Zürich und Südbaden verstärken ihre Kooperation

Erstmals Zürcher Regierungsmitglied in Freiburg i.Br. zu Besuch Volkswirtschaftsdirektor Ruedi Jeker und der Freiburger Regierungspräsident Sven von Ungern-Sternberg haben eine engere Kooperation vereinbart. Am vergangenen Dienstag besuchte erstmals ein Zürcher Regierungsmitglied offiziell die südbadische Nachbarschaft.

In Anwesenheit von Bernhard Wütz, Landrat des Landkreises Waldshut, und von Vertretern der Industrie- und Handelskammern Südlicher Oberrhein und Hochrhein-Bodensee vereinbarten beide Seiten eine intensivere Kooperation. In Bezug auf die derzeit laufenden staatsvertraglichen Verhandlungen zwischen der deutschen und der schweizerischen Regierung über den Anflugverkehr zum Flughafen Zürich-Kloten wollen beide Seiten an einer einvernehmlichen Regelung zur fairen Verteilung der Lasten mitarbeiten.

Der Freiburger Regierungspräsident von Ungern-Sternberg meinte hierzu: "Wir sind uns einig, dass eine Informationskampagne des Flughafens auf der deutschen Seite zur Herstellung von Transparenz und Vertrauen nützlich wäre. Sowohl die von diesem einzigen internationalen Flughafen der Region ausgehenden heutigen und möglichen künftigen Belastungen, als auch der Standortnutzen müssen klargemacht werden».

Jeker seinereseits betonte: «Auf schweizerischer Seite muss eine neue Lösung der Anflugproblematik ohne Tabus untersucht werden». Er warb jedoch um Verständnis für die Situation auf schweizerischer Seite, die durch eine dichte Besiedlung und die ausschließlich dort abgewickelten Starts gekennzeichnet sei. Beide Seiten stellten zunächst einmal die beiderseitigen Interessen klar gegenüber, um nach Möglichkeiten einer Annäherung zu suchen.

Für eine grenzüberschreitende Arbeitsmarktpolitik
Beide Seiten vereinbarten eine intensivere grenzüberschreitende Zusammenarbeit am Bodensee und am Hochrhein, die bereits durch den Eintritt des Kantons Zürich in die «Internationale Bodenseekonferenz» und dem INTERREG-Begleitausschuss sowie durch ein Kooperationsangebot der «Hochrheinkommission» vorbereitet ist. Der Kanton Zürich möchte vor allem eine grenzüberschreitende Arbeitsmarktpolitik entwickeln. Volkswirtschaftsdirektor Ruedi Jeker brachte auch das Interesse des Kantons Zürich an einer großräumigeren Kooperation in der Standortpolitik zum Ausdruck: «Zürich kann als Eingangstor und Wirtschaftsmagnet auch der deutschen Nachbarschaft dienen, zum Beispiel im Tourismus».

Zur Untersuchung der Wirtschaftsverflechtungen wollen beide Seiten eine grenzüberschreitende Standortmarketing-Untersuchung initiieren. Auch die Umgebungsproblematik des Flughafens soll gemeinsam aufgearbeitet werden. Dr. von Ungern-Sternberg schlug eine grenzüberschreitende Risikostudie und einen grenzüberschreitenden Lärmkataster für den Flughafen vor und fand dafür offene Ohren. Die bilateralen Spitzengespräche zwischen dem Zürcher Volkswirtschaftsdirektor und dem Freiburger Regierungspräsidenten sollen fortgesetzt werden.

Hinweis

Diese Meldung ist vor 2018 erschienen. Gegenüber der ursprünglichen Fassung sind alle Bilder, Links und Downloads entfernt worden. Dies beim Wechsel zum neuen kantonalen Webauftritt 2020.
Bei Fragen zu dieser Meldung wenden Sie sich bitte an den unten aufgeführten Kontakt.

Für diese Meldung zuständig: