Massnahmenpaket der ADtranz-Leitung unterbreitet
Medienmitteilung 18.01.2000
Die Zürcher Task force ADtranz, die als Reaktion auf die vom ADtranz-Konzern angekündigten Betriebsschliessungen gebildet worden ist, hat auf Grund intensiver Gespräche und Verhandlungen der letzten Wochen ein Massnahmenpaket erarbeitet. Es wurde am vergangenen Freitag an einem Treffen am «Runden Tisch» mit Belegschaft, Gewerkschaften und Unternehmensleitung Schweiz erörtert und in der heutigen Sitzung der ADtranz-Begleitgruppe dem Mitglied der Konzernleitung, Joachim Geissert, unterbreitet. Diese Massnahmen bilden Teil eines Lösungspakets und dienen dem gegenseitigen Interessenausgleich.
Die Zürcher Task force strebt in ihrer Arbeit einvernehmliche, gute Teillösungen an. Diese sollen sowohl den Erwartungen von Belegschaft und Politik entgegenkommen, als auch die Interessen der Konzernleitung und der Beschäftigten an einer geordneten Weiterführung der unternehmerischen Aktivitäten in der Schweiz, einer Erhaltung der Marktchancen und einer Verbesserung des angeschlagenen Images berücksichtigen.
Die Task force stellt im Massnahmenpaket folgende Erwartungen an die Konzernleitung:
(1) Aktiver Beitrag zum Erhalt und zur Weiterentwicklung der Hochtechnologie-Branche Rollmaterial in der Schweiz.
(2) Unterstützung von unternehmerischen Initiativen von bestehenden Firmen, Management buy-out und/oder Auffangfirmen der Belegschaft (Partnerschaften, Abtretung von Lizenzen/Patenten, Anschubfinanzierung, Auftragsrahmenverträge);
(3) Partnerschaften mit CH-Firmen und Unterstützung von Neuformierungen von Unternehmungen im Zulieferbereich, in der Cargo Logistik und/oder im Servicebereich/customer support;
(4) Klares Signal zum Verbleib resp. der Festigung der künftigen Aktivitäten von ADtranz in der Schweiz. Dies betrifft vier Standorte: Zürich (Engineering), Pratteln (Unterhalt BLT), Winterthur (Engineering Drehgestelle), Turgi (Stromleiter) sowie die zwei Produkteeinheiten: Lokomotiven & Güterverkehr und Antriebe;
(5) Äufnung eines Start-up Fonds oder Beteiligung am Fonds «Effort für Zürich»;
(6) Abtretung der Werkhalle Tramont in Zürich-Oerlikon für neue Nutzungen;
(7) Sicherstellung der Fortsetzung der Lehrverhältnisse und Schaffung von beruflichen Perspektiven im gelernten Bereich in neuen Firmen;
(8) Keine Verschlechterung der Arbeitsbedingungen der Arbeitnehmer bei einem Übergang von unternehmerischen Aktivitäten von ADtranz an andere resp. neue Firmen;
(9) Erhaltung und Festigung von Technologie- und Innovationspartnerschaften mit den Eidgenössischen Technischen Hochschulen (ETH) und den Fachhochschulen.
(10) Gute Lösungen für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die vom Stellenabbau betroffen sind.
Als nächstes strebt die Task force an:
• Koordination der Positionen mit Belegschaft, Gewerkschaften und Task force Baselland, denn nur ein gemeinsames Vorgehen führt zum Ziel und nützt den Betroffenen.
Hinweis
Diese Meldung ist vor 2018 erschienen. Gegenüber der ursprünglichen Fassung sind alle Bilder, Links und Downloads entfernt worden. Dies beim Wechsel zum neuen kantonalen Webauftritt 2020.
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