Pilotprojekt «iamo» zum automatisierten Fahren

Pilotprojekt iamo. Die ersten Fahrzeuge sind bereit für den Einsatz.

Das Swiss Transit Lab, die Kantone Zürich und Aargau sowie die SBB testen im Rahmen des Pilotprojekts «iamo» den Einsatz selbstfahrender Fahrzeuge im Furttal. Gemeinsam gestalten wir so die Zukunft der Mobilität aktiv mit. Bevor die Bevölkerung das Angebot erstmals nutzen kann, muss das Projekt drei Phasen erfolgreich durchlaufen.

Über das Projekt «iamo»

Automatisierte Fahrzeuge werden unsere Mobilität grundlegend verändern. Das Swiss Transit Lab (STL), die Kanton Zürich und Aargau sowie die SBB wollen diese Entwicklung mit einem gemeinsamen Pilotprojekt greifbar machen. Dabei werden selbstfahrende Fahrzeuge ohne Fahrerin oder Fahrer in einer grösseren Pilotregion – dem Furttal – eingesetzt. 

Projekt «iamo»

Das Pilotprojekt läuft unter dem Namen «iamo». Der Begriff steht für «intelligente automatisierte Mobilität».

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Logo Projekt «iamo» (weiss auf blau)

Drei Phasen für mehr Sicherheit

Die Sicherheit hat oberste Priorität. Bevor die Bevölkerung das Angebot erstmals nutzen kann, durchläuft das Projekt drei Phasen. Dabei arbeiten die Projektpartner eng mit dem Bundesamt für Strassen (ASTRA) zusammen. 

1. Phase: Kartieren (abgeschlossen)

Während der Kartierungsphase erstellten zwei manuell gesteuerte Fahrzeuge eine präzise digitale Karte der Pilotregion. Diese Karte dient nun – in Kombination mit Echtzeitdaten – als Grundlage für die sichere Navigation der Fahrzeuge im automatisierten Modus. Auch wurde die Technologie zum automatisieren Fahren auf Privatgelände sorgfältig geprüft. Die Fahrzeuge meisterten dabei erfolgreich verschiedene anspruchsvolle Verkehrssituationen.   

2. Phase: Trainieren (aktuell)

Mit der vorliegenden ASTRA-Bewilligung sind die beiden Fahrzeuge erstmals selbstfahrend im regulären Strassenverkehr unterwegs. Ein Sicherheitsfahrer sitzt hinter dem Steuer und kann jederzeit eingreifen. Die eingesetzte Technologie für das automatisierte Fahren wird in dieser Phase gezielt auf die spezifische Verkehrssituationen im Furttal trainiert. Die Trainingsfahrten werden von einer ortsansässigen Fahrschule begleitet.

Ein selbstfahrendes Fahrzeug fährt auf einer Landstrasse durchs zürcherische Furttal.
Video zum Start der Trainingsphase

3. Phase: Testen

Im Verlauf der umfangreichen Testsphase werden die Fahrzeuge erstmals ohne Sicherheitsfahrer unterwegs sein. Geschultes Personal übernimmt dann die Fernüberwachung der Fahrzeuge aus der zentralen Leitstelle bei Eurobus. Dies erfolgt erst nach Freigabe durch das ASTRA. 

Start des öffentlichen Betriebs

Sobald alle drei Phasen erfolgreich abgeschlossen sind, wird das neue Mobilitätsangebot der Bevölkerung zur Verfügung stehen. Gemäss aktuellem Projektstand ist dies in der ersten Jahreshälfte 2026 geplant.

Dann werden drei selbstfahrende Personenwagen im Furttal unterwegs sein und Fahrgäste zwischen 460 Haltepunkten auf über 110 Kilometern Strecke befördern.

Die Fahzeuge können per App gebucht werden. Das Angebot wird zu Beginn einige Stunden pro Tag verfügbar sein.

In einem späteren Schritt ist eine Erweiterung des Angebots mit automatisierten Kleinbussen geplant.

Die Pilotregion

Das Furttal eignet sich aufgrund seiner vielseitigen Siedlungsstruktur, seiner Grösse und seinem bestehenden ÖV-Netz mit einer zentralen S-Bahn-Linie optimal für das Pilotprojekt. 

Das Projekt wird in Otelfingen, Boppelsen, Hüttikon und Dänikon starten. Das Testgebiet wird schrittweise auf die weiteren Gemeinden Buchs, Dällikon, Killwangen und Würenlos sowie Regensdorf erweitert.

Karte mit Streckenverlauf Pilotversuch iamo
Vorgesehener Streckenverlauf im Furttal

Projektziele des Kantons

Unter der Federführung des Amts für Mobilität verfolgt der Kanton Zürich mit seiner Teilnahme am Pilotprojekt die folgenden Ziele: 

  1. Wir wollen die Zukunft der Mobilität aktiv mitgestalten: Wir sind überzeugt, dass die automatisierte Mobilität besonders im ÖV grosses Potenzial bietet. Mit dem Pilotprojekt wollen wir herausfinden, wie selbstfahrende Fahrzeuge den ÖV künftig nutzbringend weiterentwickeln können. 
  2. Wir wollen eine Pionierrolle übernehmen: Gemeinsam mit den involvierten Partnern möchten wir eine aktive Rolle bei der Erprobung der neuen Technologie einnehmen, um langfristig einen Mehrwert für die gesamte Bevölkerung zu schaffen. 
  3. Wir wollen Erfahrungen sammeln: Der Bund hat im Rahmen der angepassten Strassenverkehrsgesetzgebung zentrale Aufgaben im Bereich des automatisierten Fahrens an die Kantone übertragen. Die Erkenntnisse aus dem Pilotprojekt werden uns helfen, Fragen zur neuen Technologie und den erforderlichen Bewilligungsverfahren zu klären.
Regierungsrätin Carmen Walker Späh

«Die Weiterentwicklung der Mobilität ist ein strategisches Ziel der Verkehrspolitik des Kantons Zürich. Automatisiertes Fahren ist ein entscheidender Gamechanger und hilft uns, das bestehende ÖV-Angebot gezielt weiterzuentwickeln.»

Carmen Walker Späh, Volkswirtschaftsdirektorin

Neuigkeiten

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Das Bundesamt für Strassen (ASTRA) hat dem Projekt die Bewilligung zum automatisierten Fahren erteilt. Damit sind die Fahrzeuge erstmals selbstfahrend im regulären Strassenverkehr unterwegs.

Das Projekt erreicht einen wichtigen Meilenstein: Zwei Fahrzeuge sind erstmals auf der Strasse unterwegs. Sie erstellen eine hochpräzise digitale Karte der Pilotregion, wobei sie noch manuell gesteuert werden. 

Der Kanton Aargau schliesst sich dem Pilotprojekt an. Der Aargauer Regierungsrat bewilligte einen Kredit von 1,9 Millionen Franken, der dem Kanton den Einstieg ins Projekt ab 2026 ermöglicht.

Der Zürcher Regierungsrat hat «Ja» gesagt zur Anschubfinanzierung des wohl innovativsten Projektes des Amtes für Mobilität: Gemeinsam mit STL und der SBB will der Kanton Zürich selbstfahrende Fahrzeuge im ländlichen Raum einsetzen und so das Angebot im öffentlichen Verkehr weiterentwickeln.

Fragen und Antworten

Hier finden Sie ausgewählte Fragen und Antworten rund um das Projekt:

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Der Kanton Zürich ist überzeugt, dass die automatisierte Mobilität ihre Stärken insbesondere im öffentlichen Verkehr entfalten kann. Gemeinsam mit den involvierten Partnern wollen wir herausfinden, welchen Beitrag selbstfahrende Fahrzeuge leisten können, um das bestehende ÖV-Angebot sinnvoll zu ergänzen.

Gleichzeitig möchten wir eine aktive Rolle bei der Erprobung dieser neuen Technologie übernehmen, um langfristig einen Mehrwert für die gesamte Bevölkerung zu schaffen.

Zudem hat der Bund mit der angepassten Strassenverkehrsgesetzgebung verschiedene Aufgaben im Bereich des automatisierten Fahrens an die Kantone delegiert. Die Erfahrungen aus diesem Projekt werden uns dabei helfen, Fragen rund um die neue Technologie und die erforderlichen Bewilligungsverfahren fundiert zu beantworten.

Die meisten Pilotversuche im Bereich des automatisierten Fahrens fanden bisher in Städten statt. Besonders im ländlichen Raum und in den Agglomerationen liegt jedoch ein grosses Potenzial für selbstfahrende Fahrzeuge – etwa, um einfacher zum nächsten Bahnhof zu gelangen.

Das Furttal eignet sich aufgrund seiner vielseitigen Siedlungsstruktur, seiner Grösse und seinem bestehenden ÖV-Netz mit einer zentralen S-Bahn-Linie optimal für das Vorhaben.

Bereits heute gelten automatisierte Fahrzeuge als sicherer als herkömmliche Fahrzeuge, da die meisten Strassenverkehrsunfälle auf menschliches Versagen zurückzuführen sind – etwa auf Unaufmerksamkeit, Übermüdung, Fahren unter Alkoholeinfluss oder Geschwindigkeitsüberschreitungen.

Unser Technologiepartner WeRide ist seit über sechs Jahren weltweit aktiv und hat in mehr als 30 Städten in über 10 Ländern selbstfahrende Fahrzeuge eingesetzt. Dabei wurden über 40 Millionen Kilometer zurückgelegt – ohne einen einzigen Vorfall zu verzeichnen.

Ein grosser Vorteil autonomer Fahrzeuge liegt darin, dass sie voneinander lernen: Erkenntnisse, die ein Fahrzeug sammelt, werden an alle anderen Fahrzeuge weitergegeben.

Die Sicherheit hat oberste Priorität. Daher durchläuft das Projekt mehrere Phasen. Erst im Verlauf der umfangreichen Testphase werden die Fahrzeuge erstmals ohne Sicherheitsfahrer unterwegs sein. Die Fernüberwachung der Fahrzeuge erfolgt dann über eine zentrale Leitstelle bei Eurobus.

Der Übergang vom Betrieb mit Sicherheitsfahrer zum fernüberwachten Betrieb erfolgt erst nach Freigabe durch das Bundesamt für Strassen (ASTRA). Hierfür muss das Projekt nachweisen, dass die Fahrzeuge sicher automatisiert betrieben werden können.

Um den Datenschutz und die Datensicherheit über den Projektverlauf hinweg sicherzustellen, werden entsprechende Massnahmen getroffen. Dazu gehören vertragliche Vereinbarungen mit den externen Dienstleistern, eigene Tests (z.B. wie die eingesetzten Fahrzeuge Daten erheben, speichern und anonymisieren), die Trennung von Fahrzeug- und Kundendaten und die Verwendung einer eigenen Cloud in einem Schweizer Rechenzentrum für Fahrzeugdaten.

Das Projekt wird von externen Experten unterstützt. Zudem befindet sich das Projektteam im regelmässigen Austausch mit der Datenschutzbeauftragten des Kantons Zürich.

Zunächst werden drei Personenwagen des Typs Nissan Ariya (elektrisch) eingesetzt. Sie sind mit der Technologie für automatisiertes Fahren von WeRide ausgestattet.

Zu einem späteren Zeitpunkt soll die Pilotflotte um automatisierte Kleinbusse erweitert werden.

WeRide ist ein Technologieunternehmen mit Sitz in China und den USA und zählt weltweit zu den Marktführern im Bereich des automatisierten Fahrens.

Nach erfolgreichem Abschluss der Testphase wird das neue Mobilitätsangebot der Bevölkerung zur Verfügung stehen. Nach aktuellem Projektstand ist dies voraussichtlich im ersten Halbjahr 2026 geplant.

Mit Aufnahme des öffentlichen Betriebs wird die Buchung der Fahrzeuge über die eigene «iamo»-App möglich sein.

Die Preisgestaltung ist noch offen. Der Fahrpreis wird sich jedoch an vergleichbaren On-Demand-Angeboten sowie am öffentlichen Verkehrstarif orientieren.

Hinter «iamo» steht das Kompetenznetzwerk Swiss Transit Lab (STL) als Projektträger sowie die Auftraggeberinnen SBB und die Kantone Zürich und Aargau. Auch die Gemeinden im Furttal sind eng in das Projekt eingebunden.

Die Technologie für das automatisierte Fahren stammt vom Unternehmen WeRide. Weitere Technologiepartner sind AWS und UMB (Cloud-Infrastruktur) sowie ioki (App-Entwicklung).

Der Kanton Zürich leistet eine Anschubfinanzierung von 3,8 Millionen Franken. Die SBB unterstützt das Projekt über die maximale Laufzeit von fünf Jahren mit jeweils einer Million Franken pro Jahr. Ab 2026 beteiligt sich der Kanton Aargau mit 1,9 Millionen Franken.

Auf dem Laufenden bleiben

Falls Sie zu diesem Projekt auf dem Laufenden bleiben möchten, können Sie uns gerne auf LinkedIn folgen oder die Projektwebsite besuchen:

Weiterführende Informationen

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Kontakt

Amt für Mobilität – Abteilung Mobilitätsentwicklung und -steuerung

Adresse

Neumühlequai 10
8090 Zürich
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Telefon

+41 43 259 31 64

Ansprechperson Pascal Kern

E-Mail

pascal.kern@vd.zh.ch

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Für Medienanfragen an das Amt für Mobilität

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Leiter Kommunikation: Manuel Fuchs

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