinrichtung für die Überdeckung installiert. Die 600 Meter lange Überdeckung reicht von der Überführung Schulstrasse (Südportal) bis zum Hotel Hilton (Nordportal). Die Fahrgeschwindigkeit entlang der Baustelle wird auf 80 Km/h beschränkt. In rund zehn Nachteinsätzen wird der Mittelstreifen der Autobahn im Bereich der Überdeckung aufgehoben. Die Osthälfte der Autobahn wird als provisorische Verkehrsfläche mit 2+2 Spuren und New-Jersey-Elementen zwischen den Fahrtrichtungen eingerichtet. Nach der Umlegung des Autobahnverkehrs hat es auf der Westseite Platz für die Bauarbeiten. Provisorische Baugrubenabschlüsse werden erstellt, Stützmauern abgebrochen und erste Pfähle für die Fundamente des Überdeckungsbauwerks gebohrt. Auf der Wallisellerstrasse wird ein Strassenbrückenprovisorium mit beidseitigen Gehwegen aufgebaut, dazu kommen provisorische Fuss- und Radwegstege nördlich neben der Schulstrasse über die Autobahn und die Glatt sowie südlich neben der Glatthofstrasse über die Autobahn.

Im Winter 2001/2002 werden an einem Wochenende die drei Querbrücken bei Vollsperrung der Autobahn abgebrochen. Auf der Westseite werden die Technikbaute des Überdeckungsbauwerks, ein neues Ölrückhaltebecken, Werkleitungen und eine provisorische Fahrbahn für die nachfolgende Bauphase erstellt. Zwischen April und August 2002 gilt es, die 110 kV-Stromkabel unter der westlichen Autobahnhälfte umzurangieren.

Baustelle Ost: Sommer 2002 bis Winter 2003

Vom Sommer 2002 bis zum Winter 2003 wird ein provisorisches Verkehrsregime mit 2+2 Spuren auf der Westseite betrieben. Die Baugrubenabschlüsse auf der Ostseite werden erstellt und die Stützmauern Ost abgebrochen; dann folgen die Montage von Werkleitungen, Werkleitungsquerungen und Pfahlfundamenten Ost und Mitte sowie der Roh- und Ausbau der Oströhre.

Baustelle West: Winter 2003 bis Sommer 2004

Vom Winter 2003 bis zum Sommer 2004 rollt der Autobahnverkehr provisorisch mit 2+2 Spuren in der fertiggestellten Oströhre. Der Roh- und Ausbau der Weströhre kann dann in Angriff genommen werden. Ebenfalls wird dann die neue Brücke für die Schulstrasse über die Glatt gebaut.

Fertigstellung: Ende 2004

Ende 2004 folgt bei definitiver Verkehrsführung im richtungsgetrennten Tagbautunnel die Fertigstellung mit Abdichtungs- und Hinterfüllungsarbeiten, dem Bau der Querstrassen über die Überdeckung und Gartenbauarbeiten auf der Überdeckung.


Lärm von Autos, Bahn und Flugzeugen

Opfikon ist eine stark mit Lärm belastete Gemeinde. Nicht nur die Flughafenautobahn, sondern auch die Nordumfahrung von Zürich, mehrere Staatsstrassen, drei Bahnlinien und der Flughafen Kloten sorgen für Lärm im Stadtgebiet. 1979 wurde eine Motion überwiesen, die vom Stadtrat die Ausarbeitung von Lärmschutzprojekten für die Flughafenautobahn und für die Nordumfahrung von Zürich sowie die Erlangung «verbindlicher Zusagen über die Gewährung von Subventionen durch Bund und Kanton» für die Lösung der Lärmprobleme verlangte. Lärmmessungen entlang der Autobahn im Jahr 1980 zeigten, dass schon damals die Werte für Wohnhäuser bei allen Messstellen längs der Autobahn überschritten wurden. 1983 hat der Kanton Zürich ein erstes Lärmschutzprojekt für die Flughafenautobahn erstellen lassen. Nach den damaligen Berechnungen wären auf den Böschungen bis zu 5.4 Meter hohe absorbierende  Lärmschutzwände nötig gewesen, um den Schallpegel unter die zulässigen Grenzwerte zu senken. Dadurch wäre jedoch die Trennwirkung des Autobahngrabens zwischen den Ortsteilen Opfikon und Glattbrugg zusätzlich verstärkt worden.

Die Stadt Opfikon hielt an den ehrgeizigen planerischen Vorstellungen aus einem Ideenwettbewerb fest, den sie 1984 durchgeführt hatte, und erteilte einen Projektierungsauftrag für eine überbaubare Überdeckung der Autobahn. Im Juni 1992 teilte das Bundesamt für Strassenbau (ASTRA) in Übereinstimmung mit dem Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft (BUWAL) mit, dass das Projekt den Anforderungen der Lärmschutzverordnung (LSV) genüge und zu Lasten der Nationalstrassenkasse ausgeführt werden könne. Nach einer anspruchsvollen Projektierungsphase wurde das heute vorliegende Ausführungsprojekt 1999 vom  eidgenössischen Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) genehmigt.

Erste Autobahn im Kanton Zürich

Die Nationalstrasse N1b zum Flughafen Kloten, die erste Autobahn im Kanton Zürich, war 1969 fertig gebaut. Das erste etwa 900 m lange Teilstück  - von Oberhausen bis Eichlibrunnen, beim geplanten Nordportal der Überdeckung - wurde von 1960 bis 1962 zusammen mit der Thurgauerstrasse erstellt, «um die Ortschaften Seebach und Glattbrugg vom in den vorangegangenen Jahren überaus stark angestiegenen Durchgangsverkehr zu entlasten».

Hinweis

Diese Meldung ist vor 2018 erschienen. Gegenüber der ursprünglichen Fassung sind alle Bilder, Links und Downloads entfernt worden. Dies beim Wechsel zum neuen kantonalen Webauftritt 2020.
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