Beispiel: Entsorgen ohne Auto in der Siedlung Vogelsang

Die Gemeinnützige Wohnbaugenossenschaft Winterthur GWG bietet günstigen, zeitgemässen Wohnraum, der einen nachhalten Lebensstil ermöglichen soll. In der Siedlung Vogelsang können die Bewohnenden deshalb Karton, Metall, Flaschen, Grünzeug und weitere Abfälle unkompliziert direkt vor Ort entsorgen. Damit sparen die Mietenden sowohl Platz als auch Zeit und die Entsorgungsfahrt mit dem Auto entfällt.

Ausgangslage

Die Siedlung Vogelsang der Gemeinnützigen Wohnbaugenossenschaft Winterthur GWG umfasst seit dem Ersatzneubau, der ab September 2021 bezogen wurde, 156 Wohnungen mit insgesamt 400 Bewohnerinnen und Bewohnern. Beim Umbau nutzte die GWG die Gelegenheit, sowohl zeitgemässen und günstigen Wohnraum zu schaffen als auch ein umfassendes Angebot auf den gemeinsamen Flächen bereitzustellen. Dieses reicht vom Fitnessraum, über Gästezimmer bis hin zu einer grossen Küche und der Möglichkeit, Wertstoffe und Abfall direkt vor Ort zu entsorgen.

Entsorgen direkt in der Siedlung

Das Recycling Angebot

Die nächste öffentliche Sammelstelle ist rund 750m von der Siedlung entfernt. Entsorgen der Wertstoffe dort erfordert Zeit und Platz zum Sammeln - je nach Menge auch mal  eine Fahrt mit dem Auto. Damit die Mieterschaft den Platz in ihrer Wohnung für andere Dinge nutzen kann, plante die GWG gleich drei Recyclingräume innerhalb der Siedlung. Bei zweien davon können die Bewohnenden Papier und Karton entsorgen, im dritten Glas, Getränkekartons, PET, Batterien und Alugetränkedosen. Die Räume befinden sich an zentraler Lage – so können die Wertstoffe direkt auf dem Weg aus der Siedlung oder zu den Velos entsorgt werden. Kehricht und Grünabfall werden in Unterflurcontainern gesammelt, die sich an mehreren Standorten an der Promenade befinden.

Recyclingräume sind das beliebteste Zusatzangebot

Wenige Monate nach dem Bezug der umgebauten Wohnungen führte die GWG eine Befragung bei ihren Mietenden durch und fragte nach dem beliebtesten Zusatzangebot. Die Recyclingräume waren der klare Favorit der Bewohnenden, gefolgt von den Mietautos und dem Fitnessraum. Auch vier Jahre nach Bezug nutzen die Mieterinnen und Mieter das Angebot rege. Denn das Entsorgen hat auch eine soziale Komponente – durch die zufälligen Begegnungen im Recyclingraum verbessert sich auch der Zusammenhalt in der Siedlung.

Portraitfoto von Giuseppe Venturini

«Der Recyclingraum in der Siedlung spart den Bewohnenden Platz in der Wohnung als auch Zeit beim Entsorgen - und sie können das Auto einmal mehr stehen lassen. Beim Recyceln ergeben sich zudem zufällige Treffen, die den Zusammenhalt in der Siedlung fördern.»

Giuseppe Venturini, Projektleiter Neubauten und Sanierungen, GWG

Bewirtschaftung der Recyclingräume

Die zwei Hauswarte, die in der Siedlung angestellt sind, schauen auch in den Recyclingräumen nach dem Rechten: Sie kümmern sich darum, dass die Räume ordentlich sind, die Wertstoffe zur Abholung durch die Stadt bereitstehen und dass technische Probleme rasch gelöst werden. Dafür wenden sie rund 15 Stunden pro Monat auf. Ein Grossteil der Stunden benötigen sie für die Bedienung der Kartonpresse und den technisch aufwendigen
Unterflurcontainern für den Grünabfall. Glas und Metall werden einmal pro Woche von der Recyclingfirma Maag abgeholt.

Finanzierung

Die GWG stellt für das Recycling-Angebot die Räumlichkeiten bereit. Die Kosten für die Abholung durch die Recyclingfirma sowie die Aufwände der Hauswarte bezahlt die Mieterschaft regulär über die Nebenkosten. Die Recyclingfirma stellt die Gebinde kostenlos zur Verfügung. Für die Abholung durch die Stadt entstehen keine zusätzlichen Kosten.

Gute Planung als Schlüssel

Ein Recycling-Angebot ist attraktiv - macht aber nur dann Sinn, wenn die Siedlung eine bestimmte Grösse hat und die nächste öffentliche Sammelstelle nicht gerade um die Ecke ist. 

Eine gute Planung ist für den Erfolg entscheidend:

Vorteile:

  • Gute Lage der Räumlichkeiten, z. B. dort, wo die Bewohnenden sowieso vorbeilaufen
  • Gute Erschliessung der Entsorgungsräume, auch für Lastwagen
  • Breite Tür mit niedriger Schwelle für einfache Handhabung der Gebinde
  • Passende Dimensionierung durch Vergleich mit ähnlichen Siedlungen oder durch Kontakt mit Recyclingfirmen (Erfahrungswerte)
  • Frühzeitiger Austausch mit Fachpersonen, um wichtige Aspekte von Anfang an einzuplanen

Kontakt GWG

Giuseppe Venturini

Projektleitung Neubauten und Sanierungen, GWG

giuseppe.venturini@gwg.ch
+41 52 245 13 64

Portraitfoto von Giuseppe Venturini

Weiterführende Informationen

Verwenden Sie die Akkordeon-Bedienelemente, um die Sichtbarkeit der jeweiligen Panels (unterhalb der Bedienelemente) umzuschalten.

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Impuls Mobilität – Geschäftsstelle